Nach langen 24 Jahren hat die rumänische Nationalmannschaft wieder einmal die Vorrunde eines großen Turniers überstanden und das bei der Europameisterschaft 2024 sogar als Gruppensieger vor Belgien, der Slowakei und der Ukraine. Im Achtelfinale erwies sich allerdings die Niederlande als eine Nummer zu groß, sodass es trotz der lautstarken Unterstützung zahlreicher Fans in München mit einer 0:3-Niederlage das Aus setzte.
Dennoch darf man in Rumänien die EM 2024 als Erfolg verbuchen. Schließlich war Rumänien letztmals 1998 bei einer WM-Endrunde vertreten und scheiterte nach dem Viertelfinal-Aus 2000 dreimal auch schon in der EM-Qualifikation. Und als 2008 sowie 2016 der Sprung in die EM-Endrunde gelang, war jeweils schon nach der Vorrunde Schluss.
Die WM 2026 als nächstes, großes Ziel
Nun konnte Trainer Edward Iordanescu, dessen Vater Angel zwischen 1993 und 1998 sowie nochmals von 2001 bis 2004 ebenfalls für die Nationalmannschaft zuständig war, aber ungeachtet der klaren und zweifellos auch verdienten Niederlage gegen die Niederlande ein positives EM-Fazit ziehen: “Eine großartige Geschichte ist zu Ende gegangen. Wir haben unser Ziel erreicht, vielleicht auch mehr“, so der 46-Jährige, der freilich auch keinen Hehl daraus machte, dass Rumäniens Fußball weiterhin der internationalen Spitze hinterherhinkt: “In einem Monat kann man keine zehn Jahre kompensieren. Wir müssen hart arbeiten, dann kann der rumänische Fußball weit kommen. Unser Fußball muss wachsen, geplant und entwickelt werden.“
Umso wichtig ist es nicht nur aus Sicht von Iordanescu, dass Rumänien bei der Fußball WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada endlich wieder einmal auch auf globaler Bühne vertreten ist. Die Erweiterung des Teilnehmerfeldes von 32 auf 48 WM-Mannschaften macht die Aufgabe zumindest etwas einfacher, aber nach wie vor auch nicht leicht. Denn die Erhöhung der europäischen Teilnehmerzahl fällt relativ gering aus, mit 16 anstatt bislang 13 Nationen.
Iordanescus Vertrag läuft aus
Ob Iordanescu, der vom Potenzial seiner Mannschaft überzeugt ist und an eine erfolgreiche Zukunft der rumänischen Auswahl glaubt, die im Frühjahr 2025 beginnende Mission WM-Quali 2026 in Angriff nehmen wird, ist offen. Der nach einigen Stationen als Vereinstrainer in Rumänien und Bulgarien im Januar 2022 zum Verband gekommene Nationaltrainer besitzt aktuell nur noch einen Vertrag bis zum 15. Juli und wollte sich bezüglich seiner Zukunft bislang nicht festlegen.
Wann eine Entscheidung fallen soll, ist auch noch nicht bekannt. Spätestens zum Start der Nations League 2024/25 Anfang September wird aber Klarheit herrschen. Dann tritt Rumänien nach dem Abstieg bei der letzten Auflage nur auf drittklassiger Ebene in Nations League Liga C an und gegen den Kosovo, Litauen und Zypern nicht nur als Favorit, sondern auch mit dem Ziel, den Aufstieg auf die zweithöchste Ebene zu schaffen.