Gastgeber: Belgien
Teilnehmerzahl: 4 bei der Endrunde, 32 in der Qualifikation
Gewinner: Deutschland
Finalist: Sowjetunion
Torschützenkönig: Gerd Müller (4 Tore)
Deutschland gewann 1954 völlig überraschend die Weltmeisterschaft in der Schweiz. Seit damals gehörte die DFB-Elf regelmäßig zu den Favoriten, scheiterte jedoch, wo immer sie auftrat, am Titelgewinn. 1972 änderte sich jedoch alles: Die zweite EM, an der Deutschland teilnahm, bestritt die DFB-Elf mit einer der besten, wenn nicht dem besten Team, welches jemals für Schwarz-Rot-Gold auflief.
Männer wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Sepp Maier und Günther Netzer bildeten das Herz des Teams. Deutschland hatte keine Mühe, sich für die Endrunde in Belgien zu qualifizieren. Dort allerdings warteten gewichtige Gegner.
- Vorherige Endrunde: EM 1968 – Italien
- Darauffolgende Endrunde: EM 1976 – Jugoslawien
Die Endrunde der EM 1972 in Belgien
Deutschland musste im Halbfinale, das damals noch den Beginn der eigentlichen Endrunde markierte, gegen Gastgeber Belgien antreten. In der anderen Partie trafen Ungarn und die Sowjetunion aufeinander. Für beide Länder war es so etwas wie das letzte Hurra auf der Bühne des Weltfußballs.
Es war zugleich ein unglaublich knappes Spiel: Die Russen gewannen mit 1:0. Ungarn verschoss dabei in der 83. Minute einen Foulelfmeter. Deutschland hatte weniger Mühe: Nach 71 Minuten stand es 2:0 (beide Tore durch Gerd Müller). Belgien schaffte in der 83. Minute zwar noch den Anschlusstreffer, für mehr reichte es jedoch nicht mehr.
Das Endspiel der Europameisterschaft 1972
Im Finale gegen die Sowjetunion war Deutschland der große Favorit, obwohl keine Mannschaft die bisherigen Europameisterschaften derart stark wie die Russen geprägt hatten. Doch die DFB-Elf hatte während des Turniers einen zu starken Eindruck hinterlassen. Unvergessen bis heute war das beispielsweise das Spiel in England im Viertelfinale: Deutschland revanchierte sich in Wembley mit 3:1 für die Niederlage im legendären Finale der WM 1966.
Im Finale 1972 hatten die Russen so auch kaum etwas entgegenzusetzen. Deutschland führte nach 27 Minuten bereits mit 1:0 durch ein Tor von Gerd Müller. Wer dachte, dass die Russen in der zweiten Halbzeit noch einmal zu einer ernsten Herausforderung für Deutschland werden würden, sah sich getäuscht.
Herbert Wimmer (52. Minute) und wieder Gerd Müller sorgten für den 3:0-Endstand. Nach dem Spiel freuten sich die deutschen Akteure zwar ausgelassen, doch eigentlich gab es nur ein Gesprächsthema: Den Triumph zwei Jahre später bei der Heim-WM zu wiederholen – und dies sollte gelingen.
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