EM 2024 News

Mit seinem Auftritt im ZDF-Sportstudio am vergangenen Samstag hat Julian Nagelsmann für jede Menge Schlagzeilen gesorgt. Sei es, weil der Bundestrainer erklärte, Kai Havertz künftig nicht mehr auf der linken Abwehrseite einsetzen zu wollen, Joshua Kimmich als möglichen Rechtsverteidiger und Ilkay Gündogan in offensiverer Rolle als bislang zu sehen. Am meisten Diskussionen aber rief die Andeutung Nagelsmanns hervor, dass ein Comeback des eigentlich nach der EM 2021 zurückgetretenen Toni Kroos in die Nationalmannschaft alles andere als unmöglich ist (hier findest du den vorläufigen EM 2024 Kader Deutschlands).

Nagelsmann bezeichnete die Rückkehr des mittlerweile 33-jährigen Mittelfeldspielers als “interessanten Gedanken“ und erklärte vielsagend, grundsätzlich auch Kroos im Blick zu haben: „Man muss sich ja über alle Spieler, die einen deutschen Pass haben, das ist ja glaube ich mein Job, Gedanken machen“, so der Bundestrainer, der die gleiche Berateragentur wie der Profi von Real Madrid hat und mit Kroos nach eigener Aussage öfters im Austausch steht.

In weniger als einem halben Jahr startet die Europameisterschaft 2024 in Deutschland. 24 Nationen kämpfen dann um die Nachfolge Italiens als kontinentaler Champion und wollen dabei nichts dem Zufall überlassen. In den Tagen nach der Auslosung der EM 2024 Gruppen am 2. Dezember haben die teilnehmende Verbände die Planung für die Zeit während und auch schon vor der EM-Endrunde konkretisiert und teils auch schon finalisiert. In jedem Fall haben in den vergangenen Tagen mehrere Teams ihre Quartiere für die Zeit während des Turniers benannt.

Erst in der Halbzeit kam Toni Kroos beim Stand von 0:1 aus Sicht von Real Madrid in die Partie und hatte im zweiten Durchgang seinen Anteil daran, dass die Königlichen beim 1. FC Union Berlin noch mit 3:2 gewannen und die Gruppenphase der Champions League somit mit makellosen sechs Siegen abschließen konnten.

Daran, nicht mehr permanent in der Startelf gefragt zu sein, hat sich Kroos mittlerweile gewöhnt, ist gleichzeitig noch immer dazu in der Lage, Spiele in die richtige Richtung zu beeinflussen. So verbuchte der 33-jährige Mittelfeldstratege in 16 Einsätzen der spanischen La Liga einen Treffer und beachtliche fünf direkte Torvorlagen, war zudem Ausgangspunkt vieler weiterer gefährlicher Angriffe.

Mit Kevin Behrens vom 1. FC Union Berlin und Marvin Ducksch vom SV Werder Bremen haben in den ersten vier Länderspielen unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann bereits zwei Angreifer ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gefeiert, die mit ihren Klubs im hinteren Bereich der Tabelle zu finden sind.

Wenn es für das deutsche Nationalteam im März mit den Testspielen in Lyon gegen Frankreich und in Frankfurt gegen die Niederlande weitergeht, wird womöglich mit Deniz Undav der nächste Kandidat dabei sein, der im bislang nicht allzu breit besetzten deutschen Sturm für den EM-Kader empfehlen darf.

Mit Ausnahme des Testspiels im Juni gegen die Ukraine (3:3) bestritt Marc-Andre ter Stegen acht der ersten neun Länderspiele im Jahr 2023 und war bei vielen tristen Auftritten der deutschen Nationalmannschaft noch einer der wenigen Lichtblicke.

In jedem Fall wurde Manuel Neuer, der kurz nach einer auch aus persönlicher Sicht enttäuschenden WM 2022 bei einem Skiausflug einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitt, nicht wirklich vermisst. Gut ein halbes Jahr vor Beginn der Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist Neuer aber nun in starker Form zurück, während ter Stegen am Anfang einer verletzungsbedingten Zwangspause steht.

Nach den enttäuschenden Leistungen in den Testspielen Mitte November gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) hält sich die Euphorie in Deutschland im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land weiterhin eher in Grenzen. Als Lichtblick in einer alles andere als einfachen Zeit darf nun aber die am Samstag in Hamburg über die Bühne gegangene EURO-Auslosung der sechs EM 2024 Gruppen herangezogen werden, die der DFB-Elf eine alles andere als unlösbare Konstellation bescherte.

Weil Wales im Parallelspiel nicht über ein 1:1 gegen die Türkei hinausgekommen ist, hätte sich die kroatische Nationalmannschaft letztlich im finalen Spiel der EM 2024 Quali gegen Armenien sogar eine Niederlage erlauben können. Das freilich wusste der Vize-Weltmeister von 2018 während der Begegnung nicht und tat angesichts einer langen walisischen Führung auch gut daran, nichts dem Zufall zu überlassen.