Die Gruppe B der Damen Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden ist stark besetzt, was natürlich zuvorderst an Titelverteidiger und Top-Favorit Deutschland liegt.
Die deutsche Auswahl gilt als sicherer Kandidat für das Viertelfinale, sodass es für Schweden, Italien und die Vertretung Russlands mutmaßlich nur darum gehen wird, wer als Zweiter den Sprung unter die letzten Acht schafft.
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Spiele der Gruppe B
Montag, 17. Juli
Italien – Russland (Rotterdam) – 1:2
Deutschland – Schweden (Breda) – 0:0
Freitag, 21. Juli
Schweden – Russland (Deventer) – 2:0
Deutschland – Italien (Tilburg) – 2:1
Dienstag, 25. Juli
Russland – Deutschland (Utrecht) – 0:2
Schweden – Italien (Doetinchem) – 2:3
Deutschland – Titel Nummer 9 für die DFB-Auswahl?
Seit 1995 hieß der Europameister bei sechs Auflagen der Endrunde stets Deutschland. Daran, dass die Mannschaft von Trainerin Steffi Jones auch in den Niederlanden mit der Bürde des Favoriten zurechtkommen muss, kann es daher keine Zweifel geben.
Auch der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im vergangenen Jahr hat deutlich gemacht, dass Deutschland auch in der aktuellen Generation wieder über jede Menge Qualität verfügt, wenngleich die letzten beiden Weltmeisterschaften 2011 und 2015 mit dem Aus im Viertelfinale bzw. dem vierten Platz enttäuschend verlaufen sind. Gleich im ersten Gruppenspiel (17.07) trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft auf Olympiafinal-Gegner Schweden (zum Spielplan der Frauen EM 2017).
Welche dominante Rolle Deutschland einzunehmen in der Lage ist, zeigte nicht zuletzt die EM-Qualifikation, die mit acht Siegen in acht Spielen und sagenhaften 35:0-Toren abgeschlossen wurde. Gegen EM-Gruppengegner Russland gab es mit 2:0 und 4:0 zwei ungefährdete Siege.
Schweden – Das Potential ist vorhanden
In Rio de Janeiro musste Schweden wieder einmal Deutschland den Vortritt lassen und sich mit Olympia-Silber begnügen. In Erinnerung daran sowie das Achtelfinal-Aus bei der WM 2015 durch ein 1:4 gegen die deutsche Mannschaft dürfte sich die Freude im schwedischen Lager nach der Gruppenauslosung in Grenzen gehalten haben.
Schweden, das in der Qualifikation mit sieben Siegen und einer Niederlage Dänemark knapp auf den zweiten Platz verweisen konnte, verfügt aber traditionell über eine gute Frauen-Nationalmannschaft mit einigen exzellenten Einzelspielerinnen wie allen voran Torjägerin Lotta Schelin.
Mit dem aktuellen Achten der FIFA-Weltrangliste ist daher auch in den Niederlanden zumindest im Viertelfinale zu rechnen.
>>> Schweden Frauen-EM Kader 2017
Italien – Auf der Suche nach alter Stärke
Italien war bei den bisherigen neun EM-Endrunden seit 1995 immer dabei, doch mehr als der zweiten Platz 1997 sprang bisher nicht heraus. Generell liegt die Glanzzeit des italienischen Frauen-Fußballs schon etwas länger zurück.
Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre stand Italien bei großen Turnieren fast immer im Halbfinale, doch seitdem läuft es längst nicht mehr so gut, was sich auch daran ablesen lässt, dass die letzte WM-Teilnahme aus dem Jahr 1999 datiert und seitdem die Qualifikation immer verpasst wurde.
Bei der EM-Endrunde 2017 ist Italien aber wieder dabei, wobei dies in erster Linie auf das erweiterte Teilnehmerfeld zurückzuführen ist, reichte es für den Sechzehnten der Weltrangliste doch in der Qualifikation nur zum zweiten Platz hinter der Schweiz, gegen die beide Male verloren wurde.
Russland – Chancenlos?
Russland profitiert fraglos davon, dass das Teilnehmerfeld der EM auf 16 Mannschaften aufgestockt wurde. Andernfalls hätte der zweite Platz in der Qualifikationsgruppe hinter Deutschland nicht für das EM-Ticket gereicht.
Die beiden klaren Niederlagen gegen die DFB-Auswahl (0:4 zu Hause und 0:2 auswärts) lassen indes erahnen, dass Russland in den Niederlanden vor allem antreten wird, um zu lernen, hat die russische Frauenauswahl doch bei bisher vier Endrunden-Teilnahmen bei drei Unentschieden und neun Niederlagen noch kein einziges Spiel gewinnen können.
Zu allen Frauen-EM Gruppen 2017.