Teilnehmerzahl: 4 bei der Endrunde, 17 in der Qualifikation
Gastgeber der Endrunde: Frankreich
Gewinner: Sowjetunion
Finalist: Jugoslawien
Torschützenkönig: Galic, Jerkovic, Heutte, Iwanow, Ponedelnik (UDSSR) (jeweils 2 Tore)
Die Europameisterschaft 1960 war die erste EM in der Geschichte. Die Geburtsstunde des Turniers schlug allerdings bereits 1958. Damals war der Rhythmus noch anders als heutzutage: Die 17 Teams spielten von 1958 bis 1960 vier Teilnehmer für eine Endrunde aus, die dann vom 6. bis zum 10. Juli 1960 in Frankreich gegeneinander antraten.
- Darauffolgende Endrunde: EM 1964
Der gesamte Wettbewerb funktionierte nach einem KO-System mit Hin- und Rückspiel. Erst in der Runde der letzten Vier endeten dieses Verfahren und man beschränkte sich auf eine Partie. In einer Vorausscheidung mussten die Tschechoslowakei und Irland gegeneinander antreten, um die Teilnehmerzahl auf 16 zu reduzieren. Die Osteuropäer setzten sich durch. Sie verloren zwar das Hinspiel mit 0:2, revanchierten sich aber in der zweiten Partie und siegten mit 4:0.
Große Fußballnationen mieden die erste EM Endrunde
Starke Nationalmannschaften wie beispielsweise Deutschland, Italien oder England traten damals noch nicht an. Das Turnier wirkte nicht wie eine Bereicherung des Kalenders, sondern wurde als Störung aufgefasst. Legendär war der Ausspruch von Sepp Herberger, der gefragt wurde, warum Deutschland nicht bei der EM teilnehmen wolle. Der Bundestrainer erklärte, er habe kein Interesse daran, „die Zeit zwischen den Weltmeisterschaften zu verschwenden“. Es sollte bis 1968 dauern, bis man erstmals eine deutsche Mannschaft bei einer EM sehen sollte. Die DDR beteiligte sich allerdings, scheiterte allerdings im Achtelfinale an Portugal mit 0:2 und 2:3.
Die Halbfinalisten der EM 1960
Aus heutiger Sicht wirken die ersten Halbfinalisten einer EM wegen des Fehlens der großen Teams fast schon merkwürdig deplatziert: Neben der Tschechoslowakei schaffte es auch die Sowjetunion in die Runde der letzten vier. Dort warteten zudem noch Jugoslawien und Frankreich. Der Gastgeber verlor sein Spiel gegen Jugoslawien mit 4:5. Die Russen setzten sich klar mit 3:0 gegen die Tschechoslowakei durch. Jene konnte allerdings den dritten Platz, der damals noch ausgespielt wurde, mit einem 2:0 über die Franzosen erringen.
Die Sowjetunion gewinnt die erste Europameisterschaft 1960
Erster Europameister der Geschichte sollte die Sowjetunion werden, die im ganzen Turnier eigentlich wenig Mühe hatte, im Endspiel dann aber von Jugoslawien doch voll gefordert wurde. Im Finale gelang der Sieg erst nach der Verlängerung. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden, doch die Russen konnten in den letzten 30 Minuten noch einmal zusetzen und erzielten das erlösende Tor in Minute 114 durch Wiktor Ponedelnik. Das Finale sahen nur 18.000 Menschen. Die Franzosen hatten kein Interesse, nachdem ihr Team ausgeschieden war.
Der Finalsieg der Sowjetunion mit dem entscheidenden Tor von Ponedelnik
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