Die Gruppe A der Frauen-EM 2017 in den Niederlanden, die erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen wird, erscheint im Vorfeld recht ausgeglichen, was ein Stück weit auch daran liegt, dass die Niederlande als Gastgeber bei der Auslosung als Gruppenkopf gesetzt war und somit nur Teams aus den Lostöpfen zwei bis vier hinzukamen.
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Leichter Favorit scheint im Vorfeld die Auswahl Norwegens, die immerhin schon zweimal Europameister war und beim letzten Turnier 2013 im Finale stand. Belgien feiert derweil seine Premiere bei einer EM-Endrunde, während Dänemark mehr oder weniger zu den Stammteilnehmern gehört.
Wir rechnen in der Gruppenphase mit einem Dreikampf zwischen der Niederlande, Dänemark und Norwegen. Nur die zwei bestplatzierten Teams schaffen den Aufstieg in das Viertelfinale. Den gesamten Spielplan & alle Ergebnisse zur Frauen-EM 2017 findest du hier.
Spiele der Gruppe A
Sonntag, 16. Juli
Niederlande – Norwegen (Utrecht) – 1:0
Dänemark – Belgien (Doetinchem) – 1:0
Donnerstag, 20. Juli
Norwegen – Belgien (Breda) – 0:2
Niederlande -Dänemark (Rotterdam) – 1:0
Montag, 24. Juli
Belgien – Niederlande (Tilburg) – 1:2
Norwegen – Dänemark (Deventer) – 0:1
Niederlande – Der Gastgeber will hoch hinaus
Als Gastgeber musste sich die Auswahl der Niederlande nicht für die Europameisterschaft qualifizieren, hat dadurch aber den Nachteil, ohne echte Wettkampfpraxis ins Turnier zu gehen, was zumindest in den ersten Spielen zu einem Problem werden könnte, zumal die niederländische Auswahl auf höchstem Niveau noch eher unerfahren ist.
In jüngerer Vergangenheit hat der Frauenfußball in den Niederlanden aber deutliche Fortschritte gemacht, was sich nicht zuletzt aber Erreichen des WM-Achtelfinales 2015 erkennen ließ, in dem letztlich aber der spätere Vize-Weltmeister Japan doch noch eine Nummer zu groß war.
Mit dem eigenen Publikum im Rücken peilt das Team von Trainer Arjan van der Laan, das in der FIFA-Weltrangliste auf Platz zwölf notiert ist, bei der erst dritten EM-Teilnahme nun auf jeden Fall das Viertelfinale an.
>>> Niederlande Frauen EM-Kader
Norwegen – Ein Kandidat für das Finale?
Norwegen sicherte sich die EM-Teilnahme mit sieben Siegen und einem Remis sehr souverän und brennt darauf es besser zu machen als bei der mit dem Achtelfinal-Aus gegen England verkorksten WM 2015.
Große Hoffnungsträgerin des Team aus dem hohen Norden ist natürlich Ada Hegerberg, die 2016 zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt und als beste Spielerin der Champions League ausgezeichnet wurde.
Generell verfügt Norwegen aber darüber hinaus über eine geschlossen gute Mannschaft, die zwar in der Weltrangliste der FIFA derzeit nur Elfter ist, aber die man auch im Hinblick auf den EM-Titel auf der Rechnung haben solle.
>>> Norwegen Frauen EM-Kader 2017
Dänemark – im Halbfinale war stets Schluss
Schon siebenmal war Dänemark bei einer Endrunde dabei und fünfmal schaffte es die dänische Auswahl auch ins Halbfinale, darüber hinaus aber noch nie. Äußerst unglücklich verlief die EM 2013, bei der das Halbfinale gegen Norwegen erst im Elfmeterschießen verloren wurde.
Nach der verpassten Teilnahme an der Frauen-WM 2015 will das Team von Trainer Nils Nielsen nun die Vorrunde überstehen, allerdings im Wissen darum, dass dies gegen Norwegen und die Niederlande schon ein ambitioniertes Vorhaben darstellt und die aktuelle Mannschaft nicht mehr die Klasse früherer Jahre hat.
Nicht von ungefähr steht Dänemark in der Weltrangliste nur noch auf Platz 15 – lediglich im Dezember 2014 war man als Sechzehnter noch schlechter platziert und schaffte die EM-Qualifikation auch nur als Gruppenzweiter hinter Schweden.
Belgien – Premiere auf großer Bühne
Frauenfußball in Belgien ist bislang noch keine wirkliche Erfolgsgeschichte.
Nachdem bislang sämtliche großen Turniere ohne belgische Beteiligung stattgefunden haben, gelang es nicht zuletzt dank der Erweiterung des Teilnehmerfeldes als Gruppenzweiter hinter England, das Ticket für die EURO im Nachbarland Niederlande zu lösen. Dort dürfte immerhin die Unterstützung für das Team von Trainer Ives Serneels lautstark ausfallen.
In Gruppe A ist Belgien aber mit Platz 25 das in der Weltrangliste am schlechtesten platzierte Team und geht als klarer Außenseiter in das erste große Turnier, bei dem die junge Mannschaft aber nicht nur Erfahrungen sammeln, sondern auch überraschen will.