Die französische Nationalmannschaft hat mit dem 1:0-Sieg gegen Österreich zumindest ergebnistechnisch den erhofften Start in die Europameisterschaft 2024 hingelegt. In Sachen Leistung hatte die Equipe Tricolore zwar am Montagabend in Düsseldorf noch reichlich Luft nach oben und wird sich schon am Freitag in Leipzig steigern müssen, wenn der Gegner Niederlande heißt.
Dank des Auftaktsieges kann Frankreichs EM-Kader im Duell mit den gegen Polen (2:1) ebenfalls siegreichen Niederlande aber schon den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen. Seinen Teil dazu beitragen soll aller Voraussicht nach auch Starspieler Kylian Mbappé, nachdem das Spiel gegen Österreich für den Superstar nur bedingt optimal verlaufen ist.
Ein Assist und eine vergebene Großchance
Zwar bereitete Mbappé mit einem schnellen Antritt und seiner Hereingabe den Treffer des Tages vor, für den Österreichs Maximilian Wöber mit einem unglücklichen Eigentor verantwortlich zeichnete, doch zehn Minuten nach der Pause ließ der durchgebrochene Mbappé frei vor ÖFB-Keeper Patrick Pentz die Chance auf die Vorentscheidung leichtfertig liegen und erlebte dann eine schmerzhafte Schlussphase.
In einem Luftduell mit Kevin Danso wurde Mbappé von der Schulter des österreichischen Innenverteidigers im Gesicht erwischt und konnte nicht mehr weiterspielen. Zwar kehrte der 25-Jährige ohne Erlaubnis aufs Spielfeld zurück und sah dafür von Schiedsrichter Jesus Gil Manzano prompt eine vermeidbare gelbe Karte – allerdings nicht um weiterzuspielen, sondern lediglich, damit seine Mannschaft nicht länger in Unterzahl spielen musste.
Während nicht nur Österreichs Schlussmann Pentz Mbappés Verhalten als unfair einstufte und öffentlich kritisierte, sickerte nach Abpfiff schnell durch, dass sich der französische Kapitän einen Nasenbeinbruch zugezogen hat.
Spezialmaske in Auftrag gegeben
Nach Untersuchungen in der Düsseldorfer Uniklinik bestätigte auch der französische Verband diese Diagnose, gab indes auch bekannt, dass zunächst keine Operation geplant sei und Mbappé in den kommenden Tagen konservativ behandelt wird. Gleichzeitig wurde eine Spezialmaske in Auftrag gegeben, mit der Mbappé schon gegen die Niederlande auflaufen soll und somit um eine Zwangspause herum kommt.
Sollte Frankreich mit einem Sieg gegen die Niederlande das Weiterkommen klar machen, scheint aber gut möglich, dass Mbappé im letzten Gruppenspiel gegen Polen geschont wird. Zum einen aufgrund seiner Verletzung, zum anderen aber auch wegen der Gefahr, sich mit einer zweiten gelben Karte eine Sperre für das Achtelfinale einzuhandeln – immer vorausgesetzt, der künftig für Real Madrid spielende Weltmeister von 2018 wird gegen die Niederlande nicht erneut verwarnt.
Erster Nachrücker für den gegen Österreich auf der eigentlich wenig geliebten Mittelstürmerposition aufgebotenen Mbappé wäre vermutlich Altstar Olivier Giroud, der am Montag nur für die absolute Schlussphase auf den Platz durfte.