Gleich mit der Neuauflage des nach Elfmeterschießen siegreich gestalteten EM-Finales von 2021 beginnt für die italienische Nationalmannschaft die EURO 2024 Qualifikation und damit auch die Mission Titelverteidigung. Anders als im Sommer 2021 trifft die Squadra Azzurra indes nicht in Wembley auf England, sondern vor heimischem Publikum im Stadio Diego Armando Maradona in Neapel.
Nachdem Italien vor dem EM-Triumph 2021 die Qualifikation für die WM 2018 in Russland ebenso verpasst hat wie danach die Teilnahme an der WM 2022 in Katar ist das Ziel klar: Bei der Fußball EM 2024 in Deutschland dabei zu sein und dann natürlich auch wieder eine gute Rolle zu spielen. Dafür muss die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini in EM-Quali Gruppe C mindestens Zweiter werden, was trotz der Konkurrenz durch England, der Ukraine, Malta und Nordmazedonien – also jenem Land, das auf dem Weg zur WM 2022 zum entscheidenden Stolperstein wurde – machbar sein sollte.
Immobile und Raspadori fallen aus
Mitentscheidend dafür, ob das EM-Ticket einigermaßen souverän gelöst werden kann oder ob die Qualifikation zu einer Zitterpartie wird, dürfte die in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren fehlende Durchschlagskraft in der Offensive werden. Dabei geht die Suche in einen Nachfolger für Ciro Immobile, der zwar im Italien-Trikot nur selten seine Treffsicherheit bei Lazio Rom nachweisen konnte und der grundsätzlich noch immer eine Option darstellt, in die nächste Runde.
Spannend wird es bereits gegen England, fehlt Immobile doch ebenso verletzungsbedingt wie Giacomo Raspadori, der im vergangenen Jahr in der Stürmerfrage Pluspunkte sammeln konnte. Denn mit Gianluca Scamacca steht nur ein Angreifer im Kader, der bereits über Länderspielerfahrung verfügt, bei neun Einsätzen ohne Treffer aber über keine allzu ausgeprägte. Da der 24-Jährige aus einer Verletzung kommt und bei West Ham United über wenig Spielpraxis verfügt, könnte Coach Mancini dem zweiten gelernten Angreifer im Aufgebot zu seinem Debüt verhelfen: dem für viele Beobachter überraschend nominierten Mateo Retegui, der auch für die meisten italienischen Fußballfans ein unbeschriebenes Blatt ist.
Folgt der Wechsel nach Europa?
Der 23-Jährige besitzt zwar einen italienischen Pass, ist aber in Argentinien geboren und hat dort auch seine bisherige Fußballerkarriere verbracht. Das allerdings hinderte Mancini nicht, Retegui über einen längeren Zeitraum hinweg im Blick zu haben: „Wir verfolgen ihn schon seit einiger Zeit, er ist noch jung. Zwei Jahre in der argentinischen Meisterschaft als Stammspieler. Er hat Qualitäten, die uns leider fehlen. Wir dachten, er wolle nicht kommen, aber er hat sofort zugesagt und wir haben ihn geholt“, sagte Mancini über den aktuell von den Boca Juniors an Club Atlético Tigre verliehenen Stürmer, der derzeit mit sechs Toren in acht Spielen an der Spitze der argentinischen Torjägerliste steht.
Der erstmaligen Nominierung für die Squadra Azzurra könnte im Sommer der Wechsel nach Europa folgen. Während Reteguis Vater Carlos in der „Gazzetta dello Sport“ offen von mehreren Anfragen aus allen Top-Ligen Europas berichtete, sollen vor allem Inter Mailand, der AC Mailand und die AS Rom um den angehenden Nationalspieler werben.
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