Lange sah es danach aus, als würde die Zeit von Peter Pekarik bei Hertha BSC wenig erfreulich zu Ende gehen. Bis Mitte Februar kam der Rechtsverteidiger unter Ante Covic und Jürgen Klinsmann gar nicht zum Einsatz, was nur zu Beginn der Saison Verletzungsgründe hatte. Dann durfte Pekarik Mitte Februar unter Alexander Nouri beim 2:1-Sieg beim SC Paderborn sogar über die vollen 90 Minuten ran, musste anschließend aber wegen einer Wadenblessur passen.
Bis zur Corona-Pause kehrte Pekarik nicht mehr zurück und musste dann während der zweimonatigen Unterbrechung mit Bruno Labbadia den bereits vierten Trainer in dieser Saison begrüßen. Mit Labbadia setzte dann aber eine Kehrtwende ein, die wohl auch Pekarik selbst kaum für möglich gehalten hätte. Bei Labbadias Einstand stand der 33-jährige Slowake direkt in der Startelf und trug mit seinem von Kevin Akpoguma zur 1:0-Führung ins eigene Netz abgefälschten Fernschuss maßgeblich zum in dieser Form nicht zu erwartenden 3:0-Sieg bei der TSG 1899 Hoffenheim bei.
Mit seiner Leistung, die auch über den Assist hinaus überzeugend ausfiel, spielte sich Pekarik auf der rechten Abwehrseite fest und durfte auch danach beim 4:0 gegen den 1. FC Union Berlin, beim 2:2 bei RB Leipzig und am vergangenen Wochenende beim 2:0-Erfolg über den FC Augsburg über die gesamten 90 Minuten ran.
Die Zeit von Peter Pekarik bei @HerthaBSC schien leise zu Ende zu gehen. Doch Trainer #Labbadia ist geradezu verzückt von dem Verteidiger.https://t.co/BFkiY1Aw3d
— Tagesspiegel Sport (@TspSport) June 2, 2020
Verlängerung bei Hertha BSC denkbar
Urplötzlich scheint sich für Pekarik, dessen Vertrag am 30. Juni endet, doch noch eine Zukunftsperspektive in Berlin aufzutun. „Die Tür für Peka ist bei uns nicht zu“, schloss Manager Michael Preetz eine Verlängerung nun gegenüber dem “Kicker“ nicht aus. Mit einem entsprechenden Vorstoß würde Preetz bei Pekarik auf offene Ohren stoßen, wie der Routinier direkt erwiderte: „Ich bin seit acht Jahren in Berlin und war immer sehr zufrieden. Wenn ein Angebot vom Verein kommt, bleibe ich sehr gern.“
Neben dem Verbleib bei Hertha BSC und in der Bundesliga treiben Pekarik auch noch Ziele mit der slowakischen Nationalmannschaft an. Zum einen hat der Rechtsfuß, der bislang 91 Mal in nationalen Diensten auflief, die Marke von 100 Länderspielen im Visier.
Zum anderen ist der Traum von der Teilnahme an der Europameisterschaft 2021 weiter am Leben. Die eigentlich für Ende März angesetzten EM Playoffs, über die die Slowakei noch die Chance auf einen Platz im Teilnehmerfeld hat, sind zwar noch nicht neu terminiert, spielen in den Gedanken aber dennoch eine große Rolle.
„Noch ist das ein langer Weg“, zeigt sich Pekarik mit Blick auf das Play-off-Halbfinale gegen Irland und ein etwaiges Endspiel gegen den Gewinner der Partie zwischen Bosnien-Herzegowina und Nordirland aber noch zurückhaltend. Die Slowakei befindet sich aktuell auf Rang 32 der FIFA-Weltrangliste.
Erste EM-Teilnahme 2016
Die zweite Endrunde nach der EM 2016, als Pekarik vier Mal über die kompletten 90 Minuten mitwirkte, das Aus im Achtelfinale ausgerechnet gegen Deutschland (0:3) aber auch nicht verhindern konnte, wäre sicherlich ein schöner Abschluss für eine lange Länderspielkarriere.
Gänzlich ausgeschlossen scheint aber auch nicht, dass Pekarik danach noch weitermacht und auch die WM 2022 ins Visier nimmt. Ob noch als Profi von Hertha BSC, bleibt freilich auch abzuwarten.