Update: David Alaba wird mit Österreich auch bei der EM 2024 in Deutschland am Start sein. Auch dort ist er unser österreichischer EM 2024 Star.
Eigentlich ist es kaum zu glauben: David Alaba wird während der EM 2021 erst seinen 29. Geburtstag feiern. Der mit Marko Arnautovic beste Fußballer Österreichs scheint schon ewig dabei zu sein. Ganz falsch ist dieser Eindruck nicht, da Alaba seit 2010 Fußball auf höchstem Niveau spielt.
Mit dem FC Bayern München hat er alles gewonnen, was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt. Nach der EURO wird er allerdings den deutschen Rekordmeister verlassen und sich einer neuen Herausforderung stellen. Die Hoffnungen ruhen auf ihm, dass er auch mit dem österreichischen Nationalteam endlich Erfolgsgeschichten schreibt.
David Alaba im EM-Check
Die wichtigsten Infos | 🇦🇹 David Alaba |
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Verein | Bayern München 🇩🇪 |
Position | Abwehr, Mittelfeld |
Geburtsdatum | 24.06.1992 |
Größe | 1,80 m |
Einsätze/Tore Nationalmannschaft | 76/14 (Stand: 16.02.21) |
Marktwert | 55 Mio. € (Stand: 16.02.21) |
Größter Erfolg mit Nationalteam | EM Teilnahme 2016 |
Alaba auf dem Weg zum Weltstar?
Möglicherweise ist die Frage unfair. Mancherorts gilt Alaba längst als Weltstar. Er hat die Champions League, die Klub-WM und den europäischen Super Cup gewonnen sowie so viele Meisterschaften und Pokalsiege erreicht, dass sie zum Zählen zu viel sind.
Gerüchteweise soll der FC Barcelona gleich mehrfach versucht haben, Alaba zu verpflichten. Schnell wurde er vom FC Bayern mit der Aufschrift „unverkäuflich“ versehen. Dennoch hat der österreichische EM Star nach 13 Jahren beim deutschen Rekordmeister für sich entschieden, den Verein nach der Saison 2020/21 ablösefrei zu verlassen.
Die Vereinskarriere: erste Schritte in Österreich
Seine ersten fußballerischen Schritte unternahm Alaba beim SV Aspern. Er war neun Jahre alt, als sein Name erstmals in einem offiziellen Spielbericht Erwähnung fand. Die Leistungen, die er hier zu bringen im Stande war, überzeugten voll und ganz. Nur ein Jahr später holte ihn deshalb Austria Wien. Diesem Klub hielt er bis 2008 die Treue und durfte in seinem letzten Jahr bereits fünf Mal für die zweite Mannschaft ran.
Der Wechsel nach Deutschland
Längst waren die Scouts des FC Bayern aufmerksam geworden, die in 2008 in die Jugendabteilung des deutschen Rekordmeisters holten. In seinem ersten Spiel für die U17 schoss er gegen Eintracht Frankfurt gleich zwei Tore. Diesem Höhenflug folgte die Ernüchterung. Eine Woche später flog Alaba wegen einer schweren Tätlichkeit vom Platz und wurde für mehrere Wochen gesperrt.
Dies schien den Trainern gar nicht ungelegen zu kommen. Schließlich wurde ihnen eine Entscheidung abgenommen: Alaba wurde sofort in die U19 hochgezogen. Etwas kurios: In diesem Jahr arbeitete er als als Co-Trainer für die U11 des FC Bayern.
2009 folgte die Berufung in die zweite Mannschaft des FC Bayern. Neuer Cheftrainer des ersten Teams des Rekordmeisters war Louis van Gaal, der einen sehr genauen Blick auf die Talente des Vereins hatte und glaubte, dass Alaba alsbald den ganz großen Durchbruch schaffen könnte.
In Österreich ging sein Stern zu dieser Zeit ebenfalls auf. Bereits 2009 machte das Mega-Talent seine erste Partie im ÖFB Alaba-Trikot. Zu diesem Zeitpunkt wäre er noch für die U17 spielberechtigt gewesen. Jeder wusste, dass hier ein Spieler mit einer ganz großen Zukunft heranreifte.
Der Durchbruch beim FC Bayern München
Alaba erlebte beim FC Bayern zwei Durchbrüche, wenn man es genau nimmt. Coach van Gaal holte ihn 2010 immer öfter zu den Profis. Im März des Jahres durfte er gegen den 1. FC Köln dann zum ersten Mal auf dem Platz stehen. Der damals 17-Jährige ersetzte in der 73. Minute Diego Contento.
Was er sah, gefiel van Gaal augenscheinlich. Einige Tage später stand Alaba gegen den AC Florenz im Achtelfinale der Königsklasse in der Startelf. Der FC Bayern hatte endlich den Linksverteidiger gefunden, nachdem er so lange gesucht hatte. So schien es zumindest.
Doch Menschen machen Fehler und 17- sowie 18-Jährige erst recht. Alaba leistete sich einige Böcke, die beim FC Bayern in dieser Form nicht auf Dauer passieren dürfen. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er deshalb im Januar 2011 an die TSG Hoffenheim für die Rückrunde verliehen. Hier spielte er sich sofort fest.
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Nach seiner Rückkehr nach München war er endgültig Stammspieler geworden. Inzwischen war van Gaal Jupp Heynckes gewichen, der mit dem FC Bayern 2013 das Triple holte. Alaba war hier unangefochtener Stammspieler. Auch unter dem aktuellen Bayern-Trainer Hansi Flick war es nicht anders und der Österreicher holte mit dem Verein in der Saison 2019/20 alle Titel, die es zu gewinnen gab.
6pack! We made history! pic.twitter.com/XguULk7EYp
— David Alaba (@David_Alaba) February 11, 2021
In der österreichischen Nationalmannschaft lief es für Alaba nicht ganz so gut. Zwar qualifizierte sich Österreich relativ souverän für die Europameisterschaft 2016, doch hier war schon nach der Gruppenphase Schluss. Die Hoffnungen, sich auch für die WM 2018 qualifizieren zu können, erwiesen sich als trügerisch. Österreich spielte dann eine solide Nations League 2018/19 in der Liga B und konnte sich nach einem etwas stotternden Start über die EM-Quali für die EM 2021 qualifizieren.
Alaba – das Multitalent
Gefühlt gibt es keine Position, die David Alaba nicht spielen kann. In München war und ist er als Linksverteidiger, Innenverteidiger und defensiver Mittelfeldspieler im Einsatz. Teilweise testeten ihn die Trainer auch als Linksaußen. Für Österreich spielte er sogar schon auf der Zehn. Augenzwinkernd könnte man sagen, dass er vermutlich auch als Torhüter zu erstklassigen Leistungen im Stande ist. Österreich wird es freuen.
Was kann Alaba für Österreich leisten?
Österreich hatte im Hinblick auf die EM 2021 durchaus Losglück. Die Gegner in der EURO 2021 Gruppe C sind die Niederlande, die Ukraine sowie Nordmazedonien. Die Gruppenphase ist deshalb für Österreich auf jeden Fall überstehbar. Dazu braucht das Team aber einen Alaba in Bestform, der die Defensive organisiert, aber auch entscheidende Akzente in der Offensive setzt. Der gebürtige Wiener ist längst der Spieler, der dies kann. Er ist in der besten Form seines Lebens.
>> Alle EM 2021 Gruppen im Überblick.