England, das Mutterland des Fußballs, nimmt 2015 in Kanada zum vierten Mal an einer Frauen Fußball Weltmeisterschaft teil. Um den Frauen-Fußball zu fördern beschloss der englische Verband 2008 einen 16-Punkte-Plan, der – trotz kleinerer Rückschläge – Wirkung zeigte. Nach einer mühelosen Qualifikation soll nun bei der WM der nächste Schritt gemacht und Frankreich, Mexiko und Kolumbien in Frauen WM Gruppe F besiegt werden.
Frauen WM Kader von England 2015
Tor: Karen Bardsley, Siobhan Chamberlain, Carly Telford
Abwehr: Laura Bassett, Lucy Bronze, Alex Greenwood, Steph Houghton, Claire Rafferty, Alex Scott, Casey Stoney
Mittelfeld: Katie Chapman, Jade Moore, Jordan Noobs, Jo Potter, Jill Scott, Fara Williams
Angriff: Eniola Aluko, Karen Carney, Toni Duggan, Fran Kirby, Lianne Sanderson, Jodie Taylor, Ellen White
Die WM-Qualifikation der englischen Fußball-Frauen
Als Gruppenerster in der Qualifikation und ohne einen einzigen Punkt abzugeben, zogen die englischen Frauen in die WM-Endrunde ein. Nicht nur die zehn gewonnen Spiele sondern auch das Torverhältnis von 52:1 drücken die Überlegenheit der Three Lionesses aus. In den ersten vier Begegnungen der europäischen Gruppe 6 besiegte England Belarus (6:0), die Türkei, Wales (2:0) und nochmals die Türkei (4:0). Auch nachdem Anfang 2014 ein neuer Coach eingesetzt wurde, änderte sich an der englischen Überlegenheit nichts. Die Engländerinnen machten nach dem Jahreswechsel einfach dort weiter, wo sie ein Jahr zuvor aufgehört hatten und zeigten jeweils zweimal gegen Montenegro (9:0, 10:0) und die Ukraine (4:0, 2:1) sowie in den Rückspielen gegen Belarus (3:0) und Wales (4:0), wer Chef auf dem Platz ist.
Die größten Erfolge der Three Lionesses
Das Frauen-Nationalteam aus England nahm bisher erst zweimal am Algarve-Cup teil. Mit Platz neun 2002 und dem siebten Rang 2005 konnte die Mannschaft dabei keine großen Erfolge verbuchen. Etwas anders verhält es sich beim Zypern-Cup, dem die englischen Frauen seit 2009 regelmäßig die Ehre erweisen. Mit dem Gewinn dieses Wettbewerbs in den Jahren 2009 und 2013 sowie mit der Finalteilnahme 2014 liest sich diese Bilanz deutlich besser. Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen reichte es für England bisher noch nicht. Allerdings schickte man 2012 als Gastgeber eine britische Nationalmannschaft ins Rennen, die aus Spielerinnen der vier britischen Verbände bestand. Dieses Team, das dennoch zum größten Teil englische Spielerinnen beinhaltete, erreichte immerhin das Viertelfinale. Für die Frauen Europameisterschaft qualifizierten sich die Three Lionesses bei elf Gelegenheiten neunmal. Die größten Erfolge dabei waren – 1984 und 2009 – jeweils der Vize-Europameister-Titel. An einer Weltmeisterschaft nahm England bisher dreimal Teil und scheiterte bei jedem dieser Turniere im Viertelfinale – zuletzt auch 2011 in Deutschland.
Die Stars des englischen Frauen-Fussball-Nationalteams
Das Team zeichnet sich vor allem durch Schnelligkeit und Durchsetzungsvermögen aus. Dabei scheint der Trainer die perfekte Mischung aus jugendlicher Leichtigkeit und nötiger Erfahrung gefunden zu haben. Durch den Einbau von jungen Talenten wie Alex Greenwood oder Fran Kirby hat sich das Gesicht der Mannschaft seit der letzten WM zwar verändert, aber dennoch stehen weiterhin wichtige Säulen wie Fara Williams und Alex Scott, die jeweils mehr als 100 Länderspiele absolviert haben, im Kader. Zusammen mit der Top-Stürmerin Toni Duggan, die jederzeit ein Spiel alleine entscheiden kann, scheint die Mischung für die Mission Kanada zu stimmen.
Der erst 32-Jährige Trainer Mark Sampson, der zuvor Bristol Academy trainierte, tritt mit seiner Mannschaft bei der kommenden WM an, um endlich einmal bei einer Weltmeisterschaft über das Viertelfinale hinaus zu kommen.