Mit den beiden Heimsiegen gegen Aserbaidschan (4:1) und Estland (2:1) hat die österreichische Nationalmannschaft Ende März einen erfolgreichen Start in die ÖFB EM 2024 Quali hingelegt. Um bei der EURO 2024 und damit bei der dritten EM-Endrunde in Folge dabei zu sein, muss die ÖFB-Auswahl indes auch noch deutlich höhere Hürden überspringen. So warten schon im Juni in EM Quali F 2024 mit Belgien und Schweden die beiden übrigen, um einiges stärker einzuschätzenden Kontrahenten.
Rangnick setzt auf die Fans
Im Wissen darum, dass es einen der beiden hinter sich zu lassen gilt, um das EM 2024 Ticket zu lösen, hofft ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick insbesondere bei den Heimspielen auch auf die Unterstützung von den Rängen. „Eines unserer Ziele ist, dass wir das ganze Land hinter diese Mannschaft bringen. Ich hoffe, dass das Schweden-Spiel ausverkauft sein wird“, erklärte Rangnick im Rahmen einer Tagung der Sportjournalistenvereinigung SMA bezüglich der Partie am 20. Juni im Wiener Ernst-Happel-Stadion.
Drei Tage zuvor muss Österreich in Belgien ran, wo die Trauben hoch hängen dürften. Doch obwohl die belgische Auswahl nach wie vor über Ausnahmekönner wie Kevin de Bruyne oder Romelu Lukaku verfügt, will sich Rangnick weder vor den Roten Teufeln noch einem anderen Team verstecken: „Wenn wir halbwegs alle Spieler zur Verfügung haben, dann kann diese Mannschaft gegen jeden Gegner nicht nur bestehen, sondern auch gewinnen.“
Im Juni hofft Rangnick, wieder auf die zuletzt verletzt fehlenden Xaver Schlager und Mario Arnautovic im ÖFB-Trikot bauen zu können, zudem darauf, dass junge Spieler wie Kevin Danso (RC Lens) oder Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg) ihre aktuell starke Form im Verein auch in die Nationalmannschaft übertragen können.
Generell sieht Rangnick seinen Kader gut aufgestellt und sieht daher wohl auch nicht unbedingt den Bedarf, in Sachen Carney Chukwuemeka weitere Schritte zu unternehmen. Medienberichte, laut denen er mit dem im österreichischen Eisenstadt als Sohn nigerianischer Eltern geborenen Mittelfeldspieler vom FC Chelsea gesprochen haben, dementierte der ÖFB-Coach. „Es gab noch keinen Kontakt, und soweit wir wissen, ist das ein Spieler, der für England spielen will und nicht für Österreich“, macht Rangnick zugleich keinen Hehl daraus, sich bei Chukwuemeka keine allzu großen Chancen auszurechnen.
Chukwuemeka seit der U17 für England am Ball
In der Tat scheint der 19-Jährige, der im vergangenen Sommer für umgerechnet rund 18 Millionen Euro von Aston Villa zu Chelsea gewechselt ist, seine Zukunft eher beim englischen Verband zu sehen. Chukwuemeka, der schon als Kind nach England gezogen und in Northampton aufgewachsen ist, bestritt von der U17 bis zur U20 19 Junioren-Länderspiele für die Three Lions und gilt trotz namhafter Konkurrenz perspektivisch auch als Kandidat für das A-Team.
Zunächst allerdings muss Chukwuemeka, der es in dieser Saison auf lediglich elf Einsätze in der Premier League bringt und dabei nur ein Mal in der Startelf der Blues stand, bei Chelsea richtig Fuß fassen – oder möglicherweise den Umweg über eine Leihe gehen, um zu mehr Spielpraxis zu kommen.