Knapp zwei Wochen, nachdem der afrikanische Fußballverband CAF Kamerun die Austragung der Afrikameisterschaft 2019 wegen „wesentlicher Verzögerungen bei den Vorbereitungen“entzogen und die Gastgeberschaft neu ausgeschrieben hat, haben sich die ersten beiden Nationen in Stellung gebracht.
Einen Tag vor dem Ende der Ausschreibungsfrist haben Ägypten und Südafrika offiziell ihre Bewerbung eingereicht. Mit Ghana steht noch ein dritter Interessent im Raum, der sich bisher aber noch nicht positioniert hat. Marokko, das zunächst als erste Alternative zu Kamerun gehandelt wurde, hat dagegen kein Interesse bekundet, das Turnier zum zweiten Mal nach 1988 auszurichten.
Eigentlich wäre Marokko bereits 2015 an der Reihe gewesen, konnte und wollte das Turnier damals aber wegen der grassierenden Ebola-Epidemie nicht wie geplant austragen, woraufhin eine Verlegung nach Äquatorialguinea erfolgte.
Inwieweit die damaligen Auseinandersetzungen mit dem CAF eine Rolle dabei gespielt haben, dass Marokko kein Interesse am Afrika-Cup 2019 signalisierte, ist unklar.
Ägypten bereits viermal Gastgeber
Nachdem es zunächst so aussah, als würde sich innerhalb der recht knappen Bewerbungsfrist kein neuer Gastgeber finden, wagte sich am Donnerstag zunächst Ägypten aus der Deckung.
Das Land der Pharaonen ist nicht nur mit sieben Titeln Rekordgewinner der afrikanischen Kontinentalmeisterschaft, sondern war auch schon viermal Ausrichter. 1959, 1974, 1986 und 2006 wurde in Ägypten gespielt, allerdings noch nie mit 24 Teilnehmern wie es nun 2019 erstmals der Fall ist.
Dann wird das Turnier auch erstmals im Sommer ausgespielt. Maßgeblich deshalb, damit die vielen Europa-Legionäre ihren Vereinen im Januar und Februar nicht über mehrere Wochen fehlen.
Wenige Stunden nach Ägypten erklärte auch Südafrika, als Gastgeber zur Verfügung zu stehen. Der Gastgeber der Fußball WM 2010 verfügt bereits über eine sehr gute Infrastruktur und moderne Stadien, weshalb keine größeren Nachbesserungen mehr nötig wären, sollte das vom 15. Juni bis zum 13. Juli geplante Turnier am Kap der guten Hoffnung über die Bühne gehen.
Zudem war Südafrika nach 1996 erst 2013 zum zweiten Mal Ausrichter des Afrika-Cups und könnte auf eingespielte Abläufe zurückgreifen.
Ägypten schon qualifiziert, Südafrika noch nicht
Bis zum Ende des Jahres will der CAF zwischen den einzelnen Bewerbungen entscheiden. Ende März stehen dann die letzten Qualifikationsspiele auf dem Programm, in denen noch zehn vakante Plätze im Teilnehmerfeld ermittelt werden. Ägypten hat das Ticket schon gelöst, wohingegen Südafrika am letzten Spieltag in Libyen nicht verlieren darf, um bei der Endrunde dabei zu sein.
Möglich, dass auch diese sportliche Ausgangsposition bei der Turniervergabe eine Rolle spielt, womit Ägypten einen Pluspunkt auf seiner Seite hätte.
Neben Ägypten haben sich außerdem schon Algerien, die Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Kenia Madagaskar, Mali, Marokko, Mauretanien, Nigeria, der Senegal, Tunesien und Uganda qualifiziert.
Das am besten in der Fußball-Weltrangliste platzierte Team ist übrigens der Senegal auf dem 23. Platz.