Die FIFA Weltmeisterschaft 2022 in Katar nähert sich rund zwölf Jahre nach der viel diskutierten Vergabe der Turniere 2018 nach Russland und eben die anstehende WM in den Wüstenstaat mit großen Schritten. Gleichzeitig werfen aber auch schon die folgenden Turniere ihre mehr oder weniger großen Schatten voraus. Die Europameisterschaft 2024 in Deutschland verspricht nach der EURO 2021, die verteilt über den gesamten Kontinent und coronabedingt in teilweise halbleeren Stadien ausgetragen wurde, in einem traditionsreichen Fußball-Land beste Stimmung.
Danach steigt die Fußball WM 2026 erstmals in drei Ländern, wobei der Großteil der Spiele in den USA stattfindet, mit Mexiko und Kanada als Co-Gastgebern. Bereits 2026 wird die WM-Endrunde erstmals mit 48 anstelle der seit der WM 1998 in Frankreich üblichen 32 Teilnehmer und mit neuem Modus ausgetragen (hier alle 32 WM 2022 Mannschaften im Überblick).
Davon, dass es dabei und somit bei einer Gruppenphase mit 16 Dreier-Gruppen, aus denen die beiden Erstplatzierten in ein Sechzehntelfinale einziehen, auch bei der WM 2030 bleiben wird, ist auszugehen. Wo die Jubiläums-WM exakt 100 Jahre nach der erstmaligen Austragung des Wettbewerbs stattfinden wird, ist allerdings noch offen.
Konkurrenz aus Europa und Afrika
Mit Spanien und Portugal haben bereits zwei europäische Nationen eine gemeinsame Bewerbung für die WM 2030 eingereicht. Zudem haben vor längerer Zeit aus Europa auch Bulgarien, Griechenland, Rumänien und Serbien eine gemeinsame Bewerbung angekündigt. Erwartet wird außerdem, dass das schon mehrfach gescheiterte Marokko den nächsten Versuch unternimmt, Gastgeber einer WM-Endrunde zu werden.
Die zweite Bewerbung stammt aber erst einmal aus Südamerika und wurde an diesem Dienstag offiziell angekündigt. Im Estadio Centenario in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo, wo bei der WM 1930 die Gastgeber das erste Finale im Nachbarschaftsduell gegen Argentinien mit 4:2 gewonnen haben, gab mit Alejandro Dominguez der Präsident des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL den Startschuss zur gemeinsamen Bewerbung der beiden Finalisten von 1930 sowie von Chile und Paraguay.
„Wir befinden uns an diesem symbolträchtigen Ort, an dem die Geschichte begann“, so Dominguez, der unterstrich, dass die Austragung des Jubiläums-Turniers an der Stelle, wo alles begann, einen besonderen Charakter hätte: „Dies ist nicht das Projekt einer Regierung, sondern der Traum eines ganzen Kontinents. Es wird noch andere Weltmeisterschaften geben, aber 100 Jahre werden nur einmal gefeiert.“
Nachhaltigkeit ein großes Thema
Die detaillierte Bewerbung mit dem Slogan „Juntos 2030“ („Gemeinsam 2030“) wollen die vier Nationen laut Uruguays Sportminister Sebastian Bauza im Mai 2023 offiziell an die FIFA übergeben. Laut aktuellem Plan will der Weltverband das Turnier dann ein Jahr später vergeben.
Sollte das südamerikanische Quartett den Zuschlag erhalten, sollen sich einige Fehler, die bei vergangenen Turniere passiert sind, nicht wiederholen. „Wir müssen eine nachhaltige Weltmeisterschaft veranstalten, die ein Vermächtnis für diese vier Länder hinterlässt“, betonte Bauza sicherlich unter anderem mit Blick darauf, dass etwa für die Turniere 2010 in Südafrika oder auch 2014 in Brasilien erbaute oder teuer renovierte Stadien kaum oder gar nicht mehr genutzt werden und in der Zwischenzeit sogar teilweise verfallen sind.
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