Drei Tage nach der überraschenden Trennung von Jerzy Brzeczek, der die Mannschaft um Kapitän und Polens EM 2021 Star Robert Lewandowski noch souverän als Gruppensieger zur Endrunde geführt hatte, hat der polnische Fußballverband PZPN einen neuen Nationaltrainer präsentiert.
Im Rahmen einer Pressekonferenz ging Verbandspräsident Zbigniew Boniek nicht nur näher auf die bislang im Dunkeln liegenden Gründen für das Aus von Brzeczek ein, sondern stellte gleich auch den Portugiesen Paulo Sousa als Trainer-Nachfolger der polnischen Nationalmannschaft vor.
Verbandsboss Boniek von Sousa überzeugt
“Diese Mannschaft wäre in dieser Konstellation nicht nach vorne gekommen“, betonte Boniek an, dass unter Brzeczek die Dinge nicht nach Plan liefen und deutete zwischen den Zeilen an, dass der nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der Fußball Weltmeisterschaft 2018 installierte Coach das Team nicht mehr voll im Griff hatte.
Vom Trainerwechsel knapp fünf Monate vor Beginn der EURO 2021, bei der eine Verlegung in nur ein Land bzw. vielleicht sogar eine Stadt wie in den eigentlichen EM 2021 Spielort London immer wahrscheinlicher wird, verspricht sich Boniek von Sousa Schritte in die richtige Richtung: “Ich bin überzeugt, dass der neue Trainer dank seiner Klasse und seiner internationalen Erfahrung unserer Nationalmannschaft einen neuen Impuls geben wird. Wir alle – der Verband, die Spieler und unsere ganze Fußballfamilie – stehen ihm zur Verfügung.“
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Sousa, dessen Verpflichtung vorab durchgesickert war, nachdem zuvor unter anderem auch der ehemalige italienische Nationaltrainer Roberto Donadoni als Kandidat gehandelt worden war, machte unterdessen keinen Hehl aus seiner Vorfreude auf die neuen Aufgaben: “Ich fühle mich geehrt und stolz, der Trainer der polnischen Nationalmannschaft zu sein. Polen ist eine Fußballnation und ich bin überzeugt, dass diese Begeisterung uns Kraft, Unterstützung und Glauben geben wird.“
Für den 50 Jahre alten Portugiesen, der zu aktiven Zeiten 53 Länderspiele im Portugal-Trikot bestritten und sowohl mit Juventus Turin als auch mit Borussia Dortmund die Champions League gewonnen hat, ist es das erste Engagement als Nationaltrainer.
Zuletzt war Sousa Trainer bei Girondins Bordeaux, dort aber im August 2020 entlassen worden. Zuvor stand der einstige Mittelfeldregisseur bei Tianjin Quanjian in China, beim AC Florenz, beim FC Basel und bei Maccabi Tel Aviv in der Verantwortung. In Basel und in Tel Aviv feierte Sousa dabei jeweils die nationale Meisterschaft.
Sousa startet direkt mit der WM-Qualifikation
Mit Polen wird es für Sousa Ende März direkt ernst. Ohne ein Testspiel bestreiten zu können, geht es gleich in der Fußball WM 2022 Qualifikation los und das sofort mit einer alles andere als einfachen Aufgabe in Ungarn. Innerhalb kurzer Zeit folgen in WM Quali 2022 Gruppe I ein auf dem Papier leichtes Heimspiel gegen Andorra und mit dem Gastspiel in Wembley gegen England ein ganz dicker Brocken.
Anschließend rückt dann die EM 2021 Vorbereitung in den Fokus, bei der Polen in EURO Gruppe E zunächst auf die Slowakei und dann auf Spanien und Schweden trifft.
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