Gastgeber: Italien
Teilnehmerzahl: 4 bei der Endrunde, 31 in der Qualifikation
Gewinner: Italien
Finalist: Jugoslawien
Torschützenkönig: Dragan Dzjalic (2 Tore)
Die dritte Europameisterschaft, die im Jahr 1968 ausgetragen wurde, war eigentlich die erste. Bislang spielte man offiziell um den Henrie-Delaunay Pokal, der nun von der UEFA als richtige EM anerkannt wurde. Die Regeln bleiben dabei unverändert: In einer Gruppenphase und dann im KO-System spielten die 31 Starter gegeneinander. Erst mit dem Halbfinale begann offiziell die Endrunde, die in Italien ausgetragen wurde.
- Vorherige Endrunde: EM 1964 – Spanien
- Darauffolgende Endrunde: EM 1972 – Belgien
Deutschland erlebt Schmach bei der Europameisterschaft 1968
Westdeutschland nahm 1968 erstmals an einer EM teil und dürfte sich bald schon wieder gewünscht haben, dies nicht getan zu haben. Das Team von Bundestrainer Helmut Schön musste in Albanien gewinnen, um die Gruppenphase zu überleben, kam in Tirana allerdings nur zu einem 0:0 und schied vorzeitig bis auf die Knochen blamiert aus. Auch die DDR schaffte es nicht, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Die tatsächliche Endrunde bestritten Italien vs. Sowjetunion sowie England vs. Jugoslawien. Es sollte eine der kuriosesten Endrunden in der Geschichte des Fußballs überhaupt werden. Anders als in der heutigen Zeit gab es noch kein Elfmeterschießen. Stand eine Partie nach Verlängerung noch Unentschieden, so wurde eine Münze geworfen. Beim Finale wich man davon ab. Dort kam es dann zu einem Wiederholungsspiel.
Italien braucht Münzwurf und Wiederholungsspiel zum Gewinn der EM 1968
Der spätere Gewinner Italien brauchte beide Verfahren. Gegen die Russen, die das ganze Halbfinale hoch überlegen waren, stand es nach 120 Minuten nur 0:0. Die Münze spülte den Gastgeber dann ins Finale. Dort wartete Jugoslawien, das England mit 1:0 geschlagen hatte. Die Briten kamen ihrerseits im Spiel um Platz drei zu einem leichten 2:0 über lustlose Sowjets.
Das Finale zwischen Italien und Jugoslawien stand nach Verlängerung 1:1. Dragan Dzjalic hatte seine Mannschaft in der 40. Minute in Führung geschossen, doch Angelo Domenghini konnte zwölf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ausgleichen. Zwei Tage später kam es zum Wiederholungsspiel, dass die Italiener mit 2:0 gewannen. Beide Treffer fielen bereits in der ersten Hälfte. Für Italien um seinen Superstar Dino Zoff war es der erste internationale Titel seit 1938. Zugleich war es die Geburt des Sprichworts, dass die Offensive Spiele, die Defensive jedoch Titel gewinne.
Die Höhepunkte des Finales zwischen Italien und Jugoslawien
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