Eintracht Frankfurt ist aktuell fraglos die aufregendste Mannschaft der Bundesliga und zugleich auch das momentane Top-Team im deutschen Fußball-Oberhaus. Die Hessen sind seit elf Spielen ungeschlagen und feierte in diesem Zeitraum bei zwei Unentschieden neun Siege.
Mit dem 2:1-Erfolg am Samstag gegen den FC Bayern München sorgte die Mannschaft von Trainer Adi Hütter dabei nicht für das erste Highlight im Jahr 2021, was die coronabedingte Abwesenheit des bekannt euphorischen und lautstarken Frankfurter Anhangs noch bitterer macht.
So mussten sich die Fans am Samstag damit begnügen, ihre Eintracht vor allem vor der Pause gegen die Bayern zaubern zu sehen. Insbesondere Amin Younes spielte wie entfesselt auf, leitete das 1:0 durch Daichi Kamada mit einem herrlichen Zuspiel auf Filip Kostic ein und traf dann selbst überaus sehenswert zum 2:0.
Zuvor hätte der offensive Mittelfeldmann, der sich zusammen mit Kamada auf der Zehn hinter der einzigen Spitze, die in Abwesenheit des verletzten Andre Silva diesmal Luka Jovic hieß, Bayern-Schlussmann Manuel Neuer um ein Haar mit einem frechen Versuch von der Mittellinie aus kalt erwischt.
Younes: Letztes Länderspiel im Herbst 2017
Während sich die Fans nur zu Hause am Spiel ihrer Eintracht, die im zweiten Durchgang freilich nicht mehr ganz so stark auftrat und nach dem Münchner Anschlusstreffer durch Robert Lewandowski bis zum Schluss um den Dreier bangen musste, erfreuen konnten, war Bundestrainer Joachim Löw als Augenzeuge vor Ort.
Und auch Löw zeigte sich gegenüber “Sport 1“ beeindruckt von Younes, der allgemein als Spieler des Tages ausgezeichnet wurde, zudem mit seinem an die Opfer des Anschlages von Hanau im Februar 2020 erinnernden Torjubel viele Sympathien gewann.
Mehr Lob geht eigentlich nicht. Das letzte Länderspiel des #SGE-Überfliegers war übrigens 2017… #Younes #Huetter #Loew #dieMannschaft #dfb https://t.co/QQ2dn5VhjN
— Transfermarkt (@Transfermarkt) February 22, 2021
„Younes hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er findet allmählich wieder seinen Rhythmus. Seine Technik und Orientierung auf dem Platz sind großartig. Er ist ein Spieler, der Eins-gegen-Eins-Situation bestens auflöst“, lobte Löw den 27-Jährigen, der 2017 im Deutschland-Trikot den Confederations Cup gewann, nach seinem fünften Länderspiel am 8. Oktober 2017 im Rahmen der WM-Qualifikation gegen Aserbaidschan (5:1) aber nicht mehr eingeladen wurde.
Nicht grundlos, stellte sich Younes doch zunächst selbst mit einem Wirrwarr rund um seinen Wechsel von Ajax Amsterdam zum SSC Neapel ins Abseits und kam dann beim italienischen Top-Klub ab Sommer 2018 wettbewerbsübergreifend nur auf 27 Einsätze, die zudem meist eher kurz ausfielen.
DFB-Comeback Ende März?
Die Rückkehr nach Deutschland, die im vergangenen Sommer zunächst auf Leihbasis erfolgte, hat dem Techniker nun augenscheinlich richtig gut getan und zurück auf sein altes Spitzenniveau zu Ajax-Zeiten gebracht. Zwar benötigte der in Düsseldorf geborene Deutsch-Libanese auch in Frankfurt eine gewisse Anlaufzeit, doch seit Beginn der Erfolgsserie der Eintracht im Dezember ist Younes als einer von zwei Zehnern gesetzt.
Geht diese Entwicklung ähnlich weiter, werden die Frankfurter Verantwortlichen nicht zögern, die Kaufoption für den noch bis 2022 ausgeliehenen Techniker zu ziehen. Gleichzeitig ist Younes in der Form vom Spiel gegen den FC Bayern sicherlich auch ein Kandidat für die Nationalmannschaft, wenngleich sich der Bundestrainer auf Nachfrage dazu nicht explizit äußern wollte.
Eine Überraschung wäre es indes nicht, würde Younes im Aufgebot für die drei ersten Spiele in der Deutschland WM 2022 Quali Ende März auftauchen, zumal potentielle Konkurrenten wie Julian Brandt, Kai Havertz oder Marco Reus in ihren Vereinen entweder nur eine Nebenrolle spielen oder nicht durchgehend überzeugen.
Natürlich macht sich Younes auch noch Hoffnungen auf eine Teilnahme bei der EM 2021. Bleibt er weiterhin in Top-Form, ist eine Nominierung für den Deutschland EM Kader durchaus denkbar.