Demnächst wird Joachim Löw seinen Kader für die ersten Spiele in der Deutschland WM Quali 2022 gegen Island (25. März), in Rumänien (28. März) und gegen Nordmazedonien (31. März) bekannt geben.
Wie der Bundestrainer noch im Interview mit dem „kicker“ durchblicken ließ, werden die vor zwei Jahren ausgebooteten Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng dann nicht seinem Aufgebot angehören. Mit Blick auf die Fußball EM 2021 im Sommer schloss Löw aber nicht aus, das Trio teilweise oder vielleicht auch ganz zurückholen zu wollen.
Löw vom Umbruch weiter überzeugt
Grundsätzlich ist der Bundestrainer weiterhin überzeugt davon, dass der nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 in Russland und dem anschließenden, schwachen Abschneiden in der Nations League eingeleitete Umbruch “richtig und überfällig“ war. Rückschläge hat der 61 Jahre alte Fußball-Lehrer dabei durchaus einkalkuliert, nicht aber, zehn Monate am Stück keinerlei Zugriff auf seine Mannschaft zu haben.
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“Wenn man nun ehrlich ist, wurde uns durch Corona fast ein ganzes Jahr genommen. Das fehlt uns in der Entwicklung, das war nicht vorhersehbar“, so Löw, der diese Unterbrechung als Grund dafür sieht, dass die Entwicklung einer verjüngten Mannschaft bisher weniger weit gediehen ist als erhofft und deshalb dem zwei Jahre lang nicht mehr berücksichtigten Weltmeister-Trio Müller, Hummels und Boateng die Tür wieder öffnet, wobei Boateng eher schlechte Chancen auf ein Comeback im DFB-Trikot haben dürfte.
“Es kann also besondere Umstände geben, die mit Blick auf ein Turnier eine Unterbrechung des Umbruchs rechtfertigen. Kurz vor dem Turnier muss ich eine Antwort auf die Frage gefunden haben: Was ist für dieses eine Turnier das Allerbeste?“, so der Bundestrainer.
Bei den Spielen Ende März in der WM 2022 Qualifikation will Löw allerdings erst sehen, “wie weit wir mit dem Umbruch sind und wie die Mannschaft auf das 0:6 gegen Spanien reagiert.“ Anschließend soll eine Entscheidung darüber getroffen werden, in welcher Konstellation man die EURO 2021 angehen will: “Danach müssen wir uns bis Mai darüber im Klaren sein, was notwendig ist, um im Turnier den bestmöglichen Erfolg zu erzielen. Nur darum geht es bei der EM: um den Erfolg, weniger um Entwicklung.“
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Keine Perspektive nach der EURO
Recht deutlich machte Löw derweil auch, dass eine Rückkehr von Hummels, Boateng und/oder Müller nur für das Turnier im Sommer erfolgen würde: “Wenn man den Umbruch bei der EM unterbricht, sollte man ihn nach dem Turnier auf jeden Fall fortsetzen. Ich glaube an unsere Spieler, ich vertraue ihnen, sie sind gut, lernwillig, hungrig. Ihnen gehört die Zukunft, und ich werde nicht aufhören zu betonen, dass wir ihnen Räume zur Entwicklung geben und ihnen auch zugestehen müssen, Fehler machen zu dürfen“, lässt der Bundestrainer klar anklingen.
Sowohl die Qualifikation für die WM 2022 als auch perspektivisch die EM 2024 im eigenen Land wird Löw also vermutlich mit dem zuletzt eingesetzten Personal sowie nachrückenden, jungen Spielen angehen wollen.