Kathi
Zehn Jahre nach der bislang einzigen Teilnahme an der Endrunde eines großen Turniers bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien hofft die Nationalmannschaft Bosnien-Herzegowinas, im Sommer erstmals bei einer Europameisterschaft an den Start gehen zu dürfen. Die bosnische Auswahl muss dafür aber zunächst noch die EM Playoffs 2024 überstehen, die in Pfad B im Halbfinale zunächst das Duell mit der Ukraine bereithalten, ehe danach der Sieger der Partie zwischen Israel und Island warten würde.
Die Ukraine scheint dabei im Vorfeld die größere Hürde darzustellen, wobei die bosnische Auswahl in der Form des vergangenen Jahres wohl gegen jeden potenziellen Gegner Probleme bekäme. Denn für die Playoffs hat sich Bosnien nicht über die normale Qualifikation zur EURO 2024 qualifiziert, sondern aufgrund des deutlich besseren Abschneidens in der Nations League 2022 qualifiziert.
Die im Jahr 2023 ausgetragene EM-Qualifikation hingegen geriet mit nur neun Punkten aus zehn Spielen und dem vorletzten Platz lediglich vor Liechtenstein, aber hinter Portugal, der Slowakei, Luxemburg und Island zu einer schweren Enttäuschung. Die letzten drei Begegnungen wurden gegen Portugal (0:5), in Luxemburg (1:4) und gegen die Slowakei (1:2) sogar allesamt verloren.
Verbandswechsel nie ausgeschlossen
Nur nachvollziehbar deshalb, dass sich der bosnische Verband und Trainer Savo Milosevic ihre Gedanken machen, wie die Playoffs dennoch gemeistert werden können und im Zuge dessen auch an neues Personal denken.
So wird aller Voraussicht nach für die Partie am 21. März gegen die Ukraine erstmals Denis Huseinbasic im Kader auftauchen, nachdem der Verband offiziell bekannt gegeben hat, von der FIFA die Spielberechtigung für den Mittelfeldspieler erhalten zu haben, der bei der U21-Europameisterschaft im vergangenen Jahr noch für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen war.
Inzwischen hat sich der im hessischen Erbach geborene Huseinbasic aber offenbar für die Heimat seiner Eltern entschieden, zu der der Profi des 1. FC Köln auch eine enge Verbindung hat. “Bosnien ist das Heimatland meiner Eltern, als Kind war ich jedes Jahr dort. Ich bin zur Hälfe Deutscher, zur Hälfe Bosnier, spreche die Sprache und bin in dieser Kultur aufgewachsen. Das Land hat also eine große Bedeutung für mich“, hatte Huseinbasic schon nach seiner erstmaligen Nominierung für die deutsche U21 erklärt und zu diesem Zeitpunkt einen Verbandswechsel explizit nicht ausgeschlossen.
Vielseitigkeit als Trumpf
Nun ist dieser Zeitpunkt gekommen und Huseinbasic steht vor seinem ersten Auftritt für Bosnien-Herzegowina und das gleich in einem enorm wichtigen Spiel. Die Sportwettenanbieter sehen das Team gegen die Ukraine eher als Underdog und bieten aktuell mit 3.90 recht hohe Wettquoten auf den Sieg. Dass der 22-Jährige wie zuletzt in Köln auf der Doppelsechs zum Einsatz kommt, ist dabei keineswegs in Stein gemeißelt.
Vielmehr hat der im Sommer 2022 als Schnäppchen von den Offenbacher Kickers ans Geißbockheim gewechselte Huseinbasic seine Flexibilität schon hinreichend bewiesen, für den FC auch schon auf der Zehner- und Achter-Position sowie auf der offensiven Außenbahn gespielt. Die Chancen auf das Länderspieldebüt im März sind durch diese Variabilität sicherlich nochmals größer, wobei abzuwarten bleibt, wie Coach Milosevic mit seiner Verstärkung plant.
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