Die Auslosung für die Frauen-WM 2015 vereinte Brasilien, Spanien, Costa Rica und Südkorea in der Gruppe E. Während die Brasilianerinnen bisher an jeder WM teilgenommen haben, ist es für Spanien und Costa Rica das erste sowie für Südkorea das zweite Mal. Alle drei Mannschaften haben in den Nachwuchswettbewerben gezeigt, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Nun müssen sie sich bei der WM beweisen.
Brasilien – die Spielstarken
Der Gewinn der Südamerikameisterschaft 2014 war für Brasilien gleichbedeutend mit der WM-Qualifikation. Die Stärken der technisch und spielerisch starken Brasilianerinnen liegen ganz klar in der Offensive. Die Mannschaft von Trainer Oswaldo Alvarez, zu der zuletzt viele junge Talente gestoßen sind, besticht durch Kompaktheit und Pressing gegen den Ball. Mit der fünffachen Weltfußballerin Marta hat Brasilien einen absoluten Weltstar in den eigenen Reihen, der ein Spiel jederzeit entscheiden kann. Mit der modernen Art des Fußballspiels und mit individueller Klasse gehören die Frauen vom Zuckerhut zu den absolut heißesten Titel-Kandidaten.
Spanien – die Aufstrebenden
Der zweite Gruppenplatz in der Qualifikation reichte für Spanien zur WM-Teilnahme. Die Spanierinnen sind nicht nur talentiert sondern glänzen auch durch Einsatz und Engagement. Zudem nähert sich die Mannschaft von Trainer Ignacio Quereda immer mehr dem Stil der spanischen Herrenmannschaft an. Mit Ballbesitz und schnellem, präzisem Kurzpassspiel werden viele Chancen herausgespielt. Neben starken Einzelspielrinnen wie der Offensivkraft Veronica Boquete ist die mannschaftliche Geschlossenheit ein weiterer Pluspunkt der spanischen Frauen. Bei ihrer ersten WM-Teilnahmen haben sich die Spanierinnen einiges vorgenommen und wollen die Gruppenphase auf jeden Fall überstehen.
Costa Rica – der Außenseiter
Durch das Erreichen des Finales bei der CONCACAF Frauen-Meisterschaft 2014 war Costa Rica erstmals für die WM-Endrunde qualifiziert. Maßgeblichen Anteil an diesem historischen Erfolg hat der Trainer Carlos Avedissian, der die taktische Ausrichtung der Mannschaft auf ein 4-3-3-System umstellte. Besonders wichtig waren dabei die defensive Disziplin sowie das gute Gegenpressing. Hinzu kommt, dass die Costa Ricanerinnen mit der erfahrenen Shirley Cruz eine große Führungspersönlichkeit in den eigenen Reihen haben, an der sich die jungen Spielerinnen orientieren können. Costa Rica will sich beim Turnier in Kanada weiterentwickeln und spielerisch überzeugen.
Südkorea – die Offensivstarken
Der vierte Platz beim AFC Asien-Pokal bescherte Südkorea die WM-Teilnahme. Mit einer der besten Offensivreihen des asiatischen Kontinents wollen die südkoreanischen Frauen nach vorne spielen. Verantwortlich für die Tore ist dabei die treffsichere Stürmerin Park Eunsun, die beim Asienpokal mit sechs Treffern Torschützenkönigin wurde. Das Herz der Mannschaft von Trainer Yoon Deokyeo ist die defensive Mittelfeldspielerin Cho Sohyun, die das Spiel lenkt und leitet. Bei der zweiten WM-Teilnahme will Südkorea sein Potential nun auch auf der großen Fußball-Bühne unter Beweis stellen.
Der Favorit der Frauen WM 2015 Gruppe E
Mit einer Quote von 6,00 zählt Brasilien – hinter den USA und Deutschland – zu den Top-Kandidaten auf den WM-Gewinn (hier auf die Frauen WM 2015 wetten). Damit gelten die Brasilianerinnen auch als Gruppenfavorit vor den aufstrebenden Spanierinnen und Südkorea. Die Frauen-Nationalteams aus Europa und Asien werden hinter der Selecao um den zweiten Rang kämpfen, Costa Rica gilt als krasser Außenseiter in dieser Gruppe. Doch bereits die Herren haben bei der WM 2014 gezeigt, dass mit Costa Rica immer zu rechnen sein muss.