Update: EM 2024 Gruppe E ist ausgelost. Dort treffen Belgien, Rumänien, die Slowakei und ein Playoff-Team aufeinander.
In der Gruppe E der EM 2024 Quali in Deutschland mangelt es an den ganz großen Namen. Teams wie Spanien, Frankreich oder England fehlen hier. Stattdessen sind Polen, Tschechien, Albanien, Färöer und Moldau am Ball. Der bekannteste Spieler dieser Staffel dürfte deshalb der Pole Robert Lewandowski sein. Der Superstar vom FC Barcelona macht seine Auswahl zum leichten Favoriten.
Dadurch, dass es aber ansonsten nicht die ganz großen Namen gibt, entsteht ein besonderer Reiz in der Gruppe E. Sie ist sehr eng und bietet das Potenzial für handfeste Überraschungen. Beispielsweise Albanien genießt weithin das Vertrauen, einen entsprechenden Coup schaffen zu können und sich ein Ticket für die EURO 2024 zu sichern. Wir analysieren diese EM-Quali-Gruppe für Dich.
Tabelle der EURO 2024 Quali Gruppe E
Spielplan in der EURO 2024 Quali Gruppe E
Analyse der engen Quali-Gruppe E
Bevor wir uns der Detailanalyse der Teams widmen, seien einige kurze Anmerkungen zum Reglement gemacht. Über die Qualifikation kommen nur die beiden besten Teams der Abschlusstabelle weiter. Wer am Ende nicht auf den Rängen 1 und 2 steht, kann zwar noch auf die Nations League-Playoffs hoffen.
Für deren Zusammensetzung sind die Abschlusstabellen der Qualifikation aber ohne Bewandtnis. Hier spielen je die vier besten Teams der Ligen A bis C der Nations League 2022/23, die sich nicht regulär qualifizieren konnten.
Polen 🇵🇱
Wie erwähnt, baut sich der polnische Kader um Lewandowski auf. Damit er die nötigen Zuspiele erhält, muss Piotr Zielinski im offensiven Mittelfeld in Top-Form sein. In der Abwehr ruhen die Hoffnungen wesentlich auf Jan Bednarek und Matty Cash. Die vier genannten Akteure waren allerdings die einzigen Spieler, die in der jüngsten Vergangenheit dem Anspruch von Weltklasse gerecht wurden.
Einige früher durchaus ebenfalls auf diesem Level agierende Akteure wie Angreifer Arkadiusz Milik sind komplett außer Form. Dies wird es nicht einfacher für die Polen machen – trotzdem ist ihr Kader im Vergleich mit dem Rest der Gruppe am besten besetzt.
Tschechien 🇨🇿
Für die Tschechen ist die Lage ähnlich wie für die Polen. Die Mannschaft baut sich in Person von Patrik Schick um einen Superstar im Sturm auf. Mit Kapitän Tomas Soucek verfügt das Team zudem über einen sehr starken Mittelfeldspieler.
Hinter diesen beiden Akteuren fällt das Niveau jedoch deutlich ab. Den Tschechen fehlt ein starker Keeper und ein geeigneter Abwehrchef. David Zima ist zwar ein absolut vielversprechender Innenverteidiger, aber noch etwas zu jung (21), um bereits die Führung zu übernehmen.
Albanien 🇦🇱
Albanien hat sich heimlich, still und leise eine Mannschaft aufgebaut, die großes Potenzial hat. Mit Berat Djimsti und Marash Kumbulla verfügt das Team beispielsweise über eine bessere Innenverteidigung als die Tschechen. Mittelstürmer Armando Broja ist zwar nicht so gut wie Schick oder gar Lewandowski.
Trotzdem handelt es sich um einen hervorragenden Angreifer. Mit Krstjan Asllani und Nediem Bajrami verfügt das Team außerdem über zwei starke Mittelfeldspieler. Bleibt diese Achse gesund und ist in Form, müssen die anderen Teams die Albaner erst einmal schlagen.
Färöer 🇫🇴
Die Färöer Inseln waren lange der Inbegriff für ein schlechtes Team, das in der Qualifikation nur als schmückendes Beiwerk antrat. Teilweise trainierten die Spieler des Nationalteams nicht einmal regelmäßig. Zumindest dies hat sich inzwischen geändert: Es handelt sich ausnahmslos um Profi-Akteure, die bei verschiedenen Klubs quer durch Skandinavien unter Vertrag stehen.
Internationales Niveau hat allerdings keiner der Spieler. In Deutschland, England oder Spanien würde die Mannschaft wohl kaum in einer vierten Liga mithalten können. Echte Chancen auf das Weiterkommen in dieser Gruppe besitzt dieses Team nicht. Auch in den anderen EM Quali 2024 Gruppen würde es nicht besser aussehen, so ehrlich muss man sein.
Moldau 🇲🇩
Moldau hat mit Linksverteidiger Olek Reabciuk einen Spieler in den eigenen Reihen, der auf höherem Niveau agieren kann. Hinzu kommen im Mittelfeld zwei solide Akteure. Namentlich handelt es sich um Kapitän Artur Ionita und Vadim Rata. Das Level dieser Akteure reicht längst nicht aus, um Polen, Tschechien oder Albanien ernsthaft zu gefährden.
Es sollte allerdings dazu genügen, sich gegen Färöer zu behaupten. Das Ziel der Qualifikation muss für diese Mannschaft lauten, die Gruppe mit mindestens sechs Punkten zu beenden. Jeder weiterer Zähler, den das Team erringen kann, wäre ein großer Erfolg.
Unsere Vorhersage: Nur Polen wird sich ohne Mühe behaupten
Es klang eingangs bereits an: Diese Gruppe ist sehr eng. Mit Polen, Tschechien und Albanien sind drei Teams am Start, die ohne Zweifel über das Zeug dazu verfügen, sich gegenseitig zu schlagen. Deshalb wird unsere Prognose vielleicht überraschen: Wir denken, dass sich Polen relativ mühelos durchsetzen wird. Die beiden anderen Teams dürften sich hingegen ein enges Rennen liefern.
Der Hintergrund ist, dass die Polen den leicht stärksten Kader haben, in allen Mannschaftsteilen am besten besetzt sind und über die höchste Qualitätsdichte vertiefen. Fallen Leistungsträger aus, die nicht gerade Lewandowski oder Zielinski heißen, können die Polen diese besser ersetzen als die Tschechen und die Albaner dies könnten. Da sich die Qualifikation über acht Monate erstreckt, ist sicher davon auszugehen, dass es irgendwann Verletzungen geben wird. Gerade dieser Faktor könnte deshalb entscheidend sein.