Update: Wir haben uns auch bei der Euro 2024 für Kylian Mbappe als Frankreichs EM Star entschieden.
Fußball-Frankreich geht es gut. Daran wird wohl kein Zweifel bestehen. Bei der WM 2018 in Russland holten Les Bleus den Titel und dies mit einer Mannschaft, die in den kommenden Jahren noch besser werden dürfte. Nations League und EM-Qualifikation 2020 waren zwar etwas holprig, aber letztlich passierte nichts, was den Glauben daran erschütterte, dass Frankreich auch bei der Europameisterschaft 2021 ein gehöriges Wort um die Titelvergabe mitsprechen wird. Die Tatsache, dass die Endrunde wegen der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde, ändert daran nichts.
Die Hoffnungen ruhen dabei auf dem vielleicht größten Sturmtalent des Planeten: Kylian Mbappé. Dieser wurde schon bei der WM 2018 zum Superstar und soll die EM dazu nutzen, endgültig in die Liga eines Lionel Messis oder Cristiano Ronaldos aufzusteigen.
Mbappé und Frankreich haben mit Gruppe F der EURO aber ein richtiges Hammerlos gezogen. Dort treffen sie nicht nur auf den amtierenden Europameister Portugal, sondern auch auf die deutsche Nationalmannschaft und Ungarn.
Kylian Mbappe im EM-Check
Die wichtigsten Infos | 🇫🇷 Kylian Mbappe |
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Verein | Paris Saint-Germain 🇫🇷 |
Position | Sturm |
Geburtsdatum | 20.12.1998 |
Größe | 1,78 m |
Einsätze/Tore Nationalmannschaft | 34/13 (Stand: 12.02.20) |
Marktwert | 200 Mio. € (Stand: 12.02.20) |
Größter Erfolg mit Nationalteam | Weltmeister 2018 |
Mbappé auf dem Weg zum besten Spieler der Welt?
Mbappé wird bei der Fußball EM 2021 erst 22 Jahre alt sein. Trotzdem spielte er bereits eine entscheidende Rolle beim Gewinn einer Weltmeisterschaft und konnte mit seinen Vereinen einige nationale Titel feiern. Seine Scorer-Quote ist dabei fast angsteinflößend.
In der Saison 2019/20 machte der Angreifer bis zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels 25 Pflichtspiele für PSG. Er schoss 22 Tore und legte 13 Treffer auf. Er ist also durchschnittlich an mehr als einem Tor pro Spiel beteiligt. Für ihn scheint es nur eine Richtung zu geben: immer weiter nach oben.
Die Vereinskarriere: erste Schritte in Frankreich
Mbappé wurde in Paris geboren und spielte bereits als Fünfjähriger Fußball. Er wurde in der Jugend des AS Bondy groß. Sein Vater Wilfried (aus Kamerun) war ebenfalls Fußballer. Seine Mutter Fayza Lamari (aus Algerien) spielte Handball. Sein älterer Bruder Jires Kembo ist genau wie sein jüngerer Bruder ebenfalls Fußballer.
Keiner hat jedoch so viel Talent wie Kylian. Als Zwölfjähriger verließ er Bondy und wechselte in das legendäre französische Nachwuchsleistungszentrum Centre technique national Fernand-Sastre in Clairefontaine-en-Yvelines. Hier blieb er drei Jahre, bevor ihn der AS Monaco 2013 in die eigene Jugend holte.
Der Durchbruch bei Monaco
In Monaco erlebte Mbappé eine Karriere im Zeitraffer. 2015 durfte er erstmals laut FIFA-Reglement zum Schutz junger Spieler im Profi-Bereich eingesetzt werden. Er lief zugleich für das B-Team und die erste Mannschaft auf.
Schnell entschieden die Trainer, dass er einfach zu gut für die Reserve war. Mbappé, der 2014 zum ersten Mal für Frankreichs U17 aufgelaufen war, eroberte sich als 17-Jähriger einen Stammplatz in Monaco.
Der Transfer nach Paris
Die Karriere im Zeitraffer ging weiter. Im Sommer 2017 verpflichtete Paris Saint-Germain den damals 18-Jährigen und bezahlte insgesamt 180 Millionen Euro Ablöse. Offiziell war Mbappé im ersten Jahr nur ausgeliehen. Hierfür flossen 35 Millionen Euro Leihgebühr.
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Nächster Mega-Transfer ist fix – Kylian Mbappé wechselt Paris
Zum Transfer Update: https://t.co/OhJIIja1J7#skyTransfer pic.twitter.com/hVfxFrMuQj
— Sky Sport News (@SkySportNews) August 31, 2017
PSG hatte im selben Jahr Neymar für 222 Millionen Euro geholt und hätte Schwierigkeiten mit dem UEFA Financial Fair Play bekommen, hätte es ein anderes Modell gewählt. Der vollständige Transfer folgte ein Jahr später. Es flossen weitere 145 Millionen Euro. Bis heute ist Mbappé hinter Neymar der zweitteuerste Spieler aller Zeiten. Dem brasilianischen Superstar hat er zudem längst den Rang abgelaufen.
Im Frankreich Trikot ging es ebenfalls steil nach oben. 2016 wurde er mit der französischen U19 Europameister. Ein Jahr später wurde er erstmals ins A-Team eingeladen und war hier sofort nicht mehr wegzudenken. In 34 Länderspielen erzielte er 13 Tore. Bei der WM kam er auf vier Treffer und wurde als bester Nachwuchsspieler des Turniers ausgezeichnet.
Hier findest du einen Überblick aller Gruppen der Fußball EURO 2021.
Mbappe – schon jetzt in einer Liga mit Messi und Ronaldo?
Es gibt keine Disziplin, in der Mbappé schwach ist. Er ist pfeilschnell, extrem gut im Dribbling, hat einen brillanten Schuss und einen unglaublichen Instinkt. Offensivspieler haben gemeinhin eine gute Technik, aber Mbappé ist diesbezüglich noch einmal auf einem eigenen Niveau.
Mit 1,78m Körpergröße hat er ein ordentliches Kopfballspiel. Zudem hat er in Paris und im A-Team in den vergangenen zwei Jahren erhebliche Fortschritte in der Arbeit gegen den Ball gemacht. Wird er als Keilstürmer eingesetzt, ist er der vorderste Pressingspieler – und dies nicht nur dem Namen nach.
Mbappé mag weniger schillernd wirken als Portugal Star Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi. Aber dies dürfte vor allem dem Umstand geschuldet sein, dass PSG weniger schillernd als der FC Barcelona, Real Madrid oder Juventus Turin wirkt. Sportlich ist Mbappé wohl schon jetzt auf Augenhöhe mit den beiden ganz großen Spielern des Weltfußballs. Es gibt einen Grund, weshalb Real Madrid immer wieder versucht, ihn zu verpflichten.
Was kann Mbappe für Frankreich leisten?
Im Vergleich mit den meisten anderen Spielern, die wir euch vorstellen, ist Mbappé in einer beneidenswerten Lage. Er muss sein Team nicht ziehen, sondern ist einer von vielen. In der Offensive stehen ihm Spieler wie Antoine Griezmann, Olivier Giroud oder Kingsley Coman zur Seite.
Die anderen Mannschaftsteile sind ähnlich hochkarätig besetzt. Mbappé muss deshalb nicht als 22-Jähriger im Alleingang die EM für sein Team gewinnen. Der Druck ist auf mehrere Schultern verteilt, wie es auch schon bei der WM 2018 der Fall war. Der Superstar kann also befreit aufspielen. Für Frankreichs Gegner ist das keine gute Nachricht.