Italien bei der EM 2021 (EURO 2020): Kader & Teamcheck

Das Verpassen der WM-Endrunde 2018 war für Italien eine mittlere Katastrophe. Erstmals seit 58 Jahren mussten die stolzen „Azzurri“ bei einem Weltturnier zuschauen, weshalb die um ein Jahr verschobene EURO 2021 (offiziell noch „UEFA EURO 2020“ genannt) ganz im Zeichen der Wiederherstellung der italienischen Fußball-Ehre steht.

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In der EM-Qualifikation ist das den Italienern eindrucksvoll gelungen, nun soll die Krönung bei der Endrunde im Sommer folgen. Italien darf als Gastgeber des Spielorts Rom alle drei Spiele der EM 2021 Gruppe A vor heimischen Publikum austragen.

Zudem wird der Squadra Azzurra die Ehre zuteil, am 11. Juni das EM 2021 Eröffnungsspiel gegen die Türkei bestreiten zu dürfen. Die weiteren Gegner der Italiener heißen Schweiz und Wales.

Italiens Spiele bei der EM 2021

Italien in der Tabelle

Die Italiener, einst als „Turniermannschaft“ bekannt und bei jedem Großereignis unter den Favoriten, haben schwierige Jahre hinter sich. Nach dem WM-Titel 2006 erreichte man nur noch bei der Europameisterschaft 2012 das Endspiel, damals musste man sich aber Spanien geschlagen geben.

Nach der verpassten Weltmeisterschaft 2018 durchlebte die italienische Nationalelf einen Neuanfang, unter Roberto Mancini erfolgte eine Umstrukturierung des Kaders. Und diese schien mehr als gut gelungen zu sein.

Italien EM 2021 Kader im Überblick

TOR: Gianluigi Donnarumma (Milan), Alex Meret (Napoli), Salvatore Sirigu (Torino)

VERTEIDIGUNG: Francesco Acerbi (Lazio), Alessandro Bastoni (Inter), Leonardo Bonucci (Juventus), Giorgio Chiellini (Juventus), Giovanni Di Lorenzo (Napoli), Emerson Palmieri (Chelsea), Alessandro Florenzi (Paris Saint-Germain), Leonardo Spinazzola (Roma), Rafael Toloi (Atalanta)

MITTELFELD: Nicolo Barella (Inter), Bryan Cristante (Roma), Jorginho (Chelsea), Manuel Locatelli (Sassuolo), Marco Verratti (Paris Saint-Germain), Matteo Pessina (Atalanta), Gaetano Castrovilli (AC Florenz)

ANGRIFF: Andrea Belotti (Torino), Domenico Berardi (Sassuolo), Federico Bernardeschi (Juventus), Federico Chiesa (Juventus), Ciro Immobile (Lazio), Lorenzo Insigne (Napoli), Giacomo Raspadori (Sassuolo)

Der 26 Mann Italien-Kader bei der Endrunde 2021 im Check

Nachfolgend stellen wir den 26 Mann EM-Kader der italienischen Nationalmannschaft im Detail vor und schätzen die Chancen auf den zweiten Europameisterschaftstitel der „Squadra Azzurra“ ein. Trainer Roberto Mancini wird seine Elf wohl im 4-1-2-3-System aufs Feld schicken.

Obwohl die „Gli Azzurri“ nicht mehr mit zahlreichen großen Namen gespickt sind, kann Trainer Roberto Mancini auf einen starken Kader zurückgreifen. Besonders defensiv sind die Italiener traditionell sattelfest, doch auch im Angriff ist der viermalige Weltmeister sehr gut aufgestellt.

In der EM-Quali zählte Italien mit 37 Toren gemeinsam mit England zu den treffsichersten Mannschaften. Nur die belgische Nationalmannschaft erzielte noch drei Tore mehr.

Tor

Im Tor der italienischen Nationalmannschaft 2021 ist der erst 22-jährige Youngster Gianluigi Donnarumma (AC Milan) gesetzt. Der 24-jährige Ersatztorhüter Alex Meret, Stammtorhüter beim italienischen Traditionsverein SSC Neapel ist, ist eine fast ebenso gute Alternative. Und auch der dritte Torhüter Salvatore Sirigu (Torino) kann jederzeit als Top-Torwart einspringen. Er zählt mit 34 Jahren zu den routiniertesten Spielern im Italien EM 2021 Kader.

Verteidigung

Die Abwehrzentrale der „Azzurri“ gehört zur Creme de a Creme des Weltfußballs. In der Innenverteidigung sind Kapitän Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci (beide Juventus Turin) seit Jahren ein eingespieltes Bollwerk. Obwohl Chiellini bereits 36-Jährige alt ist und immer wieder von Verletzungen geplagt ist, hat er bereits angekündigt nach der EURO noch weiterzuspielen zu wollen. Gut möglich also, dass wir beide Urgesteine auch bei der WM 2022 in Katar noch sehen werden.

Mit dem 22-jährigen Youngster Alessandro Bastoni vom italienischen Meister Inter Mailand verfügt Italien aber ohnehin über einen Top-Ersatz, aber auch der routinierte Francesco Acerbi (Lazio Rom) oder der eingebürgerte Brasilianer Rafael Toloi (Atalanta Bergamo) könnten auf dieser Position zu Einsatz kommen.

