Auch wenn es nur bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich (Viertelfinale) und bei der WM 2022 in Katar (Achtelfinale) über die Vorrunde hinaus gegangen ist, war die polnische Nationalmannschaft seit der verpassten WM 2014 in Brasilien doch bei allen großen Turnieren dabei. Ausgerechnet die EURO 2024 im Nachbarland Deutschland ist für Polen nun aber in großer Gefahr, weshalb der Verband PZPN nach fünf von acht Qualifikationsspielen die Reißleine ziehen könnte.
Nach einem schon mühsamen und wenig glanzvollen Sieg gegen die Färöer verlor Polen am Sonntag in Albanien mit 0:2 und liegt in einer keineswegs übermächtig besetzten EM 2024 Quali Gruppe E lediglich auf Platz vier.
Albanien führt die Tabelle mit zehn Punkten durchaus überraschend an, zudem haben auch Tschechien und die Republik Moldau mit acht Zählern zwei Punkte mehr auf dem Konto als die polnische Auswahl, die lediglich die Färöer (ein Punkt) noch in der EM-Quali Tabelle hinter sich hat. Weil Tschechien zudem anders als die übrigen vier Teams erst vier Spiele absolviert hat, ist der polnische Rückstand auf den für ein EM-Ticket nötigen zweiten Rang gefühlt sogar größer als zwei Punkte.
Polnischer Fußballverband gibt Trennung bekannt
Im Oktober im Rückspiel auf den Färöer Inseln und zu Hause gegen die Republik Moldau sind dementsprechend Siege Pflicht, um danach im November möglicherweise Tschechien zu einem Endspiel in der EM 2024 Qualifikation empfangen zu können. Fernando Santos wird dann allerdings nicht mehr als Cheftrainer auf der Bank sitzen wird. Der polnische Fußballverband hat sich angesichts der prekären Lage entschieden, vor den finalen drei Qualifikationsspielen nochmals einen neuen Impuls zu setzen.
Santos, der mit Portugal 2016 Europameister wurde, hatte Polen erst im Januar übernommen – und damit ein Jahr nach dem Abschied seines Landsmannes Paulo Sousa, der dem Lockruf von Flamengo Rio de Janeiro gefolgt war, dort aber nach kurzer Zeit wieder gehen musste. Für die polnische Mannschaft zeichnete zwischenzeitlich Czeslaw Michniewicz verantwortlich, der mit der Bilanz von fünf Siegen, drei Unentschieden und fünf Niederlagen trotz des Erreichen des WM-Achtelfinales wieder gehen musste.
Santos mit drei Siegen und drei Niederlagen
Für Santos sind seitdem sechs Länderspiele mit der durchwachsenen Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen notiert. Der prestigeträchtige 1:0-Sieg im Testspiel im Juni gegen Deutschland war dabei zwar ein Highlight, letztlich aber ohne großen Wert, wohingegen nur sechs Zähler aus fünf Qualifikationsspielen eine deutlich zu geringe Ausbeute waren. Die Gelegenheit, seine Bilanz aufzupolieren und positiv zu gestalten, erhält Santos nun nicht mehr.
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