Die Gruppe C der Frauen-EM 2017 in den Niederlanden scheint auf den ersten Blick die schwächste zu sein, fehlt es doch an einem echten Titelfavoriten.
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Die Auswahl Frankreichs, die aus dem ersten Topf in die Gruppe gelost wurde, besitzt zwar sicherlich Potential, hat in der Vergangenheit bei großen Turnieren aber stets anderen Nationen den Vortritt lassen müssen. Dennoch wird sich Les Bleus in dieser Gruppe locker den Gruppensieg holen.
Die Schweiz und Österreich sind sogar zum ersten Mal überhaupt bei einer EM-Endrunde dabei, während es für Island die dritte Teilnahme ist. All diese Nationen profitieren letztlich davon, dass das Turnier aufgestockt wurde und nun erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen wird.
Den gesamten Spielplan & alle Ergebnisse zur Frauen-EM 2017 findest du hier.
Frauen-EM Spiele Gruppe C
Dienstag, 18. Juli
Österreich – Schweiz (Deventer) – 1:0
Frankreich – Island (Tilburg) – 1:0
Samstag, 22. Juli
Island – Schweiz (Doetinchem) – 1:2
Frankreich – Österreich (Utrecht) – 1:1
Mittwoch, 26 Juli.
Schweiz – Frankreich (Breda) – 1:1
Island – Österreich (Rotterdam) – 0:3
Frankreich – die beste Mannschaft aller Zeiten?
Frankreich war bislang fünfmal bei EM-Endrunden dabei, doch unter die letzten Vier hat es die Equipe Tricolore bisher noch nicht geschafft. In den letzten Jahren befindet sich der französische Frauen-Fußball aber auf dem Vormarsch, wenngleich die öffentliche Aufmerksamkeit in der Grande Nation nach wie vor sehr gering ist.
Doch nicht von ungefähr rangiert Frankreich derzeit auf Platz drei der FIFA-Weltrangliste und damit auf ihrem historisch besten Rang. Und bei der Frauen-WM 2015 hatte Frankreich die favorisierte deutsche Elf im Viertelfinale am Rande einer Niederlage, musste sich aber letztlich unglücklich im Elfmeterschießen geschlagen geben, ehe die Qualifikation für die EM 2017 mit acht Siegen in acht Spielen makellos absolviert wurde.
Man darf also mit Fug und Recht behaupten, dass Trainer Olivier Echouafni die beste französische Frauenmannschaft aller Zeiten unter seinen Fittichen hat. Und diese hat das Zeug dazu, auch bei der Europameisterschaft 2017 für Furore zu sorgen.
>>> Frankreich Frauen-EM Kader 2017
Island – Wie die Männer im letzten Jahr?
Islands Fußball hat im Sommer 2016 mit der erstmaligen Teilnahme der Männer-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft und dem völlig überraschenden Vordringen ins Viertelfinale inklusive eines Sieges über England deutlich an Popularität gewonnen.
Schon 2013 ist es, freilich unter weitaus weniger Beachtung, der isländischen Frauen-Auswahl gelungen, ebenfalls bei einer EM ins Viertelfinale einzuziehen. Danach fanden allerdings die Weltmeisterschaft 2015 und die Olympischen Spiele ohne isländische Beteiligung statt, weshalb es auch in der Weltrangliste abwärts bis auf Rang 20 ging.
Nichtsdestotrotz sollte man die Mannschaft von Trainer Freyr Alexandersson, die sich als Gruppensieger vor Schottland qualifiziert hat, auf der Rechnung haben, was das Viertelfinale angeht.
Österreich – Premiere auf großer Bühne
Zum ersten Mal überhaupt hat es Österreich zu einem großen Turnier geschafft. Hinter Norwegen belegte die Auswahl der Alpenrepublik mit fünf Siegen, zwei Remis und einer Niederlage in der EM-Qualifikation den zweiten Platz und will die EM 2017 nun vor allem dazu nutzen, in den Duellen mit starken Konkurrenten zu lernen.
Die auf Rang 24 der Weltrangliste notierte Mannschaft von Trainer Dominik Thalhammer will freilich auch ihre Chance nutzen und in einer hinter Frankreich ausgeglichen erscheinenden Gruppe vielleicht sogar den Sprung unter die letzten Acht schaffen, was für die relativ unerfahrene Auswahl ein Riesenerfolg wäre.
>>> Österreich Frauen-EM Kader 2017
Schweiz – Aufschwung unter Voss-Tecklenburg
Mit acht Siegen in acht Spielen hat die Schweiz eine bemerkenswert gute Qualifikation gespielt und unter anderem Italien klar hinter sich gelassen.
Ein wesentlicher Anteil an der positiven Entwicklung des Frauenfußballs in der Schweiz wird dabei der seit 2012 amtierenden deutschen Trainerin Martina Voss-Tecklenburg zugeschrieben, mit der schon die erstmalige Qualifikation für eine WM-Endrunde und 2015 dann gleich der Einzug ins Achtelfinale glückte, als dann aber gegen Kanada knapp mit 0:1 verloren wurde.
>>> Schweiz Frauen EM-Kader 2017.
Bei der EM in den Niederlanden gilt die eidgenössische Auswahl, die in der Weltrangliste Siebzehnter ist, als heißer Kandidat für eine positive Überraschung.