Gastgeber: Europa
Teilnehmerzahl: 24
Gewinner: Italien
Finalist: England
Torschützenkönig: Cristiano Ronaldo (Portugal, 5 Treffer)
- Vorherige Endrunde: EM 2016 – Frankreich
- Darauffolgende Endrunde: EM 2024 – Deutschland
Einzigartige EM-Endrunde in 11 Ländern Europas
Eine in vielerlei Hinsicht historische EM ging im Jahr 2021 über die Bühne. Eigentlich sollte die Endrunde bereits im Jahr 2020 stattfinden, allerdings musste diese wegen der weltweiten Corona-Pandemie um ein Jahr nach hinten verlegt werden und fand deshalb erst von 11. Juni bis 11. Juli 2021 statt (hier alles zur verschobenen EM 2020 nachlesen).
Zudem wurde die Europameisterschaft im Rahmen des 60-jährigen (bzw. 61-jährigen) Jubiläums erstmalig in gleich elf verschiedenen Ländern Europas ausgetragen. Das Turnier quer durch Europa war wegen der anhaltenden Pandemie höchst umstritten, aber sportlich über jeden Zweifel erhaben. Die teilweise vollen Stadien weckten in Zeiten der Pandemie Ängste, dafür zeigten die Teams tollen Offensivfußball.
Ein eindrucksvolles Zeugnis hierfür ist die Flut von Eigentoren, die durch hervorragende Aktionen des Gegners erzwungen wurden. Gleich 11 Eigentore gab es während der gesamten Endrunde und damit mehr als bei allen vorherigen Europameisterschaften zusammen! Aber gehen wir Schritt für Schritt die Europameisterschaft 2021 entlang.
Gruppenphase der EM 2021: die ersten Überraschungen
In der Gruppe A machte der spätere Europameister Italien von der ersten Partie an deutlich, dass er ein besonderes Turnier spielen würde. Die Squadra Azzurra bezwang die schwache Türkei mit 3:0. Dieses Ergebnis gab es auch gegen die Schweiz. Wales wurde mit 1:0 geschlagen. In der Gruppe A kamen neben den Italienern die Waliser und die Schweizer weiter.
Der zweite Tag der Gruppenphase begann mit einem Schock, auf den jeder gerne verzichtet hätte. Dänemarks EM 2021 Star Christian Eriksen brach auf dem Feld zusammen und war für einige Zeit dem Tode näher als dem Leben.
Wenige Stunden später konnte aber vorsichtig Entwarnung gegeben werden, das Spiel gegen EM-Neuling Finnland wurde fortgesetzt, ging aber aus Sicht der Dänen mit 1:0 verloren. Trotzdem kam Danish Dynamite am Ende gemeinsam mit Belgien weiter. Finnland und Russland schieden aus.
In der Gruppe C waren die Niederlande das Maß der Dinge. Sie bezwangen die Ukraine (3:2), Österreich (2:0) und Nordmazedonien (3:0). Neben den Holländern kamen Österreich (zum ersten Mal) und die Ukraine ins EM 2021 Achtelfinale.
Die Gruppe D war die englische. Die Three Lions starteten mühsam ins Turnier. Einem glücklichen 1:0 über Kroatien folgten ein 0:0 gegen Schottland und ein 1:0 über Tschechien. Zum Weiterkommen als Gruppensieger reichte dies. An der Seite der Briten erreichten Kroatien und Tschechien die K.o.-Phase.
In der Gruppe E sorgte Schweden als Gruppensieger für eine große Überraschung. Es spielte gegen das eigentlich favorisierte Spanien 0:0 und gewann gegen die Slowakei (1:0) sowie gegen Polen (3:2). Das Team rund um Superstar Robert Lewandowski schied als Gruppenletzter sang- und klanglos aus. Mit Schweden erreichte Spanien das Achtelfinale.
In der Hammergruppe F war es spannend bis zur letzten Sekunde. Deutschland (Weltmeister von 2014) verlor gegen Frankreich (Weltmeister von 2018) mit 0:1, bezwang aber Portugal (Europameister von 2016) mit 4:2und schaffte fast in letzter Sekunde ein Unentschieden gegen Ungarn (2:2).