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Auf der rechten Abwehrseite dürfte der vergangene Saison an PSG verliehene Alessandro Florenzi (AS Roma) die Nase gegenüber Giovanni Di Lorenzo (SSC Neapel) vorne haben. Links hinten muss sich Teamchef Mancini zwischen Leonardo Spinazzola (AS Rom) und Champions League Sieger Emerson vom FC Chelsea entscheiden.

Mittelfeld

Auf der Sechser-Position dürfte bei Italien mit Jorginho (FC Chelsea) ein weiterer Champions League Sieger gesetzt sein. Der 23-jährige US Sassuolo Abräumer Manuel Locatelli gilt als sein Back-up. Im zentralen Mittelfeld vor ihm zieht normalerweise Marco Verratti (Paris SG) die Fäden, es bleibt aber abzuwarten, wie gut sich der 28-Jährige von seiner Bänderzerrung im rechten Knie erholen konnte, die er im Saisonfinish erlitten hatte.

Neben Verratti gibt es mit dem jungen Nicolo Barella (Inter Mailand), Matteo Pessina (Atalanta Bergamo),  Bryan Cristante (AS Roma) und Gaetano Castrovilli (AC Florenz), der nach dem Aus von Pellegrini nachnominiert wurde, mehrere Möglichkeiten. Die besten Karten auf einen Platz in der Start-Aufstellung hat davon Nicolo Barella. Sollte Verratti ausfallen, dürfte der bereits erwähnte Manuel Locatelli neben Barella auf der 8er-Position zum Einsatz kommen.

🗓️ EM Spielplan 🗓️

Auf den Außenbahnen sind die Italiener hochklassig besetzt. Die Juventus Turin Teamkollegen Federico Bernardeschi und Federico Chiesa streiten sich um den Platz am rechten Flügel. Der flinke Lorenzo Insigne (Napoli) dürfte auf der linken Seite gesetzt sein. Zudem stünde noch der 26-jährige Domenico Berardi (US Sassuolo) bereit.

Ganz bitter für die Italiener ist der Ausfall des Supertalents Nicolo Zaniolo (AS Rom), der sich am 12. Jänner 2020 im Spiel gegen Juventus einen Kreuzbandriss sowie einen Meniskusschaden zuzog und seitdem noch kein einziges Spiel absolvierte.

Angriff

Der 31-jährige Lazio-Goalgetter Ciro Immobile wird bei der EM ziemlich sicher als Solospitze fungieren. Mit Andrea Belotti (FC Turin) verfügt die „Squadra Azzurra“ aber auch über einen zweiten sehr starken Mittelstürmer. Etwas überraschend schaffte es auch der 21-jährige Youngster Giacomo Raspadori (US Sassuolo), der bisher noch kein einziges Pflichtspiel im Italien-Trikot absolviert hat, ins Aufgebot von Teamchef Roberto Mancini.

Das italienische Nationalteam bei der „EURO 2020“

Die Talente im Italien EM 2020 Kader

Der Italien 2021 Kader setzt sich aus zahlreichen jungen Talenten zusammen, die dem italienischen Fußball in Zukunft noch viel Freude bereiten werden.

Der erst 22-jährige Innenverteidiger Alessandro Bastoni war für Inter Mailand wichtiger Leistungsträger in der vergangenen Saison und holte mit dem italienischen Verein erstmals seit elf Jahren wieder einen Meistertitel. Bei der EURO muss er sich vermutlich aber hinter den beiden Routiniers Chiellini und Bonucci anstellen.

Das 23-jährige Supertalent Federico Chiesa gilt schon längere Zeit als neuer Stern am Fußballhimmel und konnte sein Talent nach seinem Wechsel vom AC Florenz zu Juventus Turin noch mehr unter Beweis stellen.

Ebenfalls für Furore sorgen könnte der 24-jährige Nicolo Barella (Inter Mailand), der mit seinen Top-Leistungen in der Serie A aufzeigen konnte. Ein weiteres Top-Talent in Reihen der Azzurri ist natürlich der 22 Jahre alte Milan-Keeper Gianluigi Donnarumma. Der Jungspund gehört seit Jahren zum Stammpersonal der Lombarden und gilt als legitimer Nachfolger von Gianluigi Buffon. Bei der EURO 2020 könnte er endgültig in die Riege der Weltklassetorhüter aufsteigen.

Der 21-jährige Angreifer Giacomo Raspadori (US Sassuolo) dürfte bei der EM nicht allzu viele Einsatzminuten erhalten, hat aber ebenfalls eine vielversprechende Zukunft vor sich.

Wie sind die Chancen von Italien auf den EM-Titel?

In Italien geht man mit viel Demut in die Europameisterschaft. Der Schock der verpassten WM-Endrunde sitzt noch immer tief, das Selbstbewusstsein der „Azzurri“ ist noch immer angekratzt. Italien geht nicht als EM 2021 Favorit ins Turnier, Coach Mancini könnte es aber durchaus gelingen, sein Land mit einem offensiven Spielstil und einer jungen, hungrigen wieder in die Riege der Top-Nationen zu führen.

Auch wenn die letzten Jahre nicht nach Wunsch gelaufen sind, Italien darf sich nicht umsonst vierfacher Weltmeister und Europameister 1968 nennen. Die Squadra Azzurra ist eine Turniermannschaft, die bei Großereignissen häufig eine Schippe drauflegen kann. Schafft es die Elf von Mancini, gut in die EURO zu starten und eine Euphorie zu entfachen, könnte Italien durchaus für eine kleine Überraschung sorgen und den Titel einheimsen.

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