Mit Leon Goretzka und Serge Gnabry hat der FC Bayern München in diesem Sommer bislang nur zwei neue Spieler verpflichtet. Die beiden Jung-Nationalspieler sollen den deutschen Rekordmeister möglichst langfristig prägen und erhoffen sich durch eine gute Rolle bei den Bayern natürlich auch bessere Chancen im Deutschland Trikot. Gerade Goretzka, der schon beim Gewinn des Confederations Cup 2017 eine wesentliche Rolle spielte, wird auch bei der Nationalmannschaft zugetraut, zu einem entscheidenden Faktor zu werden, sind die bislang im zentralen Mittelfeld vorhandenen Konkurrenten wie Mesut Özil zurückgetreten oder wie Sami Khedira und Toni Kroos nicht mehr die allerjüngsten.
Rudy mit großer Konkurrenz im Mittelfeld
Auf mehr Einsatzzeiten im Mittelfeld hofft bei der DFB-Auswahl auch Sebastian Rudy, der bei der verkorksten WM beim zweiten Gruppenspiel gegen Schweden zwar in der Startelf stand, dann aber mit einem Nasenbeinbruch frühzeitig ausgewechselt werden musste und das letzte Match gegen Südkorea deshalb verpasste. Wichtig für Rudy wäre es freilich, auch beim FC Bayern regelmäßig zu spielen. Das allerdings ist mit Rivalen wie Javi Martinez, Thiago, Corentin Tolisso oder künftig auch Goretzka und Renato Sanches sogar noch einen Tick schwieriger als in der Nationalmannschaft, obwohl Arturo Vidal vor einem Wechsel zu Inter Mailand steht. Und die rechte Abwehrseite, auf der Rudy als Vertreter von Joshua Kimmich fungieren könnte, ist nicht die bevorzugte Position des 28-Jährigen, der vor einem Jahr ablösefrei von der TSG 1899 Hoffenheim an die Isar gewechselt ist.
Einen schnellen Abschied aus München hat Rudy vor mehreren Wochen gleichwohl abgelehnt, als der FC Schalke 04 vorgefühlt haben soll. Rudy hätte auf Schalke die Nachfolge Goretzkas antreten können, wollte aber zunächst abwarten, wie der neue Bayern-Trainer Niko Kovac mit ihm plant. Das ist zwar noch nicht ganz klar, doch Favorit auf einen Stammplatz ist Rudy nicht. Das wissen auch andere Vereine, von denen nun laut “Bild“ RB Leipzig Interesse angemeldet haben soll.
In Leipzig träfe Rudy auf zwei ehemalige Weggefährten. Unter Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick arbeitete der ehemalige Stuttgarter ebenso bei der TSG 1899 Hoffenheim wie unter Julian Nagelsmann, der die Roten Bullen im Sommer 2019 übernimmt. Bei beiden genießt Rudy eine enorme Wertschätzung, doch ob sich darauf basierend eine Verpflichtung realisieren lässt, ist fraglich. Zunächst müsste Rudy selbst beim FC Bayern vorstellig werden und dann müssen sich beide Vereine noch auf eine Ablöse einigen. Ausgeschlossen ist freilich auch nichts.
PSG weiter an Boateng interessiert
Neben Rudy könnte noch ein weiterer Nationalspieler den FC Bayern verlassen. Klubboss Karl-Heinz Rummenigge betonte nun abermals, gesprächsbereit zu sein, wenn ein anderer Verein mit einem Angebot für Jerome Boateng vorstellig werden sollte.
Paris St. Germain gilt weiterhin als stark interessiert, doch ob der französische Meister dazu bereit ist, die im Raum stehende Ablöseforderung von 50 bis 60 Millionen Euro zu erfüllen, ist fraglich. Klar scheint derweil, dass die Bayern keinen Ersatz verpflichten, sondern auf das vorhandene Personal vertrauen würden. Rummenigge erklärte auf Nachfrage der “Sport Bild“, dass auch der französische Weltmeister Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart in diesem Sommer kein Thema wird. Welche Auswirkungen diese möglichen Transfers auf die Nations League oder die EM 2020 haben, kann bis dato noch nicht beziffert werden.