Frankreich kam gegen Ungarn nicht über ein 1:1 hinaus und spielte auch gegen Portugal nur Unentschieden (2:2). Cristiano Ronaldo & Co. bezwangen dafür ihrerseits Ungarn klar mit 3:0. Im Ergebnis kamen Frankreich, Deutschland und Portugal in dieser Reihenfolge weiter.
England wird im Achtelfinale endgültig zum Favoriten
Die englische Nationalmannschaft war zwar schwach ins Turnier gestartet, wurde dann aber immer stärker. Im Achtelfinale wurden die Three Lions endgültig zum Favoriten, da sie Deutschland mit 2:0 aus dem Wettbewerb beförderten.
Für eine faustdicke Überraschung sorgte die Schweiz, die den amtierenden Weltmeister Frankreich in einem Spiel für die Ewigkeit mit 5:4 im Elfmeterschießen (3:3 nach 90 Minuten) schlug.
Dänemark überrollte Wales mit 4:0. Österreich hatte Italien am Rande einer Niederlage (0:0 nach 90 Min.), aber verlor letztlich mit 1:2 nach Verlängerung. Tschechien sorgte für eine weitere Überraschung, da es die Niederlande überraschend klar mit 2:0 schlagen konnte.
Spanien setzte sich in einem sensationellen Spiel mit 5:3 nach Verlängerung (3:3) gegen Kroatien durch. Die Ukraine gewann mit 2:1 nach Verlängerung gegen Schweden.
Endrunde 2021 Viertelfinale: Das Bild wird klarer
Die Schweiz hatte das Halbfinale zum Greifen nahe, aber letztlich war das Glück auf Seiten von Spanien, das mit 3:1 im Elfmeterschießen gewann. Italien gab sich gegen den Mitfavoriten Belgien keine echte Blöße und gewann mit 2:1.
Dänemark kämpfte gegen Tschechien tapfer und siegte ebenfalls mit 2:1. England machte mit der Ukraine kurzen Prozess und siegte mit 4:0. Die Three Lions und Italien waren damit endgültig die Mannschaften geworden, die es zu schlagen galt.
Dänische Helden scheitern im Halbfinale
Sowohl England als auch Italien hatten im Halbfinale aber große Mühe, um sich zu behaupten. Die Squadra Azzura brauchte nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit gegen Spanien das Elfmeterschießen, um über dieses mit 4:2 das Finale zu erreichen. Die Revanche für die Endspielniederlage 2012 gelang damit, allerdings war das Ganze denkbar knapp.
England benötigte gegen Dänemark die Verlängerung, um mit 2:1 zu siegen. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Den tapfer kämpfenden Dänen waren nach dem Eriksen-Drama alle Herzen zugeflogen, aber ihr Weg endete hier. England schaffte zum ersten Mal in der Fußballgeschichte den Einzug in ein EM-Finale und durfte als Finalgastgeber sogar in der eigenen Arena (Wembley-Stadion) um den Titel spielen.
Italien holt sich EM-Titel im Elfmeterschießen
It’s coming home vs. It’s coming to Rome. England oder Italien, wer holt sich im großen EM 2021 Finale den Titel? Diese Frage wurde am 11. Juli beantwortet. Das Endspiel hätte nicht besser für England beginnen können. Schon in der zweiten Minute traf Luke Shaw zur Führung. Im zweiten Durchgang konnten die Italiener allerdings durch Bonucci ausgleichen (67.). Bei diesem Resultat blieb es bis zum Ende der Verlängerung.
Das Elfmeterschießen musste also entscheiden. Und wieder erwischte das Team von Gareth Southgate den besseren Start: Kane und Maguire verwandelten, dafür vergab Belotti. Dann allerdings wendete sich das Blatt: Die eingewechselten Rashford und Sancho vergaben.
Die Italiener leisteten sich mit Jorginho noch einen weiteren Fehlschuss, der später als Spieler der EM ausgezeichnete Torhüter Gianluigi Donnarumma hielt aber den fünften und letzten Strafstoß von dem ebenfalls eingewechselten Saka und stürzte ein ganzes Land in den Freudenrausch. Für Italien ist es der zweite EM-Titel nach 1968, die Engländer müssen weiterhin auf ihren ersten Europameisterschaftstitel warten!
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