Die Länderspiele Frankreichs Ende März gegen Deutschland (0:2) und Chile (3:2) hatte Kingsley Coman aus einer Knieverletzung kommend verpasst, sich danach aber bei der 0:2-Niederlage des FC Bayern München gegen Borussia Dortmund fit zurückgemeldet. Nur zwei Wochen später allerdings hat es den Flügelspieler erneut verletzt. So schwer, dass die Teilnahme an der Europameisterschaft 2024 im Sommer zumindest gefährdet ist.
Kurz nach der Pause des Bundesliga-Spiels gegen den 1. FC Köln ließ Coman im gegnerischen Strafraum Jacob Christensen aussteigen und befand sich eigentlich in einer vielversprechenden Abschlussposition, als der 27-Jährige wie vom Blitz getroffen und ohne jeglichen Gegnerkontakt zu Boden ging. Schnell wurde ersichtlich, dass sich Coman bei seiner Bewegung eine Verletzung am Oberschenkel zugezogen hat und es bedurfte mit Blick auf den frustrierten Franzosen keines Expertenwissens, um zu erahnen, dass es sich nicht lediglich um eine kleine Blessur handelt.
FC Bayern vermeldet Pause von mehreren Wochen
Noch am Abend gab der FC Bayern nach eingehenden Untersuchungen an der Säbener Straße bekannt, dass sich Coman eine Muskelbündelverletzung in den rechten Adduktoren zugezogen hat, die eine Pause von mehreren Wochen nach sich ziehen wird.
Während der deutsche Rekordmeister bei der zu erwartenden Ausfalldauer damit eher vage geblieben ist, vermeldete “Sky“ das wahrscheinliche Saison-Aus für Coman und zudem, dass auch die EM-Teilnahme in Gefahr ist. Insider Fabrizio Romano allerdings relativierte diese Meldung und berichtete, dass zumindest für den Moment die Teilnahme an der EURO nicht gefährdet sei. Laut Romano wird Coman vielmehr rechtzeitig zurückerwartet, um dann mit der Equipe Tricolore nach dem kontinentalen Titel zu greifen.
Allerdings darf beim Genesungsprozess dafür vermutlich nicht viel schiefgehen. Eine Muskelbündelverletzung erfordert in der Regel eine Pause von mindestens sechs Wochen, womit es im Falle einer Münchner Qualifikation im Optimalfall gerade so für das Finale der Champions League am 1. Juni reichen könnte. Bis zum ersten Spiel Frankreichs am 17. Juni gegen Österreich in EURO Gruppe D bleiben noch zweieinhalb weitere Wochen Zeit, sodass aktuell in der Tat Grund zu einer grundsätzlichen Zuversicht besteht.
Der 7. Juni als Stichtag
Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps wird den Verlauf von Comans Reha sicherlich genau verfolgen, um dann spätestens bis zum 7. Juni eine Entscheidung zu treffen. Dann müssen die Teams der EURO 2024 der UEFA ihre Aufgebote übermitteln, wobei auch danach noch die Möglichkeit bestünde, verletzte Spieler vor dem ersten Turnierspiel auszutauschen.
Obwohl mit Ousmane Dembélé, Moussa Diaby, Marcus Thuram Randal Kolo Muani und natürlich dem auch in der Nationalmannschaft in der Regel links agierenden Kylian Mbappé mehrere Hochkaräter für die Außenpositionen im wahrscheinlichen Dreier-Angriff zur Verfügung stehen, dürfte Deschamps daran gelegen sein, bei der EURO auf Coman zurückgreifen zu können – und deshalb sicherlich keine vorschnelle Entscheidung gegen eine Nominierung des Bayern-Profis treffen.