Nach den enttäuschenden Leistungen in den Testspielen Mitte November gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) hält sich die Euphorie in Deutschland im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land weiterhin eher in Grenzen. Als Lichtblick in einer alles andere als einfachen Zeit darf nun aber die am Samstag in Hamburg über die Bühne gegangene EURO-Auslosung der sechs EM 2024 Gruppen herangezogen werden, die der DFB-Elf eine alles andere als unlösbare Konstellation bescherte.
Zwar darf Deutschland gerade mit Blick auf die zurückliegenden Monate und viele schwache Auftritte auch Schottland, Ungarn und die Schweiz nicht unterschätzen, doch außer Frage steht, dass es etwa mit der Niederlande, Italien oder auch Österreich und der Türkei deutlich schwieriger hätte werden können. „Es ist keine Todesgruppe, aber eine sehr interessante Gruppe und da freuen wir uns drauf“, unternahm denn auch Bundestrainer Julian Nagelsmann gar nicht erst den Versuch, die Favoritenrolle abzugeben.
Tests in Frankreich und gegen die Niederlande bestätigt
Sportdirektor Rudi Völler betonte derweil die Bedeutung eines guten Auftaktsspiels am 14. Juni in München gegen eine sicherlich von zahlreichen mitreisenden Fans lautstark unterstützte Mannschaft Schottlands und machte zugleich recht deutlich, dass im Vergleich zu den November-Spielen eine Steigerung vonnöten ist: „Unser Fokus muss auf einem guten Start liegen. Ich bin optimistisch, dass wir eine gute Europameisterschaft spielen werden, wenn wir ein paar Dinge verändern.“
Die nächste Gelegenheit dazu, es besser zu machen und die letzten Eindrücke zu verwischen, bietet indes erst die Abstellungsperiode vom 18. und 26. März. Dann warten drei Monate vor der EURO zwei echte Gradmesser auf die deutsche Elf. Die schon in den letzten Wochen durchgesickerten Testspiele in Frankreich und zu Hause gegen die Niederlande bestätigte Völler nun und verriet zudem im “Doppelpass“ bei Sport 1, dass für die unmittelbare EM-Vorbereitung im Juni noch gezielt nach zwei weiteren Gegnern gesucht werde.
Finale Tests als Vorbereitung auf die Gruppengegner
Laut Völler “noch mal zwei Freundschaftsspielen gegen Gegner, die unseren Gruppengegnern ähneln“ angedacht, wobei noch offen ist, auf wen die Wahl fällt und ob es gelingt, einen passenden Test zu vereinbaren. Denkbar wäre etwa ein anderer Gegner von der Insel als Blaupause für das EM 2024 Eröffnungsspiel gegen Schottland wie das nicht qualifizierte Irland oder womöglich Wales, das über die EM-Play Offs noch Chancen auf die Teilnahme hat.
Die genauen Termine und Spielorte der finalen Tests stehen noch nicht fest, sehr wohl aber, dass es sich um Heimspiele auf deutschem Boden handeln soll. Im Einsatz wird dann bereits der erweiterte Deutschland EM 2024 Kader sein, den Bundestrainer Nagelsmann voraussichtlich Mitte Mai bekannt geben wird.