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Marvin Schwäbe und zwei weitere Kölner auf dem DFB-Radar

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Marvin Schwäbe auf dem DFB-Radar

Mit dem näher rückenden Start der neuen Bundesliga-Saison geraten die enttäuschenden Auftritte der deutschen Nationalmannschaft in den drei Testspielen im Juni gegen die Ukraine (3:3), in Polen (0:1) und gegen Kolumbien (0:2) zwar ein wenig in den Hintergrund, sind aber keineswegs vergessen.

Insbesondere nicht bei den Verantwortlichen um Bundestrainer Hans-Dieter Flick, der ein knappes Jahr vor der Heim-Europameisterschaft 2024 enorm unter Druck steht und sich mit Blick auf die nächsten Länderspiele im September gegen Japan und Frankreich offenbar Gedanken über frisches Blut in seinem Deutschland-Kader macht.

Aus diesem Grund ist der Trainerstab der Nationalmannschaft aktuell damit beschäftigt, die Trainingslager mehrerer Bundesligisten, die sich zu großen Teilen in Österreich auf die neue Spielzeit vorbereiten, abzuklappern und sich vor Ort einen genaueren Eindruck von potentiellen Kandidaten zu verschaffen.

Schwäbe rückt in den erweiterten Kreis auf

So stattete Co-Trainer Marcus Sorg dem Trainingslager des 1. FC Köln in Maria Alm einen Besuch ab und tauschte sich dabei auch mit Verantwortlichen der Geißböcke um Trainer Steffen Baumgart aus. Zuvor war schon durchgesickert, dass es FC-Schlussmann Marvin Schwäbe mit seinen mittlerweile über eineinhalb Jahre konstant guten Leistungen ins Blickfeld der Nationalmannschaft geschafft hat.

Hinter dem aktuell noch nicht wieder fitten Manuel Neuer verfügt der DFB zwar mit Marc-Andre ter Stegen, Kevin Trapp, Bernd Leno und Oliver Baumann über einen Kreis an Torhütern, die allerdings wie Neuer allesamt die 30-Jahre-Marke mehr oder weniger deutlich überschritten haben. Schwäbe hingegen ist mit 28 Jahren für einen Torwart noch einigermaßen jung und wurde als potentieller Nationalspieler der Zukunft zuletzt von DFB-Torwarttrainer Andreas Kronenberg telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt, zum erweiterten Kreis der DFB-Auswahl zu gehören.

Schwäbe, der 2021 ablösefrei von Bröndby IF nach Köln gekommen ist und die langjährige Nummer eins Timo Horn verdrängt hat, zieht aus dieser Information laut seiner Aussage in “Bild“ zusätzliche Motivation “Natürlich spornt mich der Anruf an. Es wäre wunderschön, wenn es am Ende passieren würde. Ich werde alles dafür geben. Wie nah ich dran oder wie weit ich weg bin, weiß ich nicht. Ich versuche an die letzte Saison anzuknüpfen und noch eine Schippe draufzulegen. Ob es dann reicht, ist die Entscheidung des DFB.“

Selke und Waldschmidt als EM-Kandidaten

Schwäbe ist indes nicht der einzige Kölner, auf den die Verantwortlichen etwas genauer schauen. “Für uns ist jeder interessant, der für uns spielen kann. Wir können es uns ja nicht leisten, irgendeinen nicht auf dem Schirm zu haben“, erklärte Sorg recht allgemein, wobei es ein offenes Geheimnis ist, dass insbesondere die Offensivkräfte Davie Selke und Luca Waldschmidt zu Kandidaten werden könnten. Letzterer kann bereits auf sieben A-Länderspiele im DFB-Trikot zurückblicken und erhofft sich nach einem enttäuschenden Jahr beim VfL Wolfsburg als Leihspieler in Köln einen Neustart.

Einen erfolgreichen Neustart hat der im Winter von Hertha BSC zum FC gewechselte Selke mit fünf Treffern in der Rückrunde bereits geschafft. Der 28-Jährige ist als einer von wenigen echten Mittelstürmern automatisch im Blickfeld des DFB, dem es in vorderster Front an Alternativen mangelt – und der nach Einschätzung seines Trainers Baumgart mit einer ähnlichen oder vielleicht nochmals etwas verbesserten Trefferquote von der EURO träumen darf: „Wenn Davie Selke es schaffen sollte, zehn bis 15 Tore zu machen – so viele Mittelstürmer haben wir ja nicht – dann hat man ja im letzten Jahr am Beispiel von Niclas Füllkrug gesehen, wie es gehen kann.“

Zunächst freilich geht es für Schwäbe, Selke und Waldschmidt darum, sich mit dem FC gut auf die neue Saison vorzubereiten, deren Auftakt es mit dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal und dem Gastspiel am ersten Bundesliga-Spieltag bei Borussia Dortmund in sich hat.

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