Das englische Frauen-Nationalteam blickt auf die erfolgreichste Zeit der Verbandsgeschichte zurück. Unter Trainerin Sarina Wiegman-Glotzbach hat diese Mannschaft überhaupt noch nicht verloren – und nur vier Mal Unentschieden gespielt. Alle anderen Partien wurden gewonnen – und dies teilweise sehr hoch gegen eigentlich namhafte Gegnerinnen.
Selbst die USA mussten sich den Three Lionesses geschlagen geben. Der Höhepunkt war natürlich der Gewinn der Europameisterschaft 2022 im eigenen Land. Die Erwartungshaltung an die Mannschaft ist mit Blick auf die Frauen-WM 2023 in Neuseeland und Australien schlicht gigantisch. Das Team soll verhindern, dass die USA den dritten Titel in Serie gewinnen und selbst die WM-Krone erringen. Für Wiegman-Glotzbach ist diese Situation seltsam vertraut. Sie hat 2017 mit den Niederlanden ebenfalls vor eigenem Publikum die Europameisterschaft gewonnen – und sollte dann im Jahr 2019 Weltmeisterin werden. Dies gelang damals denkbar knapp nicht. Der Titeltraum platzte erst im Finale.
Wir werfen einen Blick auf den Kader, mit dem Wiegman-Glotzbach es mit den Engländerinnen bei der WM 2023 besser machen möchte. Wir schauen uns ebenfalls an, welche Spielerinnen in der Startelf stehen dürften. So viel vorweg: Trainerin Wiegman-Glotzbach hat mit einigen schwerwiegenden WM-Ausfällen zu kämpfen. Abschließend wagen wir noch eine Prognose, wie gut die englischen WM-Chancen auf den Titel wirklich sind. In Frauen WM Gruppe D warten unter anderem Dänemark und China.
England-Spiele bei der Frauen WM 2023
England in der Frauen-WM Tabelle
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Frauen WM 2023 Kader von England
Tor: Mary Earps (Manchester United), Hannah Hampton (Aston Villa), Ellie Roebuck (Manchester City)
Abwehr: Millie Bright (Chelsea), Lucy Bronze (FC Barcelona), Jess Carter (Chelsea), Niamh Charles (Chelsea), Alex Greenwood (Manchester City), Esme Morgan (Manchester City), Lotte Wubben-Moy (Arsenal)
Mittelfeld: Laura Coombs (Manchester City), Jordan Nobbs (Aston Villa), Georgia Stanway (Bayern München), Ella Toone (Manchester United), Keira Walsh (FC Barcelona), Katie Zelem (Manchester United)
Sturm: Rachel Daly (Aston Villa), Bethany England (Tottenham Hotspur), Lauren Hemp (Manchester City), Lauren James (Chelsea), Chloe Kelly (Manchester City), Katie Robinson (Brighton & Hove Albion), Alessio Russo (Manchester United)
Kader der englischen Frauen-Nationalmannschaft im Check
In ihrer Anfangszeit vertraute Wiegman auf das niederländische 4-3-3. Während der Frauen EM 2022 stellte sie allerdings geringfügig um und ließ ihr Team in einem 4-2-3-1 auflaufen. Dieses erwarten wir deshalb auch als Grundformation bei der WM.
Während der Partie ist allerdings zu erwarten, dass es fließend zu einem 4-3-3 werden kann. In der Vorrunde bekommen es die Three Lionesses in der Gruppe D wie bereits erwähnt unter anderem mit Dänemark und China zu tun. Es sind ernstzunehmende Gegnerinnen, aber keine Teams, die die Engländerinnen nicht schlagen können.
Tor
Das Tor gehörte bei der EURO 2022 Mary Earps (Manchester United). Daran dürfte sich auch bei der WM nichts ändern. Ebenfalls im Kader stehen Ellie Roebuck (Manchester City) und Hannah Hampton (Aston Villa). Roebuck hat dabei die Nase vorn, wenn es darum geht, wer Nummer 2 ist.
Abwehr
Die bärenstarke EM-Abwehr dürfte ebenfalls bei der WM größtenteils das Vertrauen bekommen. Es handelt sich um Millie Bright (FC Chelsea), Lucy Bronze (FC Barcelona) und Alex Greenwood (Manchester City). Die vierte nominelle Abwehrspielerin wäre natürlich Kapitänin Leah Williamson gewesen, sie erlitt im Vorfeld der WM aber einen Kreuzbandriss und kann nicht an der Endrunde teilnehmen.
