Wenige Stunden nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Trikot der deutschen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land der Öffentlichkeit präsentiert hat, gab Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader für die anstehenden Länderspiele in Lyon gegen Frankreich (23. März) und in Frankfurt gegen die Niederlande (26. Juni) bekannt. Obwohl im 26 Spieler umfassenden Aufgebot mehrere Neulinge und Rückkehr auftauchten, hielt sich die Überraschung eher in Grenzen, waren doch bereits in den Tagen zuvor mehrere Personalien durchgesickert.
Drei Neulinge vom VfB Stuttgart
Dass mit Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav gleich drei Akteure des VfB Stuttgart zum erstem Mal nominiert werden, hatte deren Vereinskollege Serhou Guirassy ebenso bereits verraten wie die erneute Berufung von Chris Führich, der im Herbst sein Debüt feierte.
Auch über Jan-Niklas Beste, den potentiell ersten Nationalspieler in der Geschichte des 1. FC Heidenheim, und über Maximilian Beier von der TSG Hoffenheim war bereits spekuliert worden. Ebenso über Aleksandar Pavlovic, dessen Nominierung Nagelsmann trotz der bemerkenswerten Entwicklung zum Stammspieler beim FC Bayern München dem Vernehmen nach eigentlich noch nicht vorgesehen hatte, wegen des Werbens des serbischen Verbandes um den Mittelfeldmann dann aber doch vorgezogen hat.
Robin Koch und Toni Kroos erstmals seit der EM 2021 wieder dabei
Neu bzw. wieder im Kader stehen neben Manuel Neuer, dessen Auszeit nach der WM 2022 verletzungsbedingt war, mit Robin Koch und Toni Kroos zwei weitere Rückkehrer, die letztmals beim Achtelfinal-Aus gegen England (0:2) bei der EURO 2021 im Aufgebot zu finden waren.
Während Koch anschließend leistungsbedingt weder von Hans-Dieter Flick noch von Nagelsmann berücksichtigt wurde, nun aber mit seinen Auftritten im Trikot von Eintracht Frankfurt Eigenwerbung betreiben konnte, hatte Kroos nach der EM 2021 seinen Rücktritt erklärt – und nun auch auf Betreiben Nagelsmanns zurückgenommen.
Trapp, Goretzka und ein BVB-Block fehlen
Nicht nominiert wurden erwartungsgemäß der nach seinem Platzverweis im November in Österreich (0:2) für beide Länderspiele gesperrte Leroy Sané und Serge Gnabry, der nach langer Verletzungspause erst am vergangenen Wochenende sein Comeback gab.
Gerade Sané dürfte aber für den deutschen EM 2024 Kader gesetzt sein, wohingegen es für mehrere nun trotz Fitness nicht berufene Akteure sehr eng werden dürfte. Zu den größten Verlierern der aktuellen Kadernominierung gehören Kevin Trapp, der offenbar im Tor nur noch fünfte Wahl ist, und der just von seinem Klubkameraden Pavlovic verdrängte Leon Goretzka.
Bemerkenswert zudem, dass Borussia Dortmund mit Niclas Füllkrug nur einen Nationalspieler stellt. Mit Niklas Süle, Mats Hummels, Nico Schlotterbeck, Emre Can, Julian Brandt, Felix Nmecha, Karim Adeyemi, Marco Reus, Youssoufa Moukoko und Marius Wolf fehlen alle anderen BVB-Profis, die in jüngerer Vergangenheit nominiert waren.
Deutschland bestreitet das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2024 am 14. Juni gegen Schottland. Bis dahin wird es wohl noch die ein oder andere Änderung im Kader geben.
Der DFB-Kader im Überblick:
Tor: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Bernd Leno (FC Fulham), Manuel Neuer (FC Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona)
Abwehr: Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt (beide VfB Stuttgart), Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Robin Koch (Eintracht Frankfurt), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)
Mittelfeld: Robert Andrich, Florian Wirtz (beide Bayer Leverkusen), Chris Führich (VfB Stuttgart), Pascal Groß (Brighton & Hove Albion), Ilkay Gündogan (FC Barcelona), Toni Kroos (Real Madrid), Jamal Musiala, Aleksandar Pavlovic (beide FC Bayern München), Jan-Niklas Beste (1. FC Heidenheim),
Angriff: Maximilian Beier (TSG Hoffenheim), Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund), Kai Havertz (FC Arsenal), Thomas Müller (FC Bayern München), Deniz Undav (VfB Stuttgart)