Die Gruppe F setzt sich aus England, Mexiko, Frankreich und Kolumbien zusammen. Alle Mannschaften haben bereits an einer Weltmeisterschaft teilgenommen und wollen sich in Kanada erneut auf großer Bühne präsentieren. Ein besonderes Highlight in dieser Gruppe dürfte die Partie zwischen Frankreich und England werden – ein Duell voller Tradition und Rivalität.
England – die Mischung macht‘s
In der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen gewann England alle zehn Spiele und kassierte dabei nur ein einziges Gegentor. Somit ist die Mannschaft von Trainer Mark Sampson zu Recht in Kanada dabei. Sampson baut vermehrt junge Spielerinnen in die englische Mannschaft ein, ohne auf erfahrene Spielerinnen wie Alex Scott komplett zu verzichten. Die Mischung rund um die Top-Stürmerin Toni Duggan scheint zu stimmen, wie die letzten Ergebnisse zeigen. Die Engländerinnen zeichnen sich inzwischen vor allem durch Schnelligkeit und Durchsetzungsvermögen aus. Mit diesen Tugenden will England bei der WM mindestens das Achtelfinale erreichen.
Mexiko – die Außenseiter in Gruppe F
Beim WM-Qualifikationsturnier sicherte sich Mexiko das letzte direkte Ticket für Kanada durch einen Sieg in der Verlängerung gegen Trinidad und Tobago. Der Hauptverantwortliche bei den Mexikanerinnen ist der Trainer Leonardo Cuellar, der das Team bereits seit 1998 betreut. In den letzten Jahren vollzog er einen Generationswechsel innerhalb der Mannschaft, der langsam Früchte trägt. Die Spielerinnen sind inzwischen taktisch besser geschult und robuster, wodurch sie über Zweikämpfe ins Spiel kommen. Als Inbegriff für den Aufschwung des mexikanischen Frauenfußballs steht die junge und talentierte Charlyn Corral. Bei der Weltmeisterschaft in Kanada sind keine großen Sprünge zu erwarten, sondern sie dient eher als Möglichkeit zur Weiterentwicklung des Teams.
Frankreich – der Titel-Mitfavorit
Auch die Französinnen gewannen alle ihre Qualifikationsspiele und sind somit hochverdient bei der WM in Kanada vertreten. Mit vielen jungen Talenten zählt Frankreich zu den Titel-Anwärtern. Neben einer soliden Abwehr kann sich der Trainer Philippe Bergeroo vor allem auf seine Angreiferin Gaetane Thiney verlassen, die mit 13 Treffern Europas erfolgreichste Schützin ist. Zudem steht mit Louisa Necib auch noch die Spielerin mit den meisten Vorlagen (13 Vorlagen) im Team. Mit dem 2:0-Sieg gegen Deutschland im Oktober 2014 zeigte Frankreich das sie inzwischen mit den Top-Teams auf Augenhöhe sind. Deshalb wollen sie in Kanada um den Titel mitspielen.
Kolumbien – das Kollektiv steht im Vordergrund
Durch den zweiten Platz in der Copa America Femenina sicherte sich Kolumbien das Ticket zur WM. Kolumbiens Stärke ist das variantenreiche Offensivspiel, das auf einer sicheren Abwehr basiert. Außerdem hat der Trainer Felipe Taborda mit der Mittelfeldstrategin Yoreli Rincon eine Spielerin in der Mannschaft, die eine Partie alleine entscheiden kann. Obwohl sie erst 21 Jahre alt ist, hat sie bereits viel Erfahrung sammeln können und gilt als Führungspersönlichkeit. Dennoch haben die Mannschaften bei einer Fußball Frauen Weltmeisterschaft ein höheres Niveau als in der Copa America und damit wird ein Weiterkommen für Kolumbien sehr schwierig werden.
Der Favorit in der Gruppe F
Bwin sieht Frankreich mit einer Quote von 12,00 als Mitfavorit auf den Turnier-Sieg und damit auch als Gruppen-Favorit. Dahinter hat wohl England die besten Chancen, sich für die KO-Phase zu qualifizieren. Mexiko und Kolumbien sind vom Potenzial deutlich unter den europäischen Teams anzusiedeln, könnten aber an guten Tagen für Überraschungen sorgen.