Knapp zwei Wochen vor dem EM Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2024 in München gegen Gastgeber Deutschland muss die schottische Nationalmannschaft eine weitere Hiobsbotschaft personeller Natur wegstecken. Nachdem mit Aaron Hickey, Nathan Patterson und Lewis Ferguson bereits drei Stammkräfte verletzungsbedingt schon im vorläufigen Aufgebot von Trainer Steve Clarke fehlten, verpasst nun auch der ebenfalls fest eingeplante Lydon Dykes die Endrunde.
Der Angreifer der Queens Park Rangers verletzte sich im Training am Freitag schwer und musste mit der Trage vom Platz gebracht werden. Tags darauf teilte der Schottische Fußballverband SFA mit, dass Dykes für die EURO ausfällt und dementsprechend aus dem EM-Kader Schottlands gestrichen werden muss. Welche Verletzung sich der 28-Jährige genau zugezogen hat, wurde bislang nicht kommuniziert. Ebenso wenig, wie lange Dykes generell nicht einsatzfähig ist.
Dykes in allen Qualifikationsspielen im Einsatz
In der Qualifikation für die EM stand Dykes in allen acht Partien Schottlands auf dem Platz und fünf Mal in der Startelf. Immerhin einen Treffer steuerte der 1,88 Meter große Mittelstürmer, der in insgesamt 36 Länderspielen neun Mal getroffen hat, zum EM-Ticket bei.
Bitter ist Dykes Ausfall insbesondere auch deshalb, weil die Auswahl im schottischen Angriff ohnehin überschaubar ist. Für die Rolle als zentrale Spitze im meist praktizierten 3-4-2-1 oder auch bei alternativen 4-2-3-1 kommen nun wohl nur noch zwei Akteure in Frage. Zum einen Ché Adams, der zum direktem Wiederaufstieg des FC Southampton in die Premier League in 40 Partien der englischen Championship 15 Tore und vier Vorlagen beigesteuert hat. Zum anderen Lawrence Shankland, der mit 21 Treffern für Heart of Midlothian Torschützenkönig der Scottish Premiership wurde.
Adams gegenüber Shankland im Vorteil?
Shankland, der zwar schon 2019 debütierte, aber erst bei neun Länderspielen (zwei Tore) steht und sich erst jetzt mit 28 Jahren in der Nationalmannschaft einigermaßen etablieren konnte, dürfte eher die zweite Wahl hinter dem ein Jahr jüngeren, aber auf internationaler Ebene erfahreneren Adams sein. In 25 Länderspielen, darunter auch die drei Gruppenspiele bei der EURO 2021, verbuchte Adams sechs Treffer und ist in Abwesenheit von Dykes nun wohl der größte offensive Hoffnungsträger der Brave Hearts.
Bevor die schottische Mannschaft nach Deutschland aufbricht, stehen noch zwei Testspiele auf dem Programm. Zunächst geht es am Montag in Portugal gegen Gibraltar und dann am Freitag im Härtetest in Glasgow gegen Finnland. Wer dann genau eine Woche vor dem Duell mit Deutschland von Beginn an stürmen darf, dürfte auch mit Blick auf das EM-Eröffnungsspiel die Nase vorne haben.