Um den freien Platz streiten sich nun Esme Morgan (Manchester City), Lotte Wubben-Moy (FC Arsenal), Jess Carter (FC Chelsea) und Niamh Charles (FC Chelsea).
Mittelfeld
Im zentralen Mittelfeld dürften vermutlich Georgia Stanway (FC Bayern München) und Keira Walsh (FC Barcelona) das Vertrauen bekommen. Davor streiten sich Rachel Daly (Aston Villa) und Lauren Hemp (Manchester City) um die Offensiv-Plätze. Ebenfalls in den Kader stehen Ella Tonne, Katie Zelem (beide Manchester United), Laura Coombs (Manchester City) und Jordan Nobbs (Aston Villa). Leistungsträgerin Fran Kirby fällt aufgrund einer Knieverletzung für die Endrunde aus.
Angriff
Gesetzt im Sturm wäre eigentlich Beth Mead (FC Arsenal) gewesen, die beim EM-Sieg im letzten Jahr als Torschützenkönigin und als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde. Die 28-Jährige erlitt aber Ende des Jahres 2022 einen Kreuzbandriss und wurde nicht rechtzeitig fit für die WM in Australien und Neuseeland.
Die besten Chancen auf einem Platz im Angriff der Engländerinnen hat nun Alessia Russo (Manchester United). Weitere Optionen sind Bethany England (Tottenham Hotspur), Lauren James (Chelsea, Schwester von Reece James), Chloe Kelly (Manchester City) und Katie Robinson (Brighton & Hove Albion). Viele der im Mittelfeld genannten Akteurinnen können zudem ebenfalls im Sturm spielen.
>> Wer wird Frauen WM 2023 Torschützenkönigin?
Die englische Frauen-Nationalmannschaft im Check
Die wichtigsten Infos | England 🏴 |
---|---|
Trainer | Sarina Wiegman-Glotzbach 🇳🇱 |
Größter Erfolg | EM-Sieg 2022 |
Rekordtorschützin | Ellen White (52 Tore) |
Star des Teams | Lucy Bronze (FC Barcelona) |
Spitzname | Three Lionesses |
FIFA-Weltrangliste | 4. Platz (Stand: 09.06.23) |
Höchster Sieg | 20:0 über Lettland (2021) |
Höchste Niederlage | 0:8 gegen Norwegen (2000) |
WM-Teilnahmen | 6 (inkl. WM 2023) |
Wer sind die Talente im englischen Frauen WM-Kader?
Das englische Frauen-Nationalteam hat einige vielversprechende Talente in den eigenen Reihen. Hierzu zählen beispielsweise James und Robinson. Aber auch Spielerinnen wie Stanway und Russo haben ihre besten Jahre noch vor sich, wenn sie auch nicht zu den eigentlichen Talenten mehr gehören, weil sie ihr 24. Lebensjahr schon bei der WM beendet haben werden.
Hinzu kommt, dass Spielerinnen wie Earps oder Greenwood bei der WM im besten Alter sind. Was das Verhältnis von Jung und Alt angeht, geht es eigentlich nicht besser als das, was das englische Team anzubieten hat. Die Mannschaft ist in dieser Frage beispielsweise deutlich besser als der USA Frauen WM 2023 Kader aufgestellt.
Holt England nach dem EM-Sieg auch den WM-Sieg?
Der englische Weg bei der WM ist günstig. Läuft alles normal, so gewinnen die Three Lionesses die Gruppenphase ohne Probleme. Bei einer normalen Leistung sind die Gegnerinnen keine Bedrohung. Im WM 2023 Achtelfinale geht es gegen die Zweitplatzierten aus der Frauen WM 2023 Gruppe B. Vermutlich dürften das die Gastgeberinnen aus Australien werden.
Es ist unangenehm, gegen das Team mit Heimvorteil zu spielen – aber auch dazu ist die englische Qualität zu hoch, dass es ein zu großes Problem wird. Anschließend stünde man im Frauen WM-Viertelfinale – und ab hier ist ohnehin alles möglich. Allerdings ist es nicht komplett ausgeschlossen, dass es hier dann gegen Deutschland geht. Das dürfte der erste richtige Test der eigenen Klasse werden.