Dreieinhalb Monate nach dem völlig enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar beginnt für die deutsche Nationalmannschaft die Vorbereitung auf die Fußball EM 2024 im eigenen Land. Am 25. März in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien bestreitet die DFB-Elf zwei Testspiele, für die Bundestrainer Hans-Dieter Flick nun einen 24 Spieler umfassenden Kader bekannt gegeben hat.
Neben den verletzten Manuel Neuer, Karim Adeyemi, Youssoufa Moukoko und Julian Brandt fehlt darin absprachegemäß auch Thomas Müller, an dessen Stelle erst einmal jüngere Akteure die Möglichkeit erhalten sollen, sich zu zeigen. Auch das Fehlen von lkay Gündogan (Manchester City) war vorab durchgesickert, wohingegen es durchaus überraschend kam, dass mit Antonio Rüdiger (Real Madrid), Niklas Süle (Borussia Dortmund), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) und Leroy Sané (FC Bayern) weitere, teils langjährige Nationalspieler nicht berücksichtigt wurden.
Etablierte Profis sind nicht abgeschrieben
„Wir haben deshalb bewusst auf etablierte Spieler verzichtet, weil wir der Meinung sind, dass wir den neuen Spielern auch den Raum geben müssen, sich nicht nur im Training, sondern auch in den Spielen zeigen zu können“, erklärte Flick seinen Verzicht auf die genannten Profis und ließ damit zugleich durchblicken, dass Müller und Co. für die Zukunft keineswegs abgeschrieben sind. Ob das auch für Marco Reus gilt, bleibt abzuwarten. Der Kapitän von Borussia Dortmund wäre aktuell fit, blieb aber außen vor und wäre letztlich ein Konkurrent Müllers, der in der Gunst von Flick höher stehen dürfte.
Gegen Peru und Belgien allerdings winkt mit Josha Vagnoman, Marius Wolf, Mergim Berisha, Kevin Schade und Felix Nmecha gleich fünf erstmals nominierten Akteuren die Chance auf das Debüt im deutschen Nationaltrikot. Zudem kehren die für die WM 2022 verletzt ausgefallenen Florian Wirtz und Timo Werner ebenso ins Aufgebot zurück wie der in den letzten Monaten stark formverbesserte Emre Can und Bernd Leno, der als dritter Torwart vom Fehlen Neuers profitiert.
Weit oben auf der Agenda steht neben dem Aufbau einer schlagkräftigen Mannschaft für die EM 2024 auch die Rückgewinnung der Fans, die sich zuletzt in großer Zahl von dem deutschen Nationalteam abgewendet haben. Unter anderem ist zu diesem Zwecke ein öffentliches Training in Frankfurt geplant.
Der deutsche Kader im Überblick
Tor: Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Bernd Leno (FC Fulham)
Abwehr: Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg), Christian Günter (SC Freiburg), Thilo Kehrer (West Ham United), David Raum (RB Leipzig), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Josha Vagnoman (VfB Stuttgart), Marius Wolf (Borussia Dortmund), Malik Thiaw (AC Milan, für Kotchap nachnominiert)
Mittelfeld: Emre Can (Borussia Dortmund), Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Leon Goretzka (alle FC Bayern München), Mario Götze (Eintracht Frankfurt), Felix Nmecha (VfL Wolfsburg), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Sturm: Mergim Berisha (FC Augsburg), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Serge Gnabry (FC Bayern München), Kai Havertz (FC Chelsea), Kevin Schade (FC Brentford), Timo Werner (RB Leipzig)
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