Mit einem 2:1-Sieg bei Udinese Calcio behauptete der AC Mailand auch nach dem sechsten Spieltag die Tabellenführung in der italienischen Serie A. Für den bei einem Unentschieden fünften Erfolg der Rossoneri zeichnete wieder einmal Zlatan Ibrahimovic entscheidend verantwortlich.
Der schwedische Superstar bereitete zunächst die Führung durch Franck Kessie mit glänzender Technik und viel Übersicht vor, um dann nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Gastgeber durch einen von Rodrigo de Paul verwandelten Elfmeter selbst zum Sieg zu treffen – und das keineswegs auf gewöhnliche Art und Weise.
Zuvor im zweiten Durchgang eher unauffällig, war Ibrahimovic in der 83. Minute instinktiv zur Stelle, als Udineses Sebastien de Maio ein Klärungsversuch missriet. Der 39-jährige Milan-Angreifer reagierte blitzschnell und zugleich brillant, indem er den Ball mit einem Mischung aus Seitfall- und Fallrückzieher ins Tor bugsierte.
Tweet sorgt für Spekulationen
Für Ibrahimovic war es im aufgrund einer zwischenzeitlichen Corona-Infektion erst vierten Saisoneinsatz bereits der siebte Treffer. Bei seinen ersten drei Begegnungen hatte der Routinier jeweils einen Doppelpack geschnürt und so wesentlichen Anteil an der fast makellosen Bilanz Milans, das lediglich beim 3:3 bei der AS Rom Federn gelassen hat – als Ibrahimovic natürlich ebenfalls doppelt getroffen, mit einer unglücklichen Abwehraktion aber auch einen der Gegentreffer begünstigt hatte.
Die Vorarbeit zu Kessies Treffer wahrte nun Ibrahimovic‘ Schnitt von zwei Torbeteiligungen pro Spiel. Ein sensationeller Wert ungeachtet des Alters des Angreifers, der bemerkenswerterweise auch mit seiner Defensivarbeit überzeugt und in Udine auch mehrfach am und im eigenen Strafraum Zweikämpfe gewann.
In der aktuellen Form scheinen Milan und Ibrahimovic, der offen schon von der Meisterschaft gesprochen hat, auf jeden Fall keine Grenzen gesetzt. Auch nicht in Sachen Nationalmannschaft? Diesbezüglich sorgte der Superstar nun via Twitter für Aufsehen.
Der nach der Europameisterschaft 2016 und 62 Toren in 116 Länderspielen zurückgetretene Stürmer twitterte ein Foto von sich im schwedischen Nationaltrikot versehen mit dem Kommentar “Long time no see“ („Lange nicht gesehen.), was natürlich nicht nur in den Sozialen Medien für reichlich Spekulationen hinsichtlich eines Comebacks im Drei-Kronen-Team sorgte.
Long time no see pic.twitter.com/1VQR3PMh4s
— Zlatan Ibrahimović (@Ibra_official) November 2, 2020
Janne Andersson verzichtete bei WM 2018 auf Ibrahimovic
Freilich ist es nicht zum ersten Mal der Fall, dass Ibrahimovic mit einer Rückkehr in die schwedische Nationalmannschaft kokettiert. Bereits im Vorfeld der WM 2018 in Russland wurde viel über ein Comeback diskutiert, auf das Trainer Janne Andersson letztlich aber auch deshalb verzichtete, um sich eine homogene Einheit zu bewahren.
Der Erfolg mit dem Einzug ins WM-Viertelfinale gab Andersson durchaus recht und da der 58 Jahre alte Fußball-Lehrer weiterhin auf der Kommandobrücke steht, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ibrahimovic-Rückkehr zur EURO 2021 wohl eher gering.
Nichtsdestotrotz wird in Schweden die nächste Kadernominierung, die für das Testspiel am 11. November gegen Dänemark sowie die Spiele in der Nations League Liga A gegen Kroatien und in Frankreich zeitnah ansteht, mit Spannung erwartet.