Nach nur rund zehn Monaten hat Sami Khedira Ende Juli seine Tätigkeit als sportlicher Berater des VfB Stuttgart schon wieder beendet. Der Weltmeister von 2014, der am Ende der Saison 2021/22 seine aktive Karriere beendet hat, wird allerdings sehr wahrscheinlich schon bald wieder auf der Fußballbühne auftauchen. Möglicherweise als Sportdirektor der deutschen Nationalmannschaft, gilt der 36-Jährige doch als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Rudi Völler, der den ohnehin nur vorübergehend übernommenen Posten nach dem Ende der Europameisterschaft 2024 im eigenen Land wieder räumen will.
DFB für Khedira „immer interessant“
Im Interview mit dem „kicker“ macht Khedira nun kein Geheimnis daraus, sich eine entsprechende Position mit einem gewissen Gestaltungsspielraum über das Tagesgeschäft hinaus gut vorstellen zu können: “Ich habe gemerkt, dass mich ein Thema am meisten umtreibt: Wie kann ich den Fußball, den Sport und das Spiel an sich in einem Verband, einer Organisation oder einem Verein voranbringen? Das reizt mich am meisten, da bin ich Stand heute mit meinen 36 Jahren am besten aufgehoben, da habe ich meine größten Stärken.“
Dass sein Einstieg beim DFB bereits ausgemachte Sache ist, dementierte Khedira allerdings und äußerte die Vermutung, nur einer von mehrere Kandidaten zu sein: “Ich habe von vornherein gesagt, dass der DFB für mich immer interessant ist, allein schon deshalb, weil ich dem DFB viel zu verdanken und mit ihm sehr große Erfolge gefeiert habe. Daran hat sich nichts geändert, und es ist ja kein Geheimnis, dass wir das eine oder andere Mal auch gesprochen haben. Aber so richtig konkret und tief sind wir da noch gar nicht geworden. Ich gehe auch davon aus, dass ich nicht der Einzige bin, mit dem sie reden.“
Khedira will sich übergeordneten Themen widmen
Wann der DFB eine Entscheidung bezüglich der Völler-Nachfolge treffen wird, ist im Moment noch offen. Nachdem schon Anfang Juni von finalen Gesprächen berichtet wurde, dürfte allerdings nicht mehr allzu viel Zeit vergehen. Wahrscheinlich ist, dass der neue Mann bereits vor und während der EM 2024 dabei sein wird, um die Abläufe kennenzulernen und danach nahtlos schon mit Blick auf die WM 2026 Quali weiterarbeiten zu können.
Alleine mit der Nationalmannschaft, der Planung von deren Spielen und Trainingslagern allerdings würde sich Khedira nicht begnügen. “Was ist eigentlich falsch gelaufen im deutschen Fußball, nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern auch in den Klubs und den Nachwuchsleistungszentren? Da habe ich in den vergangenen zwei Jahren einen ganz guten Ein- und Überblick bekommen“, will sich der 77-fache Nationalspieler auch übergeordneten Themen widmen, mit dem Ziel, dass der DFB mittel- bis langfristig wieder mehr Top-Talente hervorbringt als es in den vergangenen Jahren der Fall war.
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