17 Tore und 17 Vorlagen in 28 Bundesliga-Spielen sprechen für sich. Die große Qualität und das dennoch darüber hinaus vorhandene Entwicklungspotential von Jadon Sancho ist freilich auch ohne diese bemerkenswerten Zahlen hinlänglich bekannt.
Aber auch, dass der mit 20 Jahren noch überaus junge Engländer auch in einigen Bereichen noch Defizite aufweist. Um diese weiß man nicht nur bei Borussia Dortmund, sondern auch beim englischen Verband FA, wie Nationaltrainer Gareth Southgate nun recht offen erklärte.
“Wenn ich mir sein Alter und seinen Verdienst anschaue – er lernt das Spiel, er reift langsam, es gibt aber noch Dinge, die er lernen muss. Mit Raheem Sterling und Marcus Rashford hat er einige fantastische Vorbilder, nicht nur in Bezug auf die Spielweise, sondern auch in Bezug auf ihre Professionalität, ihren Willen und Hunger“, ließ Southgate nun gegenüber “Sky Sports“ durchklingen, bei Sancho noch nicht die absolut richtige Einstellung für einen Fußballer auf absolutem Top-Niveau zu sehen.
England: Gareth #Southgate rüffelt #Jadon #Sancho: „Gibt noch Dinge, die er lernen muss“ https://t.co/pgu6qJ4CBC
— SPORT BILD (@SPORTBILD) June 10, 2020
BVB fordert einen dreistelligen Millionenbetrag
Allerdings ist Southgate auch guter Hoffnung, dass der auf beiden Flügeln einsetzbare Offensivmann schon bald weitere Fortschritte machen wird. “Jeder Schritt für Sancho wird eine Herausforderung sein, aber er entwickelt sich wirklich gut“, so Southgate, der damit zumindest zwischen den Zeilen andeutete, auf absehbare Zeit mit einem Wechsel des Dortmunder Jungstars zu rechnen
.Ob der 2017 von Manchester City nach Dortmund gewechselte Sancho schon im Sommer in die Heimat zurückkehrt, dürfte maßgeblich davon abhängen, ob ein Verein dazu bereit ist, richtig tief in die Tasche zu greifen.
Die Dortmunder Ablösevorstellungen liegen dem Vernehmen nach klar im dreistelligen Millionenbereich, der vor der Corona-Pandemie wohl auch problemlos erreicht worden wäre. Nun allerdings ist auf dem internationalen Transfermarkt noch Zurückhaltung angesagt und aufgrund der globalen wirtschaftlichen Probleme, die auch vor der so reichen Premier League nicht Halt machen, überlegen wohl selbst die Schwergewichte, ob aktuell Transfersummen in dieser Größenordnung vertretbar und vor allem zu rechtfertigen wären.
Verbleib in Dortmund möglich
Dortmund hat unterdessen keinen Verkaufsdruck, da Sanchos Vertrag noch bis Juni 2022 läuft. Und beim BVB könnte man durchaus gut damit leben, den besten Scorer noch ein weiteres Jahr zu halten. Ausgeschlossen ist aber nichts und insbesondere Manchester United, das weiterhin als erster Anwärter auf einen Sancho-Transfer gilt, könnte schon in dieser Sommertransferperiode ernst machen. Noch aber ist der erste Dominostein nicht gefallen, der Paul Pogba heißen könnte.
Verabschiedet sich der französische Weltmeister für teures Geld, könnten die Red Devils auch für Sancho richtig tief in die Tasche greifen. Entscheidungen werden in diesem Jahr auf dem Transfermarkt aber mutmaßlich deutlich später fallen als üblich, zumal von Seiten der FIFA sogar eine Verlängerung der Transferperiode bis Jahresende angedacht sein soll.
Sancho hat bisher 11 Länderspiele im England-Trikot absolviert und dabei zwei Treffer erzielt. Behält er seine Form, ist er auch für den England EM 2021 Kader ein heißes Thema.