Gruppe H der Frauen-WM 2023

Deutschland war lange das dominierende Team Europas. Und während der 2000er Jahre rechtfertigten die beiden Weltmeister-Titel sogar die Beschreibung als beste Mannschaft der Welt. Die 2010er Jahre meinten es weniger gut. Sowohl bei Europa- wie auch bei Weltmeisterschaften konnte man kein ernstes Wort um die Titelvergabe mitsprechen. Doch zuletzt ging es aufwärts. Bei der EM 2022 schaffte man es bis ins Finale und verlor gegen England denkbar knapp.

Bei der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland soll sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen. Hierzu muss das DFB-Team allerdings die Vorrunde in der Gruppe H überstehen. Die Konkurrenz in Gestalt von Marokko, Kolumbien und Südkorea auf den ersten Blick alles andere als unschlagbar zu sein. Allerdings kann dieser Eindruck trügen. Wir schauen uns die Gruppe H deshalb im Detail an und wagen anschließend eine Prognose, wer es ins Achtelfinale der Frauen-WM 2023 schafft.

Tabelle von Gruppe H der Frauen-Weltmeisterschaft 2023

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Spielplan Gruppe H, Frauen-WM 2023

Spielplan von Gruppe H

24.07.2023 – 10:30
Melbourne, Gruppe H
25.07.2023 – 04:00
Sydney, Gruppe H
Kolumbien2:0Südkorea
Kolumbien vs Südkorea
30.07.2023 – 06:30
Adelaide, Gruppe H
Südkorea0:1Marokko
Südkorea vs Marokko
30.07.2023 – 11:30
Sydney, Gruppe H
03.08.2023 – 12:00
Brisbane, Gruppe H
03.08.2023 – 12:00
Perth, Gruppe H
Marokko1:0Kolumbien
Marokko vs Kolumbien

Die Gruppe H der Frauen-WM 2023 im Fokus

Die Gruppe H spielt in Australien. Gepaart ist sie mit Frauen-WM 2023 Gruppe F. Im Achtelfinale treffen die Erstplatzierten der Gruppe H deshalb auf die Zweiten aus der Staffel F und umgekehrt. Sollte Deutschland weiterkommen, kann es deshalb beispielsweise gegen Frankreich oder Brasilien gehen.

Deutschland: Das Weiterkommen ist Pflicht

Eigentlich ist die Beschreibung für Deutschland einfach: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft weiß Spielerinnen wie Lena Oberdorf (Mittelfeld), Alexandra Popp (Sturm), Lina Magull (Mittelfeld) und Merle Frohms (Tor) in den eigenen Reihen. Sie gehören auf ihren Positionen zu den weltbesten Spielerinnen. Trainerin Martina Voss-Tecklenburg hat bei der EM 2022 bewiesen, dass sie ihr Fach versteht.

Das Jahr 2022 war allerdings neben der EM eine Achterbahnfahrt. Deutschland verlor Testspiele gegen Kanada, England und die USA. Dafür konnte sich das DFB-Team aber in einem weiteren Duell gegen die Vereinigten Staaten und gegen Frankreich behaupten.

Marokko: Wie stark sind die Afrikanerinnen?

Marokko hat nur wenige international bekannte Spielerinnen in den eigenen Reihen. Im Prinzip lässt sich diese Liste fast schon auf einen einzigen Namen zusammenstreichen: auf Rosella Ayane, die im Mittelfeld heimisch ist. Was der Mannschaft sträflich abgeht, ist eine treffsichere Angreiferin. Da Marokko noch nicht sonderlich lange ein Frauen-Team hat, ist der gesamte Kader international zudem sehr unerfahren. Dass dies nicht unbedingt schlecht sein muss, zeigte der letzte Afrika Cup, bei dem das Land bis ins Finale kam.

Duelle mit größeren Teams waren im Jahr 2022 allerdings immer wieder ernüchternd. Polen und Kanada schlugen Marokko beispielsweise im Rahmen von Freundschaftsspielen mit 4:0. Irland schaffte dies ebenfalls.

Kolumbien: Die Südamerikanerinnen möchten sich Achtung verdienen

Kolumbien zählt zu den stärksten Teams Südamerikas. Im Mittelfeld zieht mit Leicy Santos eine taktisch sehr intelligente Spielerin die Fäden. Im Sturm ist die erfahrene Cataline Usme noch immer gesetzt – und trotz ihrer bei der WM 32 Jahre absolut treffsicher. Das Team hat zudem eine ganze Reihe vielversprechender junger Spielerinnen in den Startlöchern stehen, die sich auf der ganz großen Bühne beweisen möchten.

2022 war ein fast perfektes Jahr für die Mannschaft. Die Copa America begann mit fünf Siegen mit einem Torverhältnis von 14:3. Im Finale war man Brasilien allerdings mit 0:1 unterlegen. Die Freundschaftsspiele des Jahres gewann Kolumbien ausnahmslos und kassierte dabei in fünf Partien keinen einzigen Gegentreffer.

Südkorea: Mit Disziplin und Kampf zum Erfolg?  

Südkorea hat eine stark überalterte Mannschaft. Beispielsweise Jung-mi Kim ist bei der WM 38 Jahre alt. Angreiferin Eun-seon Park ist in Australien 35 Jahre alt. So-yun Ji (Mittelfeld), die wohl stärkste Spielerin der Mannschaft, feiert während des Turniers ihren 33. Geburtstag. Südkorea ist traditionell ein Team, das über Kampf und Disziplin zum Erfolg kommt. Es ist taktisch ausgezeichnet ausgebildet, hat technisch allerdings Defizite. Diese Spielanlage wird zum Problem, je älter die Säulen der Startelf werden. Allerdings heißt dies nicht, dass es bei der WM schon so schlimm ist, dass es auf dem Platz zu sehen ist.

Das Jahr 2022 war diesbezüglich durchaus hoffnungsvoll: Im Asia Cup erreichte Südkorea das Finale und musste sich hier China mit 2:3 geschlagen geben. In allen Testspielen kassierte das Team nur gegen Japan eine Pleite (1:2), aber schlug beispielsweise Jamaika und Neuseeland.

Vorhersage für die Gruppe H der Frauen-Weltmeisterschaft 2023

In dieser Gruppe dürfte es nach aller Wahrscheinlichkeit klare Verhältnisse geben. Deutschland verfügt so klar über das beste Team, dass sich die DFB-Auswahl den ersten Platz nicht nehmen lassen sollte. Platz 2 geht vermutlich an Kolumbien, das seinerseits einfach zu stark für die beiden anderen Mannschaften sein sollte.

Südkorea wird sich wahrscheinlich Platz 3 sichern. Marokko ist zu schwach und muss deshalb vermutlich als Letzter nach der Vorrunde nach Hause fahren. Das größte (aber nicht wirklich große) Potenzial auf eine Überraschung besteht im Kampf um Platz 2, den Südkorea Kolumbien streitig machen könnte.

Hier alle Gruppen der Frauen-WM 2023 im Überblick.