Mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen sowie dem Aus im League Cup nach Elfmeterschießen bei Tottenham Hotspur hat der FC Chelsea nur einen sehr durchwachsenen Start in die neue Saison hingelegt. Und das, obwohl die Blues auf dem sommerlichen Transfermarkt mehr Geld ausgegeben haben als alle anderen Klubs.
Mit den deutschen Nationalspielern Kai Havertz und Timo Werner sowie dem marokkanischen Auswahlspieler Hakim Ziyech wurde vor allem die Offensive teuer aufgerüstet.
Aber auch für die Defensive, die in der vergangenen Saison eher das Problem war, kamen mit Torwart Edouard Mendy, Innenverteidiger Thiago Silva und Linksverteidiger Ben Chilwell drei namhafte Verstärkungen, die abgesehen vom ablösefreien Thiago Silva auch keine Schnäppchen waren.
Nur noch Innenverteidiger Nummer fünf bei Chelsea
Trotz der Ankunft von Thiago Silva, der im August noch mit Paris St. Germain im Finale der Champions League stand und dem FC Bayern München mit 0:1 unterlag, gingen die meisten Experten vor dem Saisonstart davon aus, dass Antonio Rüdiger seinen Platz im Abwehrzentrum der Blues unabhängig von Dreier- oder Viererkette sicher haben würde.
Doch überraschenderweise eröffnete Trainer Frank Lampard dem 27-Jährigen, der an 18 der letzten 22 Spieltage der zurückliegenden Spielzeit 2019/20 noch in der Startelf gestanden hatte, in den Planungen nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Am Sonntag war Antonio #Rüdiger nicht mal im Kader des FC #Chelsea. Nicht die besten Voraussetzungen für seine EM-Hoffnungen…https://t.co/NXEY4cF8VL#CFC
— 90PLUS (@neunzig_plus) September 21, 2020
Hinter Thiago Silva, Andreas Christensen, Kurt Zouma und Fikayo Tomori ist Rüdiger aktuell nur noch Innenverteidiger Nummer fünf und teilt sich diese Rolle auch noch mit dem von OGC Nizza gekommenen Malang Sarr, der anders als ursprünglich beabsichtigt nicht direkt wieder verliehen wurde. Durchaus nachvollziehbar, dass Rüdiger mit dieser Rolle nicht glücklich ist und deshalb schon in der am Montagabend zu Ende gegangenen Transferperiode den Absprung aus London gesucht hat.
Sechs Klubs zeigten Interesse
Allerdings ist es dem gebürtigen Berliner nicht mehr gelungen, einen passenden, neuen Klub zu finden. Aus unterschiedlichen Gründen scheiterten Engagements bei Paris St. Germain, Tottenham Hotspur, der AS Rom, dem AC Mailand, West Ham United und beim FC Barcelona, die sich allesamt Gedanken über eine Verpflichtung des deutschen Nationalspielers gemacht haben.
Als Trost bleibt Rüdiger die Aussicht auf die nicht allzu ferne Wintertransferperiode, die bereits am 1. Januar und damit in weniger als drei Monaten beginnt. Sollte sich an der Situation des robusten Abwehrspielers bis dahin nichts Grundlegendes ändern, dürfte der mit der Erfahrung aus 31 A-Länderspielen im deutschen Nationaltrikot ausgestattete Rüdiger spätestens dann den Absprung suchen.
Sicherlich auch mit Blick auf die UEFA Europameisterschaft 2021, bei der Rüdiger unbedingt dabei sein will und für die der Defensivmann bislang in den Überlegungen von Bundestrainer Joachim Löw auch eine wichtige Rolle spielt. Damit das auch so bleibt, sind regelmäßige Einsatzzeiten im Verein aber unabdinglich, die zur Not mit einem Januar-Wechsel erreicht werden sollen. Ob es Rüdiger in den Deutschland EM 2021 Kader schafft, bleibt deshalb abzuwarten.
Das DFB-Team zählt zu den EM-Favoriten und trifft bei der Endrunde in EM Gruppe F auf Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und den Sieger aus den Nations League Playoffs A.
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