Beim 1:1 gegen Dänemark kurz vor dem Start der Europameisterschaft 2021 hat Robin Koch sein achtes und zugleich bislang letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft bestritten. Länderspiel Nummer neun aber hat der 26 Jahre alte Defensiv-Allrounder, der bei der EM 2021 im Kader des damaligen Bundestrainers Joachim Löw stand, jedoch ohne Einsatz blieb, weiter im Blick.
„Klar, der Fokus liegt erst mal auf Frankfurt, ich will hier eine gute Saison mit der Mannschaft spielen. Und dann wird man sehen, ob die Tür zur Nationalmannschaft wieder aufgeht, erklärte Koch nun bei seiner offiziellen Vorstellung als Neuzugang von Eintracht Frankfurt. Bei den Hessen will der im Sommer 2020 für rund 13 Millionen Euro vom SC Freiburg zu Leeds United gewechselte Defensivmann eine “absolute Führungsrolle einnehmen“ und sich so auch wieder für höhere Aufgaben empfehlen.
Kein Kontakt zum Bundestrainer rund um den Wechsel
Bislang verzichtete Löw-Nachfolger Hans-Dieter Flick auf die Dienste Kochs, obwohl dieser in den vergangenen drei Spielzeiten in 73 Einsätzen in der Premier League überwiegend seine Leistung brachte. Den Abstieg von Leeds United konnte der Sohn von Ex-Bundesliga-Profi Harry Koch freilich auch nicht verhindern.
Eine eher seltene Klausel im eigentlich noch ein Jahr laufenden Vertrag bei den Whites ermöglichte Koch nun eine Leihe für dem Vernehmen nach lediglich 500.000 Euro und für die Zeit danach soll mit Eintracht Frankfurt bereits eine weitere Vereinbarung getroffen worden sein, die einen ablösefreien Transfer im Sommer 2024 beinhalten würde.
Zurück in der Bundesliga und mit Spielen in der Conference League erhält Koch künftig wieder deutlich mehr Gelegenheiten, sich einer breiten deutschen Öffentlichkeit zu präsentieren und so auch für die Nationalmannschaft aufzudrängen. Kontakt zu Bundestrainer Flick indes gab es laut Koch „rund um den Wechsel“ nach Frankfurt, den der gebürtige Pfälzer als „eine Bauchentscheidung“ bezeichnete, indes nicht.
DFB im Abwehrzentrum nicht optimal aufgestellt
Weil die Konkurrenz im defensiven bzw. zentralen Mittelfeld unter anderem mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Emre Can und Ilkay Gündogan enorm ist, dürfte der variabel einsetzbare Koch in Sachen deutsche Nationalmannschaft eher auf die Innenverteidigung blicken, die in jüngerer Vergangenheit nur selten stabil war. In der DFB EM 2024 Vorbereitung gegen die Ukraine (3:3), in Polen (0:1) und gegen Kolumbien (0:2) konnte im Abwehrzentrum lediglich Youngster Malick Thiaw Pluspunkte sammeln, wohingegen Nico Schlotterbeck, Matthias Ginter und Thilo Kehrer nicht wirklich Eigenwerbung betrieben.
Neben dem gesetzten Antonio Rüdiger ist in der Defensivzentrale zwar auch wieder mit Niklas Süle zu rechnen, der in bestem körperlichen Zustand aus dem Urlaub zurückgekehrt ist und damit eine eindrucksvolle Antwort auf die Kritik Flicks an seiner Einstellung gegeben hat, doch darüber hinaus scheinen noch Plätze frei.Auch für Koch, der es in den nächsten Monaten ein Stück weit selbst in der Hand hat, sich beim Bundestrainer für eine Nominierung und damit auch für die EM 2024 im eigenen Land zu empfehlen.