Kathi
Mit Kevin Behrens vom 1. FC Union Berlin und Marvin Ducksch vom SV Werder Bremen haben in den ersten vier Länderspielen unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann bereits zwei Angreifer ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gefeiert, die mit ihren Klubs im hinteren Bereich der Tabelle zu finden sind.
Wenn es für das deutsche Nationalteam im März mit den Testspielen in Lyon gegen Frankreich und in Frankfurt gegen die Niederlande weitergeht, wird womöglich mit Deniz Undav der nächste Kandidat dabei sein, der im bislang nicht allzu breit besetzten deutschen Sturm für den EM-Kader empfehlen darf.
Zehn Scorer-Punkte in zehn Bundesliga-Einsätzen
Bislang hatte sich der 27 Jahre alte Angreifer des VfB Stuttgart die Möglichkeit offen gehalten, auch für die türkische Nationalmannschaft zu spielen. Nach dem Stuttgarter 2:0-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund am Mittwochabend verriet Undav dann aber am Mikrofon bei “Sky“ nach einem Telefonat mit Nagelsmann für Deutschland spielen zu wollen. „Ich habe ja beide Optionen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich auf jeden Fall die Chance ergreifen möchte, für Deutschland zu spielen – wenn ich sie bekomme.“
Nach dem Gespräch mit Nagelsmann war Undav nach eigener Aussage „überrascht und übertrieben glücklich“, unterhielt sich gleichwohl zunächst noch „mit meiner Frau, meiner Familie und meinem Berater“, bevor die Entscheidung pro Deutschland ausgefallen ist. Dass er konkret die Fußball Europameisterschaft 2024 im Blick habe, teilte der aktuell von Brighton & Hove Albion nach Stuttgart nur ausgeliehene Stürmer Nagelsmann indes auch schon mit, was für ein gesundes Selbstvertrauen spricht.
Das allerdings ist durchaus berechtigt, verbuchte Undav doch nach den verletzungsbedingt verpassten ersten drei Spieltagen in den zurückliegenden zehn Runden der Bundesliga beachtliche acht Tore und zwei Vorlagen. Dabei kam der 1,79 Meter große Angreifer, der sich gerne auch etwa zurückfallen lässt und seine Mitspieler mit Pässen in Szene setzt, bei der Hälfte seiner zehn Bundesliga-Einsätze nur als Joker von der Bank.
Behrens wohl ohne Chance
In den Spielen bis Weihnachten und danach zum Start ins neue Jahr will und muss Undav seine jüngsten Leistungen natürlich bestätigen, um tatsächlich im März wieder vom Bundestrainer zu hören. Gelingt es, die bisherigen Quoten auch nur annähernd beizubehalten, wäre es aber eine Überraschung, würde auf der Kaderliste des DFB im Sturm neben Niclas Füllkrug nicht auch Undav auftauchen.
Ducksch, der bei seinen Kurzeinsätzen gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) denkbar ungünstige Partien für sein Debüt im Deutschland-Trikot erwischte, könnte gleichwohl dennoch dabei sein. Behrens, der im Oktober beim 2:2 gegen Mexiko im Rahmen der USA-Reise für die letzten Minuten eingewechselt wurde, scheint dagegen keine allzu guten Karten zu haben. Durchaus nicht ohne Grund, wartet der 32-Jährige doch schon seit Ende August auf ein Tor.
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