Drei Tage, nachdem Vertreter der DFL und mehrerer Bundesliga-Vereine zusammen mit Funktionären des DFB mit Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff an der Spitze die verkorkste Weltmeisterschaft 2018 aufgearbeitet und weitere Probleme im deutschen Fußball diskutiert haben, fand im Vorfeld des Bundesliga-Starts zwischen dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim im Münchner Steigenberger Hotel die lange angekündigte Präsidiumssitzung des DFB statt.
Dabei stellten Löw und Bierhoff den Spitzenfunktionären des DFB um Präsident Grindel und Sportdirektor Horst Hrubesch sowie weiteren hochrangigen Vertretern des deutschen Fußballs wie DFL-Präsident Reinhard Rauball, DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich ihre Analyse der WM 2018 vor.
Zu den Inhalten wollte sich Grindel nach Abschluss der Tagung nicht im Detail äußern, ließ aber keinen Zweifel am überzeugenden Auftreten des Duos: „Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben heute eine sehr überzeugende Analyse der Fußball-WM in Russland vorgelegt. Das ganze Präsidium ist der festen Überzeugung, dass unsere sportliche Leitung auf dem richtigen Weg ist. Die beiden werden die Details der Öffentlichkeit am kommenden Mittwoch in München vorstellen.“
Kaderbekanntgabe am Mittwoch
Dann wird Löw auch den Kader für die anstehenden Länderspiele am 6. September im Rahmen der UEFA Nations League gegen Frankreich sowie drei Tage später für das Freundschaftsspiel gegen Peru bekannt gegeben (mehr zur DFB Nations League hier).
Wer dann dem ersten Aufgebot nach der WM angehören wird, dürften die DFB-Bosse bereits zu weiten Teilen wissen. Die Öffentlichkeit muss sich dagegen noch einige Tage gedulden, bevor bekannt wird, ob nach allgemeiner Einschätzung auf der Kippe stehende Spieler wie Sami Khedira, Thomas Müller oder Jonas Hector erneut berufen wird oder aber außen vor bleiben.
Ebenfalls wird es dann Näheres zur geplanten Reduzierung des Trainer- und Betreuerstabes geben. Nach Informationen des “Kicker“ müssen vor allem Co-Trainer Thomas Schneider und Chefscout Urs Siegenthaler um ihre Positionen bangen. Dafür steht eine Rückkehr von Hans-Dieter Flick, der Löw von 2006 bis zum WM-Gewinn 2014 assistierte, im Raum.
Haupt leitet die DFB-Akademie – Unterstützung für Ceferin
Der Rückblick auf die WM 2018 und die Zukunft der Nationalmannschaft waren zwar das bestimmende, aber nicht das einzige Thema des Treffens in München. So wurde auch bekannt gegeben, dass zum 1. Oktober Universitätsprofessor Tobias Haupt die Leitung der neuen DFB-Akademie übernimmt und Bierhoff in dieser Hinsicht entlastet.
Außerdem kündigte DFB-Boss Grindel an, bei der Wahl des neuen UEFA-Präsidenten im Frühjahr 2019 den bisherigen Amtsinhaber Aleksander Ceferin zu unterstützen:
„Er hat die UEFA hervorragend repräsentiert, gerade auch in der Interessenabwägung zwischen kleineren und größeren Verbänden, aber auch in einer fairen Behandlung sowohl der Interessen der 55 Nationalverbände der UEFA wie auch der Profiklubs. Er hat besonders den Themen Good Governance und Compliance, die uns als DFB am Herzen liegen, einen besonderen Schwerpunkt gewidmet“, lobte Grindel den Slowenen, der seit September 2016 als starker Mann des europäischen Fußballverbandes fungiert.
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