Offiziell bestätigt hat die UEFA die Entscheidung zwar noch nicht, doch ist bereits durchgesickert, dass der europäische Fußballverband dem Wunsch der überwiegenden Mehrheit der Trainer der 24 qualifizierten Nationen entsprechen und wieder Aufgebote mit 26 Spielern erlauben wird. Eigentlich war vorgesehen, die aufgrund der Corona-Pandemie im Vorfeld der EM 2021 vorgenommene Erweiterung rückgängig zu machen, doch offenbar kommt es nun zu einer erneuten Planänderung für die EM 2024.
Davon profitieren würden pro EM 2024 Team drei Spieler, die das Turnier ansonsten als Zuschauer verfolgen müssten. Bezogen auf die deutsche Nationalmannschaft dürfen sich insbesondere für die Länderspiele im März in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) nicht nominierte Akteure, aber auf Vereinsebene überzeugende Spieler Hoffnungen machen. Neben Leon Goretzka, der beim FC Bayern München wieder zu den Leistungsträgern gehört, gilt das vor allem für den formstarken Julian Brandt und dessen Teamkollegen bei Borussia Dortmund, Nico Schlotterbeck.
Schlotterbeck will weitere Argumente liefern
Schlotterbeck, der wie sämtliche BVB-Spieler mit Ausnahme von Niclas Füllkrug von Bundestrainer Julian Nagelsmann zuletzt nicht berücksichtigt wurde, zeigte sich nun bei “Sky“ angesprochen auf seine EM-Chancen durchaus noch hoffnungsfroh: „Es ist seine Entscheidung. Er hat mich bisher noch nicht nominiert. Ich hoffe, dass er es irgendwann einmal macht, am liebsten im Sommer. Aber es ist nun mal so, wie es ist. Ich versuche, mit Leistung zu überzeugen.“
Gleichzeitig ließ Schlotterbeck durchblicken, dass es ihm auch aufgrund der jüngsten Erfolge mit dem BVB und insbesondere dem Einzug ins Halbfinale der Champions League nicht an Selbstvertrauen fehlt: „Ich weiß, dass ich seit ein paar Monaten performe. Das probiere ich weiter zu machen. Ich glaube, ich habe jetzt viele Spiele neben Mats gemacht. Wir haben das im Verbund gut gemacht und echt wenig kassiert, auch in der Champions League wenig Gegentore bekommen.“
Während der erwähnte Nebenmann Mats Hummels auch deshalb eher keine guten Karten in Sachen EM-Kader haben dürfte, weil Nagelsmann im Weltmeister von 2014 keinen Spieler sieht, der sich gegebenenfalls ruhig in die Rolle eines Backups fügen würde, steht Schlotterbeck wohl vor allem in Konkurrenz zu Robin Koch und Waldemar Anton.
Schlotterbeck als Innenverteidiger Nummer fünf?
Koch und Anton waren zuletzt als Innenverteidiger Nummer drei und vier hinter den im Abwehrzentrum gesetzten Antonio Rüdiger und Jonathan Tah nominiert, haben ihr EM-Ticket aber trotz guter Aussichten noch nicht sicher.
Mit weiteren überzeugenden Leistungen ist durchaus möglich, dass Schlotterbeck einen der beiden noch überholt – oder zusammen mit dem Duo im finalen Kader steht, sollte die UEFA tatsächlich die Erweiterung auf 26 Mann durchwinken. In diesem Fall wäre die Nominierung von fünf Innenverteidigern wahrscheinlich, während es Nagelsmann ansonsten wohl bei vier zentralen Abwehrspielern belassen würde.