Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt weiterhin fest im Griff und in vielerlei Hinsicht herrscht unverändert ganz oder teilweise Stillstand. Der Profi-Fußball kann seit dem Re-Start im vergangenen Mai seinem Alltag abgesehen von den fehlenden Zuschauern und strikten Hygieneauflagen unter anderem mit regelmäßigen COVID-19-Tests derweil einigermaßen normal nachgeben.
Längst ist die öffentliche Kritik an der Sonderregelung für den Fußball, die nach schlagzeilenträchtigen Fehltritten wie noch im Mai von Salomon Kalou oder kürzlich von Breel Embolo meist nur kurzzeitig wieder aufflammt, abgeebbt.
Allerdings sind diese Ausnahmen für den Profi-Fußball im wahrsten Sinne des Wortes auch nicht grenzenlos. So können mehrere der für die nächsten Wochen geplanten Champions- und Europa-League-Spiele nicht wie geplant stattfinden, weil den Gästeteams die An- bzw. Einreise nicht erlaubt wird. Am prominentesten ist dabei natürlich der Fall des FC Liverpool, der aufgrund eines in Deutschland gültigen Einreiseverbots aus Großbritannien nicht wie angesetzt am 16. Februar bei RB Leipzig auflaufen kann.
Während die Begegnung mutmaßlich wie einige andere Paarungen, unter anderem die Partie Molde FK – TSG 1899 Hoffenheim, an einem neutralen Spielort stattfinden muss, stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, wie in etwas mehr als vier Monaten eine Europameisterschaft beginnen soll, bei der 24 Mannschaften vier Wochen lang quer über den Kontinent reisen sollen, um in zwölf verschiedenen Ländern und Städten zu spielen – und das laut der bisherigen Hoffnung der ausrichtenden UEFA möglichst auch noch vor Zuschauern.
Entscheidung über Zuschauer in den Stadien voraussichtlich Anfang April
Die ursprünglich für Anfang März vorgesehene Entscheidung, ob in vollen Stadien, in unterschiedlicher Teil-Auslastung oder vor leeren Rängen gespielt wird, hat die UEFA um einen Monat auf Anfang April verschoben.
Eine Absage oder neuerliche Verschiebung der eigentlich ja schon für den Sommer 2020 geplanten UEFA EM 2021 spielt in den Überlegungen der UEFA dabei keine Rolle. Als Worst Case gilt eine Geister-Europameisterschaft, die den Verband und damit indirekt den beteiligten Nationen und letztlich allen Mitgliedsverbänden laut Aussage von Turnierdirektor Martin Kallen in der “Neuen Zürcher Zeitung“ “mehrere 100 Millionen Euro“ kosten würde – zusätzlich zu dem dreistelligen Millionenbetrag, der schon aufgrund der Verlegung um ein Jahr in den Planungen fehlt.
Nur zu verständlich ist deshalb die Hoffnung der UEFA, dass sich die pandemische Lage in den nächsten Wochen mit Anbruch des Frühlings und den näherrückenden Sommermonaten sowie der stetig wachsenden Impfquote deutlich verbessern wird. “Wir warten, im April haben wir mehr Durchsicht. Wir hoffen auf Entspannung“, zeigt sich Kallen stellvertretend für die gesamte UEFA zumindest vorsichtig zuversichtlich.
Zuschauer nur aus der Region?
Festhalten will die UEFA nach jetzigem Stand auf jeden Fall an mehreren EM 2021 Austragungsorten, wobei die Zahl der Städte allenfalls von zwölf aus acht reduziert werden könnte. In Sachen Zuschauer wird unterdessen wohl ein Modell ausschließlich mit Zuschauern aus der Region angedacht, um den Reiseverkehr Zig-Tausender Fans zu unterbinden.
Der im September vor 15.000 Zuschauern und damit einem Viertel der Stadionkapazität in Bukarest ausgetragenen UEFA Supercup zwischen dem FC Bayern München und dem FC Sevilla galt schon damals als eine Art Testlauf, der wieder aktuell werden könnte. Allerdings dann wohl ohne Fans aus anderen Ländern, nachdem im September noch einige Anhänger aus Deutschland bzw. Spanien nach Rumänien gereist waren.
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