Auch bei der EM 2024 wird Lewandowski für Polen an den Start gehen. Wir haben den Altstar erneut zum polnischen EM-Starspieler gewählt.
Nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft, in Russland steht die Europameisterschaft 2021 für Polen im Zeichen der Wiedergutmachung. Nachdem man bei der WM 2018 den hohen Erwartungen nicht gerecht werden konnte und als Gruppenletzter bereits nach der Vorrunde die Koffer packen musste, soll beim kommenden Kontinentalturnier, das wegen der Coronavirus-Pandemie ein Jahr nach hinten verschoben wurde, an Glanzzeiten aus den 1970ern angeknüpft werden.
Vor allem für Kapitän Robert Lewandowski ist die EM eine Besondere, könnte es doch seine letzte Chance sein, mit der Nationalmannschaft für Furore zu sorgen, auch wenn man nicht zu den ganz großen EM-Favoriten zählt.
Polen trifft in EURO 2021 Gruppe E auf die spanische Nationalmannschaft, Schweden und die Slowakei.
Robert Lewandowski im EM-Check
Die wichtigsten Infos | 🇵🇱 Robert Lewandowski |
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Verein | Bayern München 🇩🇪 |
Position | Mittelstürmer |
Geburtsdatum | 21.08.1988 |
Größe | 1,85 m |
Einsätze/Tore Nationalmannschaft | 112/61 (Stand: 27.01.20) |
Marktwert | 70 Mio. € (Stand: 27.01.20) |
Größter Erfolg mit Nationalteam | EM Viertelfinale 2016 |
Der Weg zum Welttorjäger
Robert Lewandowski ist zweifelsohne DER Star im Polen EM 2021 Kader. Seit dem Mann aus Warschau in der Bundesliga bei Borussia Dortmund der Durchbruch gelang, zählt er zu den besten Stürmern der Welt und wird in seinem Heimatland wie ein Nationalheld verehrt.
Die Karriere des wuchtigen Angreifers begann im Alter von acht Jahren bei Partyzant Leszno, ehe Polens Aushängeschild Legia Warschau auf das Talent aufmerksam wurde und ihn verpflichtete. In der Hauptstadt konnte er sich aber nicht durchsetzten, weshalb 2008 der Wechsel zu Lech Posen folgte.
Dort blühte Lewandowski auf, schoss seine Mannschaft zu Meisterschaft und Pokalsieg und krönte sich obendrein zum Torschützenkönig der Ektraklasa.
Von Lech Posen zum BVB Dortmund
Im Sommer 2010 gehörte der 31-jährige zu den begehrtesten jungen Spielern in Europa, am Ende machte Borussia Dortmund das Rennen um die Dienste des Mittelstürmers. Dort konnte er aber nicht auf Anhieb überzeugen und obwohl er mit dem BVB sensationell Deutscher Meister wurde stand er im Schatten von Stürmerstar Lucas Barrios.
In polnischen Medien wurde immer wieder Kritik an Trainer Jürgen Klopp laut und es gab bereits Gerüchte, dass „Lewy“ die Westfalen nach nur einem Jahr bereits wieder verlassen könnte. Schlussendlich blieb Lewandowski aber in Dortmund und startete in der Saison 2011/2012 voll durch. Er ballerte die Borussia mit seinen Toren zum Double und belegte mit 22 Treffern Platz drei in der Torschützenliste.
Krönender Saisonabschluss sollte für Lewandowski die Europameisterschaft 2012 sein, in welche die Polen mit großen Erwartungen starteten. Nach 18 Minuten im Eröffnungsspiel sorgte der Stürmerstar mit dem 1:0 gegen Griechenland auch für das erste Highlight des Turniers, das für den Gastgeber aber enttäuschenderweise bereits nach der Gruppenphase zu Ende war.
Besser lief es im Jahr darauf mit Dortmund, in der Champions League kam man bis ins Finale, wo man sich aber Bayern München geschlagen geben musste. Unvergessen dabei das Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid, wo Lewandowski beim 4:1 sämtliche Tore beisteuerte.
Lewandowski auch bei den Bayern als Torgarant
Nach der Saison 2014, wo er mit dem BVB erneut titellos blieb, folgte nach langem Hin und Her der Wechsel an die Säbener Straße. Auch dort blieb „Lewy“ ein Torgarant und fuhr mit seiner Mannschaft seither sämtliche Meistertitel ein – persönliches Highlight war die Welttorjägerkrone 2015.
Das es in der Champions League aber nicht mit einem Finaleinzug klappen wollte, wurden immer wieder Gerüchte laut, Lewandowski ziehe es zu Real Madrid. Größter Erfolg mit der Nationalmannschaft war der Viertelfinaleinzug bei der EURO 2016, ehe die Enttäuschung in Russland 2018 folgte.
Ein Stürmer, der alles kann
Lewandowski gilt als einer der komplettesten Stürmer der Welt. Mit seinen 185cm verfügt der Kapitän der polnischen Nationalelf über ein hervorragendes Kopfballspiel, außerdem ist „Lewy“ besonders im Sechzehner brandgefährlich und mit beiden Beinen abschlussstark.
Auch die wuchtige Physis gehört zu den großen Stärken des bei der EM 32-Jährigen, kaum ein Spieler auf seiner Position ist dermaßen gut darin, den Ball mit dem Körper abzudecken. Obwohl Lewandowski regelmäßig zu den Toptorjägern der Bundesliga zählt, wird ihm von Kritikern oftmals vorgeworfen, in großen, vor allem internationalen, Spielen abzutauchen.
Auch in Polen ist der Nationalteam-Kapitän seit längerer Zeit umstritten. Besonders mit angeblich abfälligen Äußerungen gegenüber einigen seiner Mitspieler im Anschluss an die verkorkste WM in Russland machte sich die Nummer neun nicht unbedingt beliebt. Trotzdem gehört Lewandowski aktuell zu den populärsten Sportlern seiner fußballverrückten Heimat.
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EURO 2021 als letzte Chance?
In Polen ist die Sehnsucht nach einem erfolgreichen Turnier groß. Seit dem dritten Platz bei der WM 1982 gelang es den „Weiß-Roten“ nicht mehr, in ein Halbfinale einzuziehen. Die aktuelle Generation um Kapitän Lewandowski gilt, vor allem offensiv, als stärkste Generation seit langem.
Der Druck auf die Mannschaft ist groß, besonders Bayerns Stürmerstar steht dabei im Fokus. Für „Lewy“ ist die kommende Europameisterschaft die vielleicht letzte Chance, mit der Nationalmannschaft einen internationalen Erfolg einzufahren. Dementsprechend hungrig wird der dann 32-Jährige, dem in seiner Vita noch ein ganz großer Titel fehlt, in das Turnier gehen (hier alle EURO-Gruppen ansehen).
Sollten die Polen aus ihren Fehlern in Russland gelernt haben, können sie definitiv für eine Überraschung sorgen. Der Erfolg steht und fällt dabei mit dem Rekordtorschützen Lewandowski.