So richtig abhaken kann man beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) das erneute Vorrunden-Aus bei der WM 2022 in Katar wohl erst dann, wenn es bei den nächsten Turnieren, insbesondere der kommenden EURO 2024 im eigenen Land wieder besser läuft. Nichtsdestotrotz richtet sich der Fokus inzwischen auf den Neustart, wobei im Moment noch offen ist, gegen wen im März die ersten Länderspiele des Jahres 2023 absolviert werden.
Götze hat die EM 2024 im Blick
Durchgesickert ist aber bereits, dass der DFB im Laufe des Jahres gegen Vize-Weltmeister Frankreich ein internationales Freundschaftsspiel will. Zudem soll für die Länderspielperioden im September oder Oktober eine Reise nach Amerika mit Tests gegen die USA und Mexiko angedacht sein. Ob Thomas Müller dann in den Flieger steigen wird, ist offen. Der 33-Jährige hat inzwischen aber erklärt, seine Länderspielkarriere nicht beenden und Bundestrainer Hans-Dieter Flick auch weiterhin zur Verfügung zu stehen.
Mit Mario Götze hat sich nun zudem ein weiterer Weltmeister von 2014 für eine Fortsetzung im DFB-Trikot entschieden: „Wenn Hansi Flick mich anruft und fragt, bin ich dabei. Es ist natürlich ein großes Turnier und es wäre superschön. Ich habe die WM mitgenommen. Ich freue mich, wenn da noch mehr kommt“, zitierte “Bild“ den 30-jährigen Offensivmann, der im WM-Auftaktspiel gegen Japan (1:2) nach fünfjähriger Pause sein Comeback in der DFB-Elf gefeiert hatte.
Ob sich Flick bei der Zusammenstellung seines ersten Kaders nach der Endrunde in Katar bereits mit Rudi Völler besprechen wird, ist offen. Der 62-Jährige, der sich seit dem Ende seiner Tätigkeit als Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen im Sommer 2021 in der Öffentlichkeit eher rar gemacht hat, ist Mitglied der nach dem WM-Aus eingesetzten Task Force, die die Weichen für die Zukunft stellen und in einer ihrer Hauptaufgaben einen Nachfolger für Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff finden soll.
Völler erbittet sich Bedenkzeit
Nun aber ist Völler nach übereinstimmenden Berichten von “Bild“ und “kicker“ selbst zum Wunschkandidaten der Task Force, der außerdem Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Mintzlaff, Matthias Sammer und Oliver Kahn angehören, avanciert. Völler soll sich allerdings Bedenkzeit erbeten haben und wäre wohl eine Übergangslösung bis zur EM 2024, von der man sich dank der Popularität des ehemaligen Nationalspielers und Teamchefs eine Aufbruchstimmung verspricht. Nach der EM 2024 könnte dann Fredi Bobic das Zepter übernehmen, der bis dahin noch an Hertha BSC gebunden ist und zuvor nur gegen Zahlung einer millionenschweren Ablöse zu haben sein dürfte.
Während DFB-Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke ein Engagement von Völler als “noch hochspekulativ“ bezeichnete, hatte dieser zunächst von “Bild“ mit seiner möglichen Rückkehr zum DFB zunächst abgewiegelt: „Grundsätzlich sieht meine Lebensplanung anders aus.“
Schon in dieser Aussage allerdings ließ sich Völler eine Hintertür offen. Nicht ausgeschlossen, dass sich “Rudi Nazionale“ wie im Jahr 2000, als die Kokain-Affäre um Christoph Daum eine kurzfristige Lösung auf dem Bundestrainer-Posten erforderlich machte, ein weiteres – und dann sicherlich letztes Mal – in den Dienst der Fußballnation stellt.
>> Alle Infos zur Fußball EM 2024 Qualifikation