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Argentinien: Lionel Scaloni neuer Trainer

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Vier Wochen nach dem Achtelfinal-Aus bei der WM 2018 gegen den späteren Weltmeister Frankreich (3:4) hat die argentinische Nationalmannschaft zumindest bis auf Weiteres einen neuen Trainer. Nachdem sich der argentinische Verband AFA mit dem erst im Sommer 2017 verpflichteten und eigentlich noch mit einem Vertrag bis 2022 ausgestatteten Jorge Sampaoli auf eine vorzeitige Vertragsauflösung geeinigt hatte, um einen kompletten Neuanfang starten zu können, wurde nun Lionel Scaloni zum Interimstrainer ernannt.

Der 40-Jährige, der seine Karriere nach insgesamt sechs Partien im Argentinien Trikot erst vor drei Jahren im Trikot von Atalanta Bergamo beendet hatte, war schon während der WM 2018 Teil des argentinischen Trainerteams und zuvor verantwortlicher Coach der U20-Auswahl. An der Seite Scalonis fungieren der ehemalige Mittelfeldstar Pablo Aimar als Co-Trainer sowie Martin Tocalli als Torwarttrainer.

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Endgültige Entscheidung erst am Ende des Jahres

Das Trio wird nach Angaben des Verbandes voraussichtlich mindestens bis Mitte Dezember im Amt bleiben. Bis zum Ende des Jahres soll dann eine endgültige Lösung her, bei der Verbandschef Claudio Tapia nichts überstürzen will: “Wir nehmen uns die Zeit, die richtige Entscheidung zu treffen“.

Offen, ob Scaloni im Dezember in der engeren Wahl stehen wird, wenn es um den neuen Cheftrainer geht, der mittel- bis langfristig ohne einige in die Jahre gekommene Stars eine Mannschaft aufbauen soll, die bei der WM 2022 um den Titel mitmischen kann. Dann dürfte Lionel Messi mit 35 Jahren eher keine Option mehr sein. Der fünffache Weltfußballer hat sich aktuell noch immer nicht erklärt, ob er der Albiceleste nach der auch aus persönlicher Sicht erneut enttäuschenden Weltmeisterschaft weiterhin zur Verfügung stehen wird.

Eine Entscheidung wird aber zeitnah erwartet, stehen doch Anfang September gegen Guatemala und Kolumbien schon die ersten Länderspiele unter Trainer Scaloni auf dem Programm. Dann darf man auch sehr gespannt auf den ersten Kader sein. Etwa darauf, ob der von Sampaoli letztlich nicht berücksichtigte Torjäger Mauro Icardi (Inter Mailand) künftig eine größere Rolle spielen wird und ob künftig die jungen Spieler wie Giovani Lo Celso, Cristian Pavon oder Paulo Dybala zu mehr Einsatzzeiten kommen als noch bei der WM. Die Chancen in dieser Hinsicht stehen aber gut, nachdem die Routiniers Javier Mascherano und Lucas Biglia bereits ihren Rücktritt erklärt haben. Und auch weitere erfahrene Kräfte wie Enzo Perez könnten im Zuge eines Neuaufbaus durch den Rost fallen.

Copa America 2019 als erstes Ziel

Dabei wird es zunächst darum gehen, eine Mannschaft zusammenzustellen, die im Sommer 2019 bei der Copa America in Brasilien um den Titel mitspielen kann. Auch, um die im Land vorhandene Sehnsucht nach einem großen Erfolg zu stillen, hat Argentinien doch seit der Copa America 1993 kein großes Turnier mehr gewonnen.

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