Der 3:0-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim war am Freitagabend der Pflichtspielauftakt im neuen Jahr, den sich der FC Bayern München erhofft hatte. Und wenngleich tags darauf Bayer Leverkusen mit einem späten 1:0-Erfolg beim FC Augsburg die Halbzeitmeisterschaft feiern durfte, ist der Glaube in München an den zwölften Titel in Serie nicht kleiner geworden.
Auch bei Joshua Kimmich nicht, der in den Tagen vor dem Spiel gegen Hoffenheim mit Paris St. Germain in Verbindung gebracht wurde, nun aber das Thema vom Tisch wischte und betonte, seinen Fokus komplett auf den FC Bayern und die beginnende Rückrunde richten zu wollen. Spätestens im Anschluss daran aber steht eine zukunftsträchtige Entscheidung an, wird Kimmich doch kaum mit einem am 30. Juni 2025 auslaufenden Vertrag in die nächste Saison gehen.
“Der Trainer entscheidet“
Im Sommer steht indes nicht nur eine richtungsweisende Entscheidung für Kimmichs Zukunft auf Vereinsebene an, sondern auch die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land. Nachdem die letzten Turniere nicht nur für die DFB-Auswahl generell, sondern auch für ihn persönlich schwer enttäuschend verlaufen sind, hofft Kimmich natürlich endlich auch mit der Nationalmannschaft Großes erreichen zu können. In Vorrundengruppe A der Euro 2024 trifft der Gastgeber auf die Schweiz, Schottland und Ungarn.
Dafür ist der 28-Jährige auch bereit, seinen Platz im zentralen Mittelfeld zu räumen und auf die rechte Abwehrseite auszuweichen. Eine entsprechende Überlegung hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann im Sportstudio des ZDF bereits verraten und könnte in diesem Fall auf die Unterstützung Kimmichs bauen: “Die Rechtsverteidiger-Diskussion ist ja eine Diskussion, die die Medien immer wieder antreiben. Man hat ja immer das Gefühl, dass ich die Position verweigere, aber ich habe noch nie gesagt, dass mir das keinen Spaß macht oder dass ich das nicht spielen möchte“, stellte der 82-fache Nationalspieler klar.
Zwar machte Kimmich einmal mehr auch kein Geheimnis daraus, sich im Zentrum wohler zu fühlen und dort seine Stärken besser einbringen zu können, aber auch für die rechte Abwehrseite zur Verfügung zu stehen: “Ich liebe es, Fußball zu spielen, ich liebe es, auf dem Platz zu sein. Dann ist es für mich zweitrangig, wo ich spiele. Ich kann auch rechts hinten spielen. Am Ende entscheidet der Trainer, wo er mich braucht.“ Ziel ist es natürlich, dass Deutschland am 14. Juli das Finale der Europameisterschaft 2024 erreicht, und dort den Titel holt.
Kimmich offen für Kroos-Comeback
Gut möglich scheint nach diesen Aussagen, dass zwischen Nagelsmann und Kimmich dessen zukünftige Rolle bereits besprochen ist. Die nächsten Länderspiele gegen Frankreich (23. März in Lyon) und die Niederlande (26. März in Frankfurt), denen nur noch unmittelbar vor der EURO voraussichtlich zwei weitere Tests folgen, werden in dieser Hinsicht weiteren Aufschluss geben.
Nicht unwahrscheinlich, dass dann auch Toni Kroos wieder das DFB-Trikot überstreifen und Kimmichs bisherige Rolle im Mittelfeldzentrum einnehmen wird. Der 34-Jährige hat seine Nationalmannschaftskarriere nach 106 Länderspielen eigentlich mit dem Aus bei der EURO 2021 beendet, liefert bei Real Madrid aber nach wie vor Top-Leistungen ab und könnte für die EM 2024 zurückkehren.
Kimmich hätte nichts gegen einen Comeback des Weltmeisters von 2014 einzuwenden, im Gegenteil: “Ich freue mich immer, mit Toni zu spielen. Wenn er Lust und Zeit hat, sehr gerne.“