Am Freitag hat Bundestrainer Julian Nagelsmann einen 27 Spieler umfassenden Kader für die beiden anstehenden DFB-Länderspiele in Berlin gegen die Türkei (18. November) und in Wien gegen Österreich (21. November) bekannt gegeben, der nur drei Tage später um vier Akteure dezimiert wurde.
Mit Robin Gosens (1. FC Union Berlin) und Malick Thiaw (AC Mailand) sagten gleich zwei Profis ihre Reise zur DFB-Auswahl ab, weil sich für die kommenden Tage Nachwuchs angekündigt hat. Felix Nmecha (Borussia Dortmund) muss unterdessen wegen leichten Problemen im Hüftbereich passen, während Chris Führich (VfB Stuttgart) wegen Anzeichen eines Infekts nicht zum Treffpunkt nach Frankfurt kommt.
Führich könnte noch nachkommen
Zumindest bei Führich ist aber eine verspätete Anreise nicht ausgeschlossen, sollte sich der Gesundheitszustand in Richtung Wochenende oder vielleicht auch zum Spiel in Österreich bessern. Für Gosens nominierte Bundestrainer Nagelsmann direkt David Raum (RB Leipzig) nach, der zuvor durchaus unerwartet nicht berücksichtigt worden war. Der Linksverteidiger, der Nagelsmann während der USA-Reise im Oktober offenbar nicht überzeugen konnte, erhält damit eine weitere Chance, Argumente in eigener Sache zu sammeln.
Auf eine Nachnominierung in der Innenverteidigung für Thiaw verzichtete Nagelsmann hingegen. Wohl auch, weil sich die Rückenprobleme bei Mats Hummels, die bei der Dortmunder 1:2-Niederlage am Samstag beim VfB Stuttgart eine frühzeitige Auswechslung erforderlich machten, als nicht schwerwiegend herausgestellt haben und einem Einsatz nicht im Wege stehen.
Schon vor Bekanntwerden des Ausfalls von Führich berief Nagelsmann unterdessen nachträglich Grischa Prömel von der TSG 1899 Hoffenheim, der neben Janis Blaswich (RB Leipzig) und Marvin Ducksch (Werder Bremen) der dritte Akteur im Deutschland-Kader ohne Länderspielerfahrung ist.
A-Jugend-Meister unter Nagelsmann
Prömel, der 2014 unter Trainer Nagelsmann mit der U19 der TSG Hoffenheim deutscher A-Junioren-Meister wurde, galt bereits im Herbst 2022 als Kandidat für die Nationalmannschaft, zog sich dann aber kurz vor der WM 2022 in Katar einen Knöchelbruch zu und fiel monatelang aus. Benötigte Prömel im Frühjahr nach seinem Comeback noch etwas Anlaufzeit, stand der 28-Jährige in dieser Saison an den ersten elf Spieltagen stets in der Hoffenheimer Startelf und verzeichnete zwei Treffer sowie drei Vorlagen.
Längst ist der im Sommer 2022 nach fünf Jahren beim 1. FC Union Berlin und zuvor zwei Spielzeiten beim Karlsruher SC nach Hoffenheim zurückgekehrte Prömel nicht nur Stammspieler, sondern absoluter Leistungsträger bei der TSG. Sieben Jahre nach vier Einsätzen in der deutschen Olympia-Mannschaft, die 2016 das Finale in Rio de Janeiro im Elfmeterschießen gegen Brasilien verloren hat, winkt dem gebürtigen Stuttgarter als Lohn für die positive Entwicklung ein vergleichsweise spätes Länderspiel-Debüt – verbunden mit der Chance, sich für die EM 2024 in Deutschland zu empfehlen.